E-Autos haben es nach wie vor schwer, Kunden zu finden. Auch wenn die Zahl der Neuzulassungen im ersten Quartal des Jahres einen regelrechten Sprung hingelegt hat, bleibt ihr Anteil auf den deutschen Straßen insgesamt gering. Lediglich 3,3 Prozent der aktuell zugelassenen PKW verfügen über einen batterieelektrischen Antrieb. Hinzukommen noch Modelle mit Hybrid-Antrieben, die auf einen Marktanteil von lediglich zwei Prozent kommen.
Neben der Angst vor einer geringen Reichweite und den langen Ladezeiten, stören sich Interessenten zumeist an den Preisen. Die Hersteller der Elektroautos haben zuerst auf höherpreisige Modelle gesetzt, um die Entwicklungskosten schneller einspielen zu können. Das Angebot an günstigen Kleinwagen ist bis heute überschaubar, auch wenn der eine oder andere Hersteller neue Fahrzeuge für dieses Segment angekündigt hat.
Erste E-Autos mehr als zehn Jahre alt
Wenn es dennoch ein Elektroauto für ein kleineres Geld sein soll, dann bietet der Gebrauchtwagenmarkt mehr und mehr Möglichkeiten. Immerhin kommen auch hier die ersten Modelle so langsam in die Jahre. Teslas Model S wird bereits seit 2012 produziert, ebenso wie Renaults elektrischer Kleinwagen Zoe. Und das populäre Model 3 ist wie auch der VW ID.3 seit 2020 erhältlich.
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Insgesamt hat der ADAC in seiner Analyse des Gebrauchtwagenmarkts für E-Autos sieben Modelle ausgemacht, die weniger als 20.000 Euro kosten, wobei die Kleinwagen den Einstieg markieren. Neben dem bereits erwähnten Zoe gilt das etwa auch für VWs e-up, der von 2013 an über zehn Jahre hinweg angeboten wurde. Zu den Kleinwagen-Klassikern mit E-Antrieb gehört darüber hinaus der Fiat 500e, der seit 2015 verkauft und der als Gebrauchter ab etwa 15.000 Euro gehandelt wird. Wer eine elektrisch angetriebene Familienkutsche sucht, wird ebenso fündig. Angebote für den Tesla Model 3 genauso wie den VW ID.3 finden sich ab etwa 18.000 Euro.
Wie zuverlässig sind gebrauchte E-Autos?
Auch mit Blick auf die Zuverlässigkeit scheinen sich die E-Autos nicht so schlecht zu schlagen. Zumindest die “Gelben Engel” konnten bisher keine größeren Probleme erkennen, die der Antriebstechnologie als solcher zugerechnet werden können. Das gilt auch mit Blick auf die Akkus. Diese verlieren im Laufe der Jahre zwar an Kapazität, allerdings sind die altersbedingten Verluste geringer, als zumeist befürchtet wurde.
Die Leistung des Energiespeichers eines VW ID.3 ließ im Dauertest des Automobilclubs, in dem 100.000 Kilometer mit dem Fahrzeug zurückgelegt wurden, um gerade mal sieben Prozent nach. Wer sich ein gebrauchtes Elektroauto zulegen möchte, sollte dennoch auf einen Nachweis des Gesundheitszustands der Batterie (State of Health, kurz SOH) Wert legen und diesen vor dem Kauf einfordern. Dieser wird zwar von Fachwerkstätten regelmäßig überprüft. Allerdings ist die für den Umgang mit dem neuen Fahrzeugsegment nötige Expertise längst noch nicht überall im gewünschten Maße vorhanden.
Entscheidender ist bei Elektroautos jedoch der Blick auf die Verschleißteile. Die Fahrzeuggattung ist an dieser Stelle im Vorteil, weil typische Verbrenner-Teile, wie der Auspuff, nicht kaputtgehen können. Das lädt die Fahrzeugbesitzer jedoch auch zu einer gewissen Sorglosigkeit ein. Hinzu kommt, dass die elektrischen PKW erst nach drei Jahren zum ersten TÜV müssen.
