Stagnierende Umsätze, Probleme bei E-Autos, hohe Produktionskosten: VW steht unter Druck und will mit einem Restrukturierungsprogramm gegensteuern. In einer Mitteilung an seine Mitarbeiter deutet der Hersteller einen umfangreichen Stellenabbau an und kündigt damit den bisher gültigen Beschäftigungspakt auf, mit dem eine Jobgarantie für die nächsten fünf Jahre verbunden war. Bisherige Sparmaßnahmen wie die Förderung von Altersteilzeit haben demnach nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Selbst Werksschließungen sind demnach im Gespräch, wobei noch kein konkreter Standort benannt wurde.
Zunächst werden an sechs Standorten in Deutschland als Perspektivwerkstätten bezeichnete Auffanggesellschaften eingerichtet. VW-Mitarbeiter, die einer solchen Perspektivwerkstatt zugeordnet werden, sind damit von ihrem bisherigen Arbeitsplatz freigestellt. Sogenannte Prozessbegleiter sollen dabei helfen, neue Beschäftigungsmöglichkeiten an anderen Stellen im Konzern, aber auch bei gänzlich anderen Unternehmen zu finden oder Perspektiven für eine Selbstständigkeit aufzuzeigen.
Stagnation bei Absätzen, Schwierigkeiten in China
Volkswagen steckt in der Krise. Die Schwierigkeiten des weltweit zweitgrößten Fahrzeugherstellers deuten sich schon länger an. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren dominierten über lange Zeit die Konzernstrategie. Auf dem für den Hersteller wichtigen chinesischen Markt sinkt jedoch das Interesse an VW, wie aktuelle Zahlen des Konzerns zeigen.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 gingen die Verkäufe in der Volksrepublik um fast 20 Prozent zurück, wie die aktuellen Geschäftszahlen belegen. In den USA und Europa, insbesondere in Deutschland, sind dagegen die E-Autos von VW nicht sonderlich gefragt. Die Nachfrage ging an dieser Stelle auf beiden Märkten um mehr als 15 Prozent zurück. Weltweit stagnieren die Auslieferungen des Konzerns.
VW bekommt die Software nicht hin
Gleichzeitig stößt der Hersteller bei der Entwicklung seiner elektrisch angetriebener Fahrzeuge an seine Grenzen. Insbesondere die Software bereitet Probleme, die der Konzern trotz verschiedener Strategien bisher nicht lösen konnte. Mit CARIAD setzte der Hersteller unter dem ehemaligen CEO Herbert Diess auf eine eigene Sparte, die eine leistungsstarke Software-Plattform entwickeln sollte. Weil die erhofften Ergebnisse ausblieben, setzt der derzeitige Konzernchef, Oliver Blume, verstärkt auf Partner und verkündete Kooperationen mit dem chinesischen Hersteller Xpeng sowie Rivian aus den USA.
Doch trotz großer Anstrengungen wurden im Juli Informationen öffentlich, die weiterhin deutliche Schwierigkeiten bei der Software-Entwicklung andeuten. Die Scalable System Platform (SSP) sollte eigentlich ab 2025 die Basis für den Großteil der neu geplanten Elektrofahrzeuge des Herstellers darstellen. Doch Probleme bei der Entwicklung der Software sorgen für enorme Verzögerungen. So wird etwa der Nachfolger des VW ID.4 demnach erst 15 Monate später erscheinen.
2025 gelten Neue Grenzwerte für den Flottenverbrauch.
Eautos die in 2024 verkauft werden, zählen da nicht mehr …
Alles klar.