Von wegen Abscheu: Deutsche lieben E-Autos

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Welches Auto ist besser: das E-Auto oder der Verbrenner? Oft gehen die Meinungen in dieser Frage weit auseinander. Doch wer schon einmal in einem E-Auto gefahren ist, hat offenbar eine ganz klare Sichtweise, wie jetzt eine neue Studie offenbart.
Tesla steht an einer Ladesäule.
Das E-Auto ist in Deutschland beliebter als gedacht.Bildquelle: Jessica Kirsh / ShutterStock.com

Immer wieder entwickeln sich ziemlich kontroverse Debatten, wenn es um die Frage geht, ob nun E-Autos oder klassische Verbrenner die besseren Fortbewegungsmittel sind. Die einen bevorzugen klar die Langstrecken-Vorteile eines Benziners oder Diesels, andere lieben das gleichermaßen ruhige wie dynamische Fahrgefühl eines Stromers und würden am liebsten nie wieder umsteigen. Und jetzt zeigt sich: In Deutschland sind Elektroautos viel beliebter, als es in der Öffentlichkeit den Anschein macht. Das wurde in einer neuen Umfrage unter 4.000 Fahrern von Elektroautos in sieben Ländern deutlich, die der Mineralölkonzern Petronas begleitete.

Kein E-Auto? Von wegen!

Befragt wurden E-Auto-Fahrer in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Portugal und Großbritannien. Von ihnen gaben 80 Prozent an, dass Elektroautos ein angenehmeres, ruhigeres Fahrgefühl bieten. Mehr noch: Etwa drei von vier Autofahrern, die sowohl ein Elektroauto als auch ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor besitzen, bevorzugen ihr Elektroauto. Offensichtlich kommt die Kritik am Elektroauto also häufig von Menschen, die noch gar keine Erfahrung mit den Fahreigenschaften eines E-Autos gemacht haben.

Und doch offenbart die Studie auch Kritik am elektrifizierten Fahren. Denn fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gab an, noch immer mit einer gewissen Portion Reichweitenangst unterwegs zu sein. Kein Wunder: So mancher Stromer kommt auf der Autobahn-Langstrecke schließlich nicht einmal 300 Kilometer weit. Die wachsende Zahl an öffentlichen Ladestationen sollte diese Bedenken mittel- bis langfristig aber beseitigen.

Ladedauer ist das größte Ärgernis

Das mit Abstand größte Ärgernis bei E-Autos ist aber die Ladedauer. Wird ein Elektroauto batterieschonend per Wechselstrom an einer Normalladesäule oder an einer Wallbox aufgeladen, vergehen mitunter Stunden für eine Aufladung von 20 auf 80 Prozent der maximal möglichen Akkukapazität. Flotter wäre eine Aufladung per Gleichstrom an Schnellladesäulen möglich. Doch auch hier gibt es Probleme. Gerade zu Stoßzeiten kann es zu Herausforderungen bei der Verfügbarkeit kommen. Und die Preise für Ladestrom sind in den vergangenen Monaten teils explosionsartig gestiegen.

Hinzu kommt, dass selbst viele nagelneue E-Autos oft nur eine maue Ladeleistung vorweisen können. Insbesondere im unteren und mittleren Preissegment liegt sie nicht selten bei 130 kW oder sogar weniger. Selbst beispielsweise ein BMW iX2 (Test) macht da keine Ausnahme, obwohl der Wagen für mindestens 57.000 Euro Basispreis beim Händler steht und damit alles andere als ein Schnäppchen ist.

Die Umwelt im Blick

Doch nicht nur das außergewöhnlich gute Fahrgefühl lässt Menschen ein E-Auto kaufen. Auch Umweltaspekte spielen eine gewichtige Rolle, wie 66 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten. Für 64 Prozent der Teilnehmer spielt ferner eine Rolle, mit einem E-Auto Kraftstoff sparen zu können. Und 56 Prozent gaben im Rahmen der Studie an, deswegen ein E-Auto zu kaufen, weil dann der Zugang zu emissionsarmen Zonen in Städten möglich sei. Auch erzwungene, kommunale Regelungen können als ein Grund für den Kauf eines Elektroautos sein.

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