Geht es um E-Autos aus Schweden, denken viele Menschen sofort an Volvo und die zugehörige Schwestermarke Polestar. Zwar sind beide Marken inzwischen ein Teil der chinesischen Geely Gruppe, doch es stecken noch immer viele skandinavische Gene in den Autos. Bei Volvo standen bisher SUV- und Crossover-Modelle wie der Volvo EX30 (Test), der Volvo EX40 (Test) oder der Volvo EC40 (Test) im Fokus. Jetzt gesellt sich aber auch eine vollelektrische Limousine im Premium-Segment dazu: der neue Volvo ES90.
Volvo ES90 vorgestellt: Komfort-Limousine im Anflug
Drei Varianten des ES90 schickt Volvo ab sofort an den Start. Ein Modell mit Heckantrieb (245 kW / 333 PS) und 92 kWh großer Batterie wird flankiert von zwei Varianten mit größerem Energiespeicher (106 kWh) und noch mehr Leistung dank Allradantrieb. Wahlweise stehen bei den AWD-Modellen 330 kW (449 PS) oder sogar 500 kW (680 PS) zur Verfügung. Die gemittelte WLTP-Reichweite liegt beim Basismodell bei 650 Kilometern, bei den Allradlern stehen sogar bis zu 700 Kilometer in den Datenblättern. Auf der Autobahn dürften rund 500 beim heckgetriebenen ES90 respektive rund 550 Kilometer bei den Allradmodellen realistisch zu erzielende Werte sein.

Einen echten Pluspunkt möchte Volvo hinsichtlich der Wiederaufladung des verbauten Akkus ausspielen. Dank 800-Volt-Technik ist eine Ladeleistung von bis zu 300 kW (Single Motor) und sogar maximal 350 kW (Twin Motor-Varianten) abrufbar. Auch Mercedes-Benz hatte jüngst mit 800-Volt-Ladetechnik beim neuen CLA überrascht. Eine Vorkonditionierung der Batterie ist im Volvo ES90 möglich, wenn eine Ladestation über das Navi als Ziel ausgewählt wird.
Schwer und trotzdem dynamisch
In der Spitze fahren alle drei Modelle des Volvo ES90 bis zu 180 km/h. Eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt laut Angaben des Herstellers modellabhängig zwischen 4,0 und 6,9 Sekunden. Durchaus beeindruckend, denn die Limousine mit fünf Sitzen bringt aufgrund der großen Akkus im Unterboden stattliche 2,4 (Heckantrieb) oder sogar mehr als 2,6 Tonnen (AWD) auf die Waage. Wer mag, kann auch Anhänger ziehen. Bis zu 1.600 Kilogramm Anhängelast sind mit Heckantrieb möglich. Bei den Allrad-Modellen sogar 2.000 Kilogramm. Wer mag, kann ein bequemes 1-Pedal-Driving nutzen, um zum Ziel zu gelangen. Und das wahlweise auf 20, 21 oder sogar 22 Zoll großen Felgen.

Im Innenraum verspricht Volvo neben viel Ruhe auch besonders viel Platz. Bei auf den Punkt fünf Metern Fahrzeuglänge und einem Radstand von stattlichen 3,10 Metern dürfte das nicht übertrieben sein. Im Gepäckraum steht hinter einer elektrischen Heckklappe ein Stauvolumen von 446 Litern zur Verfügung. Es lässt sich durch Umlegen der Rücksitze auf bis zu 1.256 Liter vergrößern. Unter der Motorhaube steht ein Frunk mit weiteren 22 Litern Stauvolumen zur Verfügung. Unter der Bodenplatte des Kofferraums ein weiteres 16-Liter-Fach.
Was kostet der Volvo ES90?
Zu haben ist der Volvo ES90 mit leicht erhöhter Sitzposition und serienmäßigem Panoramaglasdach in sieben Lackierungen sowie drei Ausstattungsvarianten (Core, Plus und Ultra). Die Basisvariante (Single Motor Extended Range) wird ab 71.990 Euro angeboten. Die Twin-Motor-Variante steht ab 88.990 Euro zur Verfügung. Und wer sich für das besonders leistungsstarke Modell Twin Motor Performance entscheidet, muss bereit sein, einen Preis von mindestens 94.490 Euro zu zahlen.
„Der Volvo ES90 kombiniert unsere fortschrittlichste Technik mit skandinavischem Design und überragendem Komfort – ein echtes Volvo Premiumfahrzeug, das die Lebensqualität seiner Nutzerinnen und Nutzer steigert.“
Jim Rowan, CEO und Präsident von Volvo Cars
Wer sich für die Plus-Variante des Volvo ES90 entscheidet, darf sich unter anderem als Extra über ein Premium-Sound-System von Bose und ein Head-up-Display freuen. In der Ultra-Ausführung gibt es on top unter anderem belüftete und mit Massagefunktion ausgestattete Vordersitze sowie HD-Pixel-LED-Scheinwerfer im „Thors Hammer“-Design. Wer sich für die hochwertigste Ausstattungsvariante entscheidet, kann zudem die Beschattung des Panoramadachs an die Intensität des Sonnenlichts anpassen.

Schon jetzt bin ich sehr gespannt, wie sich der Volvo ES90 fahren lässt. Denn auf den ersten Blick wirkt die Limousine wie ein etwas gewachsener Polerstar 2. Und weil der Polestar 2 auf so vielfältige Weise überzeugen konnte, dürfte das auch dem ES90 gelingen. Ob das aber auch für den Verbrauch gilt? Da notierten die SUVs von Volvo zuletzt nämlich eher am oberen Limit.