Hintergrund dieser Maßnahme ist ein neuer Vertrag zwischen 1&1 und Vodafone. Hierbei geht es um das National Roaming in jenen Gebieten, in denen 1&1 noch kein eigenes Handynetz für seine Kunden aufgebaut hat. Das ist, schaut man sich die Ausbau-Kennzahlen des neuen Netzes an, in weiten Teilen Deutschlands der Fall. Bisher kam hier das Netz von Telefónica Deutschland, als O2, zum Einsatz. Dass 1&1 seinen National Roaming-Partner wechseln wird, ist keine Überraschung. Schon im vergangenen Jahr hatte man einen Vorvertrag mit Vodafone unterschrieben. Doch bis zuletzt gab es Unklarheiten und es sickerte sogar durch, dass der Vertrag immer noch nicht final unterzeichnet war – dabei wollte man doch in diesem Sommer starten. Jetzt aber melden sowohl 1&1 als auch Vodafone unisono, dass der Vertrag unterzeichnet sei. Schon in der kommenden Woche sollen die ersten Kunden das Handynetz von Vodafone mitnutzen können.
Erste Kunden werden kommende Woche aktiviert
Ab Donnerstag, dem 29. August, steht 1&1-Neukunden in noch nicht von 1&1 selbst versorgten Gebieten das Netz von Vodafone zur Verfügung. Der Wechsel zwischen den Netzen erfolgt automatisch und ist für Handynutzer nicht wahrnehmbar. So war es schon beim National Roaming mit O2, wie unser Netztest im Frühling gezeigt hat.
Auch 1&1-Bestandskunden können zukünftig das 1&1 5G-Netz in Verbindung mit Vodafone National Roaming nutzen. Dazu will 1&1 bis Herbst 2025 die Mobilfunktarife seiner mehr als 12 Millionen Kundinnen und Kunden schrittweise migrieren. Diese Kunden sind heute noch komplett im Handynetz von O2 geschaltet. Sie werden auf das Handynetz von 1&1 umgestellt – entweder über eine Daten-SMS oder mittels einer neuen SIM-Karte. Erst ab diesem Moment kann dann auch das Vodafone-Netz mitgenutzt werden. Pro Tag will 1&1 mehrere zehntausend Kunden umstellen. Zuletzt war diese Umstellung jedoch ausgesetzt worden als Folge des großen Netzausfalls im Frühjahr.
Neues Handynetz: Wechsel aller Kunden wird noch Monate dauern
„Wir sind überzeugt, dass unsere Kunden von der Partnerschaft profitieren“, sagt 1&1-Gründer und -Chef Ralph Dommermuth. Vodafone habe in den vergangenen Jahren „in eine sehr gute Netzqualität investiert und erzielt insbesondere bei der flächendeckenden Versorgung mit 5G starke Ergebnisse“. Die Kooperation zwischen Vodafone und 1&1 sei langfristig ausgelegt und beinhalte Mechanismen, die beide Unternehmen bei steigenden Kosten und Datenvolumina wirtschaftlich absichere, teilten die Anbieter mit. Die letzten 1&1-Kunden müssen nach aktuellem Stand bis Ende 2025 das O2-Netz verlassen haben.