Sei es ein Samsung Galaxy S20 oder ein iPhone 11 – im Großen und Ganzen sehen fast alle Smartphones nahezu identisch aus. Die von alten Handys bekannte Vielfalt findet sich nur noch in den Analen der Geschichte. Doch das könnte sich schon in naher Zukunft ändern; der Wandel hat bereits begonnen.
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Wir schreiben das Jahr 2000. Das Nokia 3310 kam gerade erst auf den Markt und findet sich bereits inmitten eines bunt zusammengewürfelten Haufens an Handys wieder. Auch in den kommenden Jahren präsentierten Hersteller die ausgefallensten Mobiltelefone: klappbare, große kleine, runde, viereckige, mit und ohne QWERTZ-Tastatur… Die Auswahl war enorm und für jeden Geschmack war etwas dabei. Doch seit das iPhone 1 2007 die Smartphone-Ära einläutete, verschmolzen die Geräte optisch immer stärker zu einem Einheitsbrei. Heute lassen sich die einzelnen Smartphones teilweise kaum noch voneinander unterscheiden und wirklich ausgeprägte Alleinstellungsmerkmale sucht man auch vergebens. Doch genau dieser oftmals kritisierte Aspekt unterliegt gerade einem Wandel. Und die ersten, experimentellen Smartphones sind sogar bereits in den Läden.
Die Zukunft ist nicht schwarz-weiß, sie ist bunt
Samsung Galaxy Z Fold 2
Das bekannteste Beispiel für die Smartphones der neuen Generation stellt wohl das Samsung Galaxy Z Fold 2 dar. Es verfügt über zwei Displays und lässt sich aufklappen. Auf diese Weise bietet das Handy zwar ein 7,6 Zoll großes Display, passt allerdings dennoch problemlos in die Hosentasche.
Motorola Razr V3
Doch das Galaxy Z Fold 2 ist bei weitem nicht das einzige aktuelle Smartphone, das sich von der Menge abhebt. Da wäre zunächst natürlich das ebenfalls faltbare Huawei Mate Xs, das sogar über ein 8-Zoll-Display verfügt. Noch interessanter ist jedoch das Falt-Handy des Konkurrenten Motorola. Das als Motorola Razr 5G betitelte Gerät stellt eine Neuauflage des Klassikers Motorola Razr V3 dar und lässt sich genauso wie der berühmte Vorfahre in der Mitte zusammenklappen.
LG Wing
Ein weiteres, alles andere als gewöhnliches, Smartphone ist das im November 2020 erschienene LG Wing. Dabei handelt es sich um ein Gerät in T-Form, dessen oberstes Panel zur Seite gleiten kann beziehungsweise sich seitlich drehen lässt. Das Ergebnis ist ein 10 Zoll großes Display, das aus einem Standard-Bildschirm und einem weiteren, nahezu quadratischen Panel besteht. Und dieses, ungewöhnliche Konzept stellt nicht nur einen Blickfang dar, sondern bietet auch seine ganz eigenen Vorteile.
LG Wing: Funktionen
Quelle: LG
LG Wing: Funktionen
Quelle: LG
LG Wing: Funktionen
Quelle: LG
Xiaomi Mi Mix Alpha
Zu guter Letzt wäre da noch das Xiaomi Mi Mix Alpha. Hinter dem langen Namen verbirgt sich ein Smartphone, das sich zwar nicht zusammenklappen lässt, dessen Gehäuse dafür nahezu komplett aus Display besteht. Lediglich einen dünnen Streifen auf der Rückseite, musste der Hersteller auslassen. Auf diesem befinden sich mehrere Kamera-Sensoren und ein LED-Blitz. Sobald die Kamera unter den Bildschirm wandert, kann allerdings sicherlich auch dieser Makel überwunden werden. Ob das Konzept auch wirklich sinnvoll ist, ist jedoch eine andere Frage. Das russische YotaPhone hatte immerhin den Mehrwert, dass man auf dem rückseitigen Display Bücher lesen konnte.
Konzepte der kommenden Jahre
So viel zu den aktuellen Design-Ausreißern. Doch damit kommt die wiederentdeckte Kreativität der Hersteller keinesfalls an ihre Grenzen. Im Internet geistern bereits zahlreiche Konzepte herum, die in den kommenden Jahren in die Läden gelangen könnten. Ein aktuelles Beispiel findet sich auf dem Twitter-Kanal von Oppo. Das Smartphone scheint in einzelne, miteinander verbundene Module aufgeteilt zu sein, wobei sich jedes Modul einzeln aufklappen lässt. Das Display ist demnach stets genau so groß, wie gerade nötig.
Der chinesische Hersteller TCL hat seinerseits ein Konzept ins Rennen geschickt, bei dem sich das Mobiltelefon gleich zwei Mal in der Mitte falten lässt. Damit kann man aus einem 6,65-Zoll-Handy mit nur wenigen Griffen ein 10-Zoll-Tablet machen. Das Ende der Kreativität ist allerdings auch damit noch nicht erreicht.
Ziehharmonika: Das Tri-Fold-Konzept TCL
Zusammengeklappt: Das Tri-Fold-Konzept TCL
Einmal geklappt: Das Tri-Fold-Konzept TCL
Ausgefaltet: Das Tri-Fold-Konzept TCL
Ziehharmonika: Das Tri-Fold-Konzept TCL
Ganze Länge: Das Tri-Fold-Konzept TCL
LG übernimmt Vorreiterrolle
Im Gegensatz zu früheren Patenten, die nie das Licht der Welt erblickt haben, scheint die aktuelle Entwicklung von nachhaltiger Natur zu sein. Wie aus diesem Artikel hervorgeht, haben es bereits zahlreiche sonderbare Smartphones bis in die Läden Geschäft. Und auch im kommenden Jahr soll diese Entwicklung fortgesetzt werden. So verkündete LG im September 2020, dass das T-förmige LG Wing lediglich das erste Produkt einer ganzen Serie an experimentellen Geräten darstellt, die der Südkoreaner bis zur Marktreife treiben möchte.
Bei einem dieser experimentellen Geräte soll es sich um ein Smartphone (auch betitelt als Project B) handeln, dessen Display zusammengerollt werden kann. Da es nicht gefaltet werden muss, wie die oben genannten Modelle, könnte der Bildschirm tatsächlich dem eines „normalen“ Handys entsprechen – genauso wie die Smartphone-Optik im „eingerollten“ Zustand. Dafür wird das ausgerollte Display aktuellen Berichten zufolge nur um 0,6 Zoll größer. Dann misst es 7,4 Zoll. Wie das Konzept im echten Leben aussehen könnte, zeigen Render-Bilder von LetsGoDigital.
Alles in allem sieht es aktuell danach aus, dass der Stein endgültig ins Rollen gekommen ist. Nachdem der Randlos-Trend der vergangenen Jahre an seine Grenzen gestoßen ist, sind Hersteller nun regelrecht dazu gezwungen, neue Wege zu gehen. Für die Verbraucher dürfte das vor allem eins bedeuten: Die langersehnte Abwechslung der radikalen Innovation ist auch im Mobilfunk-Bereich nur noch einen Katzensprung entfernt.
Das ist alles soweit gut. Doch das wichtigste ist doch für die meisten der Fotoanteil, also die Kamera. Warum wird hier immer noch kein Xenon Blitz in Kombination mit eine LED Leuchte verbaut. Das ist heute absolut möglich und es wäre dann endlich eine wirkliche Veränderung.
Antwort
@Jörg Die Kamera ist vielleicht für dich das wichtigste, was wirklich das wichtigste für die meisten Nutzer ist sind Display und Akkulaufzeit. Bilder im Dunkeln werden auch durch einen Xenon-Blitz nicht viel besser werden, das ist umd bleibt die größte Schwäche von Smartphone-Kameras.
Finde Rollable Smartphones super interessant nur sehe ich ein Problem wenn der Akku dem eines Spartphones entspricht das Display und der Energieverbrauch aber dem eines Tablets. Außerdem wäre das Display außen ohne Glas sehr anfällig.
Das ist alles soweit gut. Doch das wichtigste ist doch für die meisten der Fotoanteil, also die Kamera. Warum wird hier immer noch kein Xenon Blitz in Kombination mit eine LED Leuchte verbaut. Das ist heute absolut möglich und es wäre dann endlich eine wirkliche Veränderung.
@Jörg Die Kamera ist vielleicht für dich das wichtigste, was wirklich das wichtigste für die meisten Nutzer ist sind Display und Akkulaufzeit. Bilder im Dunkeln werden auch durch einen Xenon-Blitz nicht viel besser werden, das ist umd bleibt die größte Schwäche von Smartphone-Kameras.
Finde Rollable Smartphones super interessant nur sehe ich ein Problem wenn der Akku dem eines Spartphones entspricht das Display und der Energieverbrauch aber dem eines Tablets. Außerdem wäre das Display außen ohne Glas sehr anfällig.