Es hagelt Geldbußen: Steuerbetrug begangen, ohne es zu wissen?

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Hast du eine Mahnung vom Bundesministerium der Finanzen erhalten? Dann bist du einer von Vielen. Grund zur Panik besteht jedoch nicht – im Gegenteil. Wer ruhig und überlegt vorgeht, muss keine Geldstrafen fürchten. Dafür gibt es einen simplen Grund.
Grundsteuer
Elster – elektronische SteuererklärungBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Viele Steuerzahler fanden in den vergangenen Wochen einen Brief des Bundesministeriums der Finanzen im digitalen Postkasten – verfasst im Auftrag von Liz Friet, Leiterin des „Bundesfinanzinspektionsdienstes“. Darin werden die Empfänger darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie „Gegenstand mehrerer Klagen wegen Steuerhinterziehung sind“. Insbesondere in Hinblick auf die Einkommenssteuer, die Vermögenssteuer, Immobilien, Sozialbeträge und die Wohn- respektive Grundsteuer. Doch hinter der E-Mail steckt mehr, als es auf den ersten Blick scheint.

Steuerhinterziehung in Höhe von 7.000 Euro

Im weiteren Verlauf der E-Mail ist von einem Steuerbetrug und einer strafrechtlichen Verfolgung die Rede. Ferner wird mit einem Gerichtsprozess und bis zu fünf Jahren Haft sowie einer Geldstrafe von 500.000 Euro gedroht. Dem können Betroffene entgehen, wenn sie innerhalb der nächsten 48 Stunden einen Betrag in Höhe von 7.108 Euro zwecks der Begleichung der Einkommenssteuer entrichten. Es folgen eine Unterschrift von Liz Friet und ein Stempel der Bundesfinanzinspektion – sowie eine Vertraulichkeitserklärung, die das Verbreiten des Briefes untersagt.

Das Schreiben wirkt auf den ersten Blick ziemlich seriös, entpuppt sich bei näherem Hinsehen jedoch als simple Phishing-Mail. So finden sich im Text neben zahlreichen grammatikalischen Fehlern auch grobe Formatierungsfehler. Interessanterweise scheinen die Cyberkriminellen ihre Phishing-Mail, seit das Landeskriminalamt Niedersachsen Mitte August 2023 davor warnte, zwar angepasst zu haben. Jedoch blieb der Formatierungsfehler unverändert bestehen.

Betrug, Brief, Phishing
Phishing-Mail im Namen des Finanzministeriums

Das betrügerische Schreiben, das uns vorliegt, wurde von der E-Mail-Adresse „202203213164@alunos.estacio.br“ und damit von einer brasilianischen Top-Level-Domain verschickt. Im Betreff steht unter anderem „deutsche Steuerprüfung“ und im Anhang findet sich das als JPEG automatisch geöffnete Schreiben noch einmal in PDF-Form. So wirkt es zumindest. Wir empfehlen, die beigefügte PDF-Datei sowie sämtliche weiteren Anhänge unter keinen Umständen herunterzuladen, da sich diese auch als Trojaner-Viren entpuppen könnten. Auf das Schreiben zu antworten, ist ebenfalls nicht ratsam. Davor warnt auch das Landesamt für Steuern Rheinland-Pfalz ausdrücklich. Demnach werden Steuerforderungen oder -erstattungen nicht per E-Mail, SMS oder telefonisch mitgeteilt.

In der Vergangenheit verschickten Betrüger bereits ähnliche E-Mails im Namen des Bundeskriminalamts (BKA):

Mitreden

4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild HarryHH

    Einige haben sicherlich schon bezahlt🙈🙉🙊

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  2. Nutzerbild HarryHH

    Einige haben sicherlich schon an die diebische Elster bezahlt🙈🙉🙊

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  3. Nutzerbild Peter Müller

    Man schreibe „digitalen Postkasten“ statt E-Mail, nutze ein Bild von Elster und suggeriert, das Problem dort.
    Inside digital jaja, traurige Presse. Clickbait und bewusste Irreführung von euch, peinlich.

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  4. Nutzerbild Michael

    Bei „eidgenössisch“ hatten sie mich! 🙂

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