Sparkasse: Dieser Termin kann sehr teuer werden

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Kunden verschiedenster Banken in Deutschland müssen um ihr Erspartes bangen. Bereits ein unbedachter Klick kann zu hohen Kosten führen. Insbesondere ein Termin bei der Sparkasse kann aktuell sehr teuer werden. Drum gilt es, achtsam zu sein.
Sparkasse
Kunden der Sparkasse im Fokus von BetrügernBildquelle: Chris Redan / ShutterStock.com

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Bankkunden ausgetrickst

Commerzbank

Erst Anfang der Woche sorgte die Commerzbank mit einer Übernahme für Schlagzeilen. Diese Aufmerksamkeit nutzen nun wohl Betrüger aus. Viele Kunden bekommen in diesen Tagen Mails mit dem Betreff „Wichtige Mitteilung: Aktualisierung Ihres Geraetestatus“. Nach einer unpersönlichen Anrede folgt ein Hinweis, dass man angeblich in den vergangenen Tagen ein Schreiben versendet habe, bei dem es um die Gültigkeit des bestätigten Endgerätes gehe. Diese Gültigkeit sei nun abgelaufen und für eine weitere Nutzung des Kontos solle man nun selber aktiv werden aufgrund der „gegenseitigen Sorgfaltspflicht“.

Worum es sich bei dieser Aktivität handelt, wird nicht genauer spezifiziert, sondern als Prozess beschrieben, der lediglich fünf Minuten dauere. Als zeitliche Frist wird der 30.09.2024 genannt, bis zu der man den Prozess beendet haben solle, da andernfalls eine „einseitige Kündigung“ drohe. Neben der unprofessionellen Aufmachung und unpersönlichen Anrede deuten besonders die unseriöse Absendeadresse und die Verlinkung innerhalb der Mail auf einen Phishing-Versuch hin. Damit gehört diese Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner.

Comdirect

Auch im Namen der Comdirect sind aktuell ganz ähnliche Mails unter dem Betreff „Dringende Aktualisierung Ihres Comdirect-Kontos erforderlich“ unterwegs. Angeblich haben sich die „Systeme“ aufgrund von „neuesten Richtlinien“ aktualisiert. Dies führe zu einer erhöhten „Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit“. Aus diesem Grund sei die Aktualisierung Ihrer Kontoinformationen erforderlich. Sollten noch Fragen bestehen, könne man sich „gerne“ an den Kundenservice der „Bank“ wenden. Vorliegend werden die vermeintlichen neuen Richtlinien als Vorwand verwendet, um an Ihre sensiblen Daten zu gelangen.

Die Kriminellen möchten dich dadurch verunsichern und zielen auf unüberlegtes Handeln ab. Schon die unpersönliche Anrede entlarvt diese E-Mail eindeutig als Betrugsversuch. Denk immer daran: Eine seriöse Bank würde dich nie zur Datenpreisgabe via Link auffordern.

Sparkasse

„Wichtige Terminvereinbarung: Bitte wählen Sie einen Termin für Ihr persönliches Gespräch mit der Sparkasse“, das ist der Betreff einer aktuellen vermeintlichen Sparkassen-Mail. Wie sich bereits aus dem Betreff ergibt, wirst du zur Vereinbarung eines Telefongespräches mit der „Bank“ aufgefordert. In diesem wirst du angeblich über „wichtige Informationen zu Ihrem Konto, Sicherheitsmaßnahmen und mögliche neue Services“ informiert. Der geforderte Termin solle über den beigefügten Button oder per E-Mail vereinbart werden. Auch hier haben es die Kriminellen auf sensiblen Daten abgesehen. Obwohl diese E-Mail auf den ersten Blick seriös wirkt, handelt es sich um Phishing.

Hypovereinsbank

Unter dem Betreff „Wichtige Sicherheitsüberprüfung Ihres Kontos erforderlich“ verschicken Betrüger Nachrichten im Namen der Hypovereinsbank. Darauf folgt eine kurze und unpersönliche Anrede sowie der Hinweis, dass eine Überprüfung der Kontoinformationen für den Schutz und die Sicherheit des Kontos notwendig sei. Dadurch könne man sicherstellen, dass man Sie „im Falle von Auffälligkeiten schnell erreichen“ könne. Weiterhin dauere die Überprüfung auch nur wenige Minuten. Für die Überprüfung solle man den Button mit der Aufschrift „Jetzt Daten überprüfen“ anklicken. Dass das alles Quatsch ist und dich die Verfasser am Ende wahlweise um deine Daten oder dein Geld bringen wollen, müssen wir fast nicht mehr erwähnen.

Volksbanken Raiffeisenbanken

Die Mail mit dem Betreff „Elektronische Nachricht – Integrität Ihres Kontos“startet mit einer persönlichen Anrede. Inhaltlich soll man das Konto aktualisieren, um dieses „bestmöglich“ zu schützen und „mögliche Risiken“ minimieren zu können. Der Schritt der Aktualisierung sei entscheidend, um einen unbefugten Zugriff zu verhindern und die Integrität des Kontos gewährleisten zu können. Um die Aktualisierung durchführen zu können, soll man auf den untenstehenden Link mit der Aufschrift „Jetzt aktualisieren“ klicken.

Wir raten dir, nicht auf diesen Link zu klicken, da es sich vorliegend um einen Betrugsversuch handelt. Er zielt letztlich darauf ab, dass die Kriminellen an deine sensiblen Daten gelangen. Die Mail wirkt zunächst unauffällig, sie enthält das typische Logo der Volksbanken Raiffeisenbanken und startet mit einer persönlichen Anrede. Ein Blick auf die unseriöse Absendeadresse gibt dir den nötigen Hinweis, dass es sich dabei um Phishing handelt.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Booking.com
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • N26
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Santander
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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