Die Nachfrage nach PV-Anlagen ist jüngst zurückgegangen, trotz des weiteren Preisnachlasses auf Solarmodule, der sich über die dunkleren Monate abzeichnete. Häufig wurde dafür Kritik an einem Förderprogramm von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) laut. Kurz vor der Sommerpause 2023 hatte er ein großes Förderprogramm mit 500 Millionen Euro für die Installation von PV-Anlagen, Stromspeichern und Wallboxen angekündigt. Das Förderprogramm folgte wie geplant, war jedoch nach einem Tag ausgeschöpft. Statt der angekündigten 500 Millionen wurden nur 300 Millionen ausgezahlt. Mit den verbleibenden 200 Millionen Euro an Fördergeldern hofften Haushalte auf eine Fortsetzung des Förderprogramms. Mittlerweile ist jedoch klar: Eine zweite Runde für das Förderprogramm KfW 442 wird nicht folgen. Doch hatte das Ausbleiben dieses Programms tatsächlich so große Auswirkungen?
Das hindert Kunden am PV-Kauf
Das PV-Magazine wollte genauer wissen, was Kunden umtreibt und hat dafür rund 550 Installateure befragt, die an der Planung und Installation von PV-Anlagen, Wallboxen und Stromspeichern arbeiten. Zwei Drittel von ihnen bestätigten, dass sie einen deutlichen Rückgang der Nachfragen in den vergangenen Monaten verzeichneten. Allerdings war keineswegs das Warten auf das angekündigte Förderprogramm der ausschlaggebende Faktor dabei. In der Umfrage waren Mehrfachantworten möglich, sodass maximal drei Antwortmöglichkeiten abgeben werden konnten. Mit einer Quote von 43 Prozent schaffte es das Förderprogramm lediglich auf Platz 4 der genannten Gründe. Dicht gefolgt von der Verwirrung rund um das Heizungsgesetz und den Einbau der Wärmepumpe, die mit 49 Prozent den dritten Platz eroberte.
Hohe Zinsen und die Inflation sahen die Befragten als zweithäufigsten Grund für den Rückgang der Nachfrage, mit einer Quote von 59 Prozent. Am meisten Zuspruch erhielt die Aussage „Potenzielle Käufer halten ihr Geld wegen allgemeiner Verunsicherung zusammen und warten erst einmal ab“. Stolze 72 Prozent aller Befragten sahen das als Hauptursache für den Einbruch an PV-Verkäufen. Neben den Spitzenreitern gibt es jedoch weitere Gründe, die keineswegs selten angeführt wurden. So sortiert sich die Zurückhaltung durch die gesunkenen Strompreisen mit mehr als 40 Prozent nur knapp hinter dem Warten auf das Förderprogramm ein. Da der Strom nicht mehr so teuer ausfällt wie zuvor, scheinen weniger Haushalte das Bedürfnis zu verspüren, für viel Geld in eigene Stromerzeugung zu investieren.
Als weitere Begründungen für das Zögern zum Solarkauf führten Installateure die niedrige Einspeisevergütung (rund 29 Prozent) sowie die Abschreckung des bürokratischen Aufwands (rund 21 Prozent) an. Lediglich 8 Prozent der Befragten erklärten, dass ihnen kein Rückgang der Nachfrage aufgefallen wäre. Es scheint somit noch Betriebe zu geben, die ausreichend Anfragen für die Installation der PV-Anlagen erhalten.
Einbruch der Nachfrage als Gelegenheit für Käufer?
Der Rückgang der Nachfrage könnte sich als Chance für Interessenten erweisen. Je weniger Kunden generell zur PV-Anlage greifen, desto höhere Anreize werden Unternehmen liefern, um sich Verkäufe zu sichern. Für dich könnte das mit weiteren Preissenkungen und Rabattaktionen einhergehen, mit denen die Firmen das Geschäft neu ankurbeln möchten. Wie lange der Einbruch der Anfrage sich in der Branche abzeichnet, bleibt jedoch ungewiss. Ende März endet das Winterhalbjahr des Jahres und die Sonnenstunden nehmen entsprechend zu. Es ist nicht unüblich, dass die Nachfrage nach PV-Anlagen grundsätzlich zu dieser Jahreszeit einen Einbruch erlebt und wieder mit den sonnigeren Monaten des Jahres ansteigt. Die Phase, in der du von günstigeren Konditionen für deine PV-Anlage profitieren kannst, könnte daher auch zeitnah enden.