Die Deutsche Post DHL hat heute ihre Quartalszahlen für den Jahresauftakt vorgelegt. Man sei als Konzern „robust“ in das neue Geschäftsjahr gestartet. Die nachlassende wirtschaftliche Dynamik sei wie erwartet spürbar. Mit dem internationalen Geschäft als Logistiker sei man aber erfolgreich. Im ersten Quartal des Jahres unterschritt der Umsatz im Bereich Post & Paket Deutschland mit 4,2 Milliarden Euro den Vorjahreswert um 1,1 Prozent. Und das, obwohl der Berichtszeitraum einen Arbeitstag mehr als im Vorjahr enthielt. Hauptgrund für diese Entwicklung seien geringere Umsätze im deutschen Postgeschäft. Die Post begründet das unter anderem mit der Streikgefahr im Zusammenhang mit den zwischenzeitlich abgeschlossenen Tarifverhandlungen. Die Umsatzentwicklungen bei Paket Deutschland und International konnten dies nur teilweise ausgleichen.
Post: Nächste Porto-Erhöhung eigentlich erst Ende 2024
Das operative Ergebnis dieses Unternehmensbereiches blieb mit 138 Millionen Euro um 61,1 Prozent hinter dem Vorjahresquartal zurück – ein gewaltiger Rückgang. Neben den Umsatzrückgängen waren hierfür höhere Materialkosten aufgrund von Inflation, Belastungen durch die Tarifvereinbarungen sowie überdurchschnittliche Personalkosten zur Vermeidung von Streikrisiken verantwortlich. Das dürfte nur einer der Gründe sein, weswegen sich Post-Vorstand Tobias Mayer gegenüber Journalisten dahingehend äußerte, dass man eine vorzeitige Erhöhung des Briefportos anstoßen wolle.
Üblicherweise erfolgt eine Überprüfung und Anpassung des Portos alle drei Jahre. Dabei kann die Bundesnetzagentur das Porto nicht selbst festlegen, sondern muss auf die Vorgaben der Bundesnetzagentur hören. Die Post unterliegt der Regulierung, da sie als ehemaliger Monopolist noch immer eine marktbeherrschende Stellung im Briefgeschäft hat. Sie unterliegt auch einer Universaldienstverpflichtung, muss also in ganz Deutschland Briefe zustellen und Briefkästen aufstellen. Auch das ist einer der Gründe für die Post, vorzeitig an der Preisschraube zu drehen. Postchef Meyer sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa, das aktuelle Porto sei in einer Zeit festgelegt worden, als die Inflation niedrig war. Die Annahme, dass die Teuerungsrate niedrig bleibe, habe nicht gut funktioniert.
Von der Post heißt es, die Kosten für den Betrieb des Brief-Versandnetzes seien seither stark gestiegen. Die nächste Anpassung des Briefportos ist eigentlich erst Ende 2024 möglich. Man werde sich aber „genau anschauen, welche Möglichkeiten es gibt“. Meyer selbst sagt, dass die Hürden für den entsprechenden verwaltungsrechtlichen Akt „nicht niedrig“ seien.
Die Deutsche Post hatte gerade erst in einer Studie aufgezeigt, dass das Porto in Deutschland im europäischen Vergleich sehr niedrig sei. Sie will zudem eine Änderung, was die Zustellung von Briefen am nächsten Tag angeht.
Porto seit 2022 | Porto bis Ende 2021 | |
---|---|---|
Standardbrief | 0,85 € | 0,80 € |
Kompaktbrief | 1,00 € | 0,95 € |
Großbrief | 1,60 € | 1,55 € |
Maxibrief | 2,75 € | 2,70 € |
Postkarte | 0,70 € | 0,60 € |
Zusatzleistungen | ||
Prio | 1,10 € | 1,00 € |
Einschreiben Standard | 2,65 € zzgl. Briefporto | 2,50 € zzgl. Briefporto |
Einschreiben Einwurf | 2,35 € zzgl. Briefporto | 2,20 € zzg. Briefporto |
Bücher- und Warensendung | ||
Bücher- und Warensendung 500 | 1,95 € | 1,90 € |
Bücher- und Warensendung 1000 | 2,25 € | 2,20 € |
Nachsendeservice 6 Monate | 23,90 € Online 26,90 € Filiale | 23,90 € (nur Online) |
Nachsendeservice 12 Monate | 30,90 € (nur Online) | 26,90 € Online 29,90 € Filiale |
Die Post AG begründet die Portoerhöhung mit dem geringeren Briefaufkommen. Daran ist sie selbst schuld. Wenn ich heutzutage einen Brief in den Postkasten werfe, so weis ich nicht, ob dieser jemals seinen Empfänger erreicht. Bei dem schlechten Service der Post gehen immer mehr Postsendungen verloren. Daher werden immer mehr Briefe elektronisch verschickt. Auch ist das derzeitige Porto für die Leistungen der Post AG schon viel zu hoch.