Schockierender Bericht: Jeder kann Zugangsdaten zu deinem Bankkonto kaufen

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Was viele Verbraucher nicht wissen: Bei Phishing oder generell der Cyberkriminalität handelt es sich nicht um einzelne Akteure, die deine Konten zu „hacken“ versuchen. Der Handel mit gestohlenen Zugangsdaten boomt. Jeder kann die Login-Daten zu deinem Konto erwerben. Und das überaus preiswert.
Phishing, Bank, Geldautomat, Bankautomat
Bankkunden müssen auf Betrug achtenBildquelle: Atares Design / shutterstock.com

Das Wort „Darknet“ hört man lediglich ein oder zwei Mal im Jahr im Zusammenhang mit Polizeiberichten. Dabei kann jeder auf das Darknet zugreifen. Alles, was man dafür benötigt, ist ein kostenloser und völlig legaler Tor-Browser. Und auch das Darknet ist zu großen Teilen legal. Nur eben nicht gänzlich. Denn es ist berühmt für seine Underground-Handelsplattformen, auf denen Interessierte auch ohne Hacking-Kenntnisse die Zugänge zu deinen Konten erwerben können. Der Sicherheitsdienstleister Bitdefender führte zahlreiche Stichproben zu den Preisen durch und bündelte seine Erkenntnisse in einem bemerkenswerten Bericht.

So viel kosten deine Zugangsdaten im Darknet

Das Warenportfolio im Darknet erstreckt sich von Listen mit gestohlenen E-Mail-Adressen, über Drogen und Waffen bis hin zu Auftragsmorden. In ihrem Bericht konzentrieren sich die Sicherheitsforscher von Bitdefender jedoch größtenteils auf Zugangsdaten, respektive gestohlene oder geklonte Geldkarten. Bei Zugängen zu Bankkonten starten die Preise bereits bei 60 Euro. Dafür sollen Käufer Zugriff auf eine „garantierte“ Geldsumme zwischen 700 und 1.000 Euro erhalten. Eine Bankkarte mit 1.000 bis 2.000 Euro kostet derweil 140 Euro und eine Karte mit 2.000 bis 3.000 Euro ist für 210 Euro erhältlich.

Die Preise bei anderen Anbietern variieren getreu den Gesetzen der freien Marktwirtschaft etwas, allerdings nicht allzu stark. Ferner ist auch interessant, dass es, wie bei allen anderen Händlern auch, Mengenrabatte gibt. Kostet eine Karte bei einem anderen Anbieter 80 US-Dollar, sind fünf Karten bereits für 290 US-Dollar erhältlich.

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Verkauf geklonter Geldkarten im Darknet

Zugänge zu PayPal werden ebenfalls angeboten und erstrecken sich von 150 US-Dollar für 4.000 US-Dollar bis hin zu 250 US-Dollar für 8.500 US-Dollar. Die sensiblen Daten sollen dabei innerhalb einer Zeitspanne von zwei Stunden nach Zahlungseingang zugestellt werden. Günstiger erhältlich sind derweil die Daten aus sozialen Netzwerken. Eine Datenbank mit den Daten von 500 Millionen Facebook-Nutzern legt lediglich 20 US-Dollar auf die Preiswaage. TikTok ist derweil mit 70 US-Dollar etwas teurer. Zumal „lediglich“ die Daten von 235 Millionen Accounts im Paket enthalten sind. Sollten auch Zugangsdaten inbegriffen sein, können Kriminelle mit ihrer Hilfe etwa Identitätsdiebstahl begehen oder aber die Kontakte des Opfers ausnehmen. Wenn du prüfen möchtest, ob deine E-Mail-Adresse in einer Darknet-Liste auftaucht, verrät unser Ratgeber, wie es geht:

Gefälschte oder gestohlene Personalausweise und Führerscheine scheinen ihrerseits eine deutlich höheren Wert zu besitzen. Ein deutscher Führerschein geht etwa für 2.500 Euro über die Ladentheke. Dafür sogar mit integriertem NFC-Chip. Ein Personalausweis kostet sogar 4.500 Euro.

Wie wurden deine Daten abgegriffen?

Während die Daten zu einem Social-Media-Account aus einem der zahlreichen Datenlecks stammen können, sieht es mit Kreditkartendaten und PayPal-Zugängen anders aus. Haben die Cyberkriminellen Zugänge zu deinem Bankkonto, kann dies bedeuten, dass du auf eine Phishing-Masche hereingefallen bist. Wurden deine Geldkarten geklont, waren es manipulierte Geldautomaten oder schlicht die Abwesenheit eines RFID-Blockers. Vor allen diesen Maschen kann man sich in der Regel gut schützen. Man muss lediglich wissen, worauf es zu achten gilt. Und genau das verraten unsere zuvor verlinkten Ratgeber.

Solltest du übrigens mit dem Gedanken spielen, dich als Käufer zu versuchen und so schnell an Geld zu kommen: Mal abgesehen davon, dass es sich dabei um eine kriminelle Handlung handeln würde, ist das Risiko generell hoch. Nicht umsonst begnügen sich die Cyberkriminellen damit, die Zugangsdaten zu verkaufen, anstatt die Konten selbst zu plündern.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Margeritha

    Die Cyber Kriminalität nimmt immer mehr zu.
    Mut der künstlichen Inteligenz wird alles noch schlimmer. Auch all die Scammer sind eine Plage der Menschheit. Wurde selber schon mehrmals gehackt. Wechsle jetzt regelmäßig meine Passwörter. Google informiert sehr gut. Diese kriminellen sind eie eine Parasitenplage.!

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