PV-Anlage ohne Nachteile nutzen? So steigerst du Ertrag und umgehst Nachbarschaftsstreit

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Ein Problem, das bei der Installation von PV-Anlagen immer wieder auftritt, sind Nachbarschaftsstreitigkeiten durch blendende PV-Module. Eine Karlsruher Firma schafft mit ihrer besonderen Folie Phytonics dabei Abhilfe – und steigert zugleich den Ertrag von Solarmodulen.
PV-Anlage ohne Nachteile nutzen - So steigerst du deinen Ertrag und umgehst Nachbarschaftsstreit
PV-Anlage ohne Nachteile nutzen - So steigerst du deinen Ertrag und umgehst NachbarschaftsstreitBildquelle: Phytonics

PV-Anlagen sind eine sinnvolle Investition, um die eigenen Stromkosten zu senken. In der Realität können bei deren Anbringung jedoch einige Schwierigkeiten auftreten. Besonders problematisch wird es in dicht besiedelten Wohngebieten, wenn sich Nachbarn durch das Blenden der PV-Module beeinträchtigt fühlen. Daraus können nicht nur teure Nachbarschaftsstreits entstehen. Im schlimmsten Fall könnte sogar ein Gericht entscheiden, dass die PV-Module anders ausgerichtet oder vom Dach entfernt werden müssen. Mit der Phytonics Solarfolie kannst du dieses Problem umgehen. Das Karlsruher Unternehmen Phytonics verkauft die selbstklebende Solarfolie als Bogen- und Rollware. Erste Gebäude in der Schweiz wurden damit bereits ausgestattet.

Blendschutz für PV-Anlage steigert zugleich Ertrag

Nicht nur in der Nachbarschaft kann ein guter Blendschutz für PV-Anlagen relevant sein. An Flughäfen, in Naturschutzgebieten sowie Verkehrswegen kann es zwingend erforderlich sein, dass Solarmodule keine störende Reflexion aufweisen. Bisherige Anti-Reflex-Schichten dienen häufig der Ertragssteigerung von Solarmodulen, ohne das Blenden dabei zu unterbinden. Laut Angaben des Karlsruher Technologieunternehmens Phytonics setzt die neue Folie an genau diesem Problem an. Durch die speziellen, bionischen Mikrostrukturen der Folie kann sie selbst flaches Licht noch effektiv einfangen. Dadurch genießt du nicht nur den Vorzug von blendfreien Modulen, zugleich erhöht sich die Leistung der Module in Übergangsphasen, in denen sie sonst nicht auf Hochleistung laufen können.

Durch die Wahl von Materialien, die die notwendige Langzeitstabilität mitbringen, soll die Folienschicht auf den Modulen überdauern. Dabei kann die Folie sowohl auf bereits bestehenden PV-Anlagen angebracht werden als auch auf neuen Modulen. Das Unternehmen bietet selbst mit der Folie überzogene PV-Module an. Die Folie soll sowohl gegen UV-Strahlung, Feuchtigkeit, Wärme als auch Hagel bestehen können. Ab sofort kann sie als Rollen- oder Bogenware direkt bei der Firma bezogen werden. Pro Modulbogen kostet die Folie dabei zurzeit 70 Euro. Wie sich der Preis der Folie zukünftig entwickelt, kann bislang nicht abgeschätzt werden. Drängen mehr Konkurrenten mit vergleichbaren Lösungen auf den Markt, könnte das die Preise senken. Bisher präsentiert sich Phytonics mit dieser besonders effektiven Anti-Blend-Beschichtung jedoch mit einem entscheidenden Alleinstellungsmerkmal.

Bedarf an Anti-Blend-Beschichtung dürfte steigen

Der Bedarf an Anti-Blend-Lösungen dürfte in den kommenden Monaten und Jahren ansteigen, da er sich auf alle Bereiche des Photovoltaik-Markts erstreckt. Das schließt somit nicht nur private PV-Anlagen auf Häuserdächern, sondern auch große Solarkraftwerke ein, die etwa auf Felder aufgestellt werden. Durch die Folie ersparen sich Investoren eine aufwendige Neuausrichtung von Solarmodulen oder andere Sichtschutzmaßnahmen, die man treffen müsste. Bei einer PV-Anlage mit 13 Modulen auf dem Dach ist die Investition mit 910 Euro vergleichsweise gering.

Beauftragt man jedoch ein Solarunternehmen auch damit, die Folie direkt auf die Module aufzutragen, sollte man mit zusätzlichen Kosten für die Dienstleistung rechnen. Schon heute ist die Folie erfolgreich in der Schweiz auf Modulen eines Plus-Energie-Hauses im Einsatz. Dort hatte die Anlage zuvor den Nachbarn geblendet. Bei der Dachanlage eines Supermarktes in Essen soll sie künftig zum Einsatz kommen, um besondere Voraussetzungen der Baugenehmigung zu erfüllen. Man verlangte explizit, dass diese PV-Anlage auf blendfreie Solarmodule zurückgreift. Gerade in Städten und dicht bebauten Nachbarschaften ist das Risiko für störende Effekte hoch. In Hochhausschluchten kann das zurückgeworfene Licht von Glasfronten und PV-Anlagen sogar für zusätzliche Hitze auf den Straßen sorgen.

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