Opel-Chef: Rote Karte für günstige E-Autos aus Deutschland

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Der Markt für E-Autos entwickelt sich langsamer als von Politik und Wirtschaft erhofft. Das liegt unter anderem daran, dass preiswerte E-Autos fehlen. Und trotzdem blickt Opel-Chef Florian Huettl optimistisch in die Zukunft. Einem Discount-Stromer aus Deutschland erteilt er aber eine klare Absage.
Opel Astra steht an einem Strand.
Opel will günstige E-Autos anbauen, die aber nicht aus deutschen Werken stammen können.Bildquelle: Opel

Wirklich preiswerte Elektroautos sind am deutschen Markt weiterhin Mangelware. In aller Regel starten die Preise für Elektroautos jenseits der 30.000-Euro-Grenze und für Opel-Chef Florian Huettl ist es ausgeschlossen, dass ein günstiges E-Auto zeitnah hierzulande überhaupt gebaut werden kann. „Wir können in Deutschland keine Elektroautos bauen, die zwischen 25.000 und 30.000 Euro kosten“, sagte der Manager der „Augsburger Allgemeinen“.

Opel-Chef hadert mit hohen Strompreisen

Gründe für seine These liefert Huettl gleich mit. „Mit den deutschen Lohn- und Energiekosten geht das heute einfach nicht“, sagt der Opel-Chef. Deswegen wird etwa der Corsa ebenso wie der Frontera an kostengünstigeren Standorten in Spanien oder der Slowakei gefertigt. „Um gegenüber neuen Konkurrenten aus China zu bestehen, müssen wir die Kosten im Griff haben und permanent an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten.“

Den teureren Opel Grandland Electric (Test), der bei knapp 47.000 Euro startet, baut Opel hingegen in seinem deutschen Werk in Eisenach. Er soll an die Erfolge anknüpfen, die Opel in den zurückliegenden Monaten mit rein batterieelektrischen Fahrzeugen feiern konnte. Deren Absatz kletterte im Jahr 2023 bei Opel nämlich um 22 Prozent auf etwa 90.000 Fahrzeuge. „Opel steht insgesamt sehr gut da“, ist Huettl überzeugt und ergänzt: „Elektroautos sind die besseren Fahrzeuge.“

Huettl spricht sich für neue Kaufprämie für E-Autos aus

Trotzdem befinde sich Deutschland hinsichtlich der Elektro-Reise „im Wartestand“, wie es der Opel-Chef umschreibt. „Die Ladeinfrastruktur muss weiter ausgebaut und die Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie müssen erweitert werden. Wir wünschen uns eine klare Linie der Politik und langfristige Stabilität des Gesetzgebers.“ In diesem Zusammenhang sei auch eine neue Kaufprämie für E-Autos wichtig. Gerade in unteren Preis-Segmenten habe sie Menschen vom Kauf eines E-Autos überzeugt. „Wir brauchen einen Kauf-Impuls, der eine Breitenwirkung entfaltet.“

Günstiger sollen E-Autos von Opel übrigens auch werden. „Wir sind dran am Elektroauto für 25.000 Euro“, sagte Huettl im Gespräch mit der Zeitung. Mit dem Opel Corsa und dem Frontera haben wir bereits die Schwelle von 30.000 Euro knapp unterschritten. Unser nächstes Ziel ist, die Schwelle von 25.000 Euro zu knacken.“ Auch das Ziel, den Opel Manta als vollständig elekrifiziertes Auto zu verkaufen, hat sich der Hersteller aus Rüsselsheim nicht verabschiedet. „Wir arbeiten nach wie vor an diesem neuen, elektrischen Modell.“ Vor 2026 ist mit einer Einführung aber nicht zu rechnen.

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