Standen zum Ende des dritten Quartals vergangenen Jahres noch knapp 47 Millionen aktive SIM-Karten in den Bilanzen von Telefónica Deutschland, waren es zum Stichtag Ende Dezember, also nur drei Monate später, nur noch rund 44,3 Millionen. Die Kundenzahl ist also um fast 2,7 Millionen zurückgegangen, was in einem ersten Impuls eine Kundenflucht bei O2 auf breiter Flucht vermuten lassen könnte. Die Realität sieht aber ganz anders aus.
Telefónica Deutschland bucht passive Prepaid-Kunden schneller aus
Vielmehr hat sich Telefónica Deutschland dazu entschlossen, ab sofort strenger zu definieren, ab wann ein Kunde mit Prepaid-Karte in einen inaktiven Status verschoben wird. Wird eine Prepaid-Karte nicht mehr für mobiles Internet, abgehende Gespräche oder den SMS-Versand genutzt, bucht Telefónica sie ab sofort schneller aus dem aktiven Kundenbestand aus. Das hatte zur Folge, dass sich die Zahl aktiver Prepaid-Kunden im Weihnachtsquartal vergangenen Jahres um rund 2,9 Millionen auf knapp 16,3 Millionen reduzierte.
Wesentlich erfolgreicher läuft das Geschäft mit Vertragskunden. In diesem Segment ist bei Telefónica Deutschland unter anderem aufgrund weiter stark nachgefragter O2 Free Tarife ordentliches Wachstum zu verzeichnen. Zwischen Oktober und Dezember kletterte die Zahl der Vertragskunden um 263.000 auf rund 26,3 Millionen. Außerdem sind im Telefónica-Netz noch knapp 1,7 Millionen M2M-SIM-Karten geschaltet. Sie funken im Internet der Dinge, sind also beispielsweise in Maschinen oder Sensoren integriert, um diese mit dem Internet zu verbinden.
Blickt man auf das Gesamtjahr 2022, reduzierte sich bei Telefónica Deutschland aufgrund der neuen Zählweise bei Prepaid-Kunden die Zahl der aktiven SIM-Karten um knapp 1,4 Millionen. Während die Zahl der aktiven Prepaid-Karten um knapp 2,7 Millionen zurückging, legte die Vertragskundenzahl um mehr als 1,2 Millionen zu. Knapp jeder zweite Vertragskunde entschied sich nach Angaben des Konzerns für den Tarif O2 Grow. Im M2M-Segment war im vergangenen Jahr ein Wachstum um 83.000 SIM-Karten zu verzeichnen.
Mehr Breitband-Kunden – Zahl der VDSL-Anschlüsse im Jahresvergleich aber rückläufig
Auch bei Internet- und Datenanschlüssen im Festnetz konnte Telefónica Deutschland im vierten Quartal vergangenen Jahres wachsen: um 17.000 Zugänge. Die Zahl der Breitband-Zugänge legte insgesamt um 18.000 auf knapp 2,3 Millionen zu, bei VDSL-Anschlüssen war ein Wachstum um 3.000 Zugänge auf rund 1,8 Millionen zu verzeichnen.
Im gesamten Jahresverlauf sieht die Gemengelage etwas anders aus. Zwar legte die Zahl der geschalteten Internet- und Datenanschlüsse um 27.000 zu und auch die Zahl der Breitband-Anschlüsse insgesamt verbesserte sich um 32.000. Gleichzeitig verringerte sich aber die Zahl der geschalteten VDSL-Anschlüsse von Anfang bis Ende 2022 um 5.000 aktive Zugänge.
Mehr Umsatz und Gewinn im vierten Quartal
Für Telefónica Deutschland sehr erfreulich: Der Umsatz legte im Weihnachtsquartal verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 6,6 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro zu. Im Mobilfunk-Segment war sogar ein Plus um 7,5 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro zu verzeichnen, während das Festnetz-Segment 3,7 Prozent weniger zum Umsatz beisteuerte: 203 Millionen Euro.
In das eigene Netz investierte Telefónica Deutschland allerdings weniger als im Vorjahr. Statt 474 Millionen Euro im vierten Quartal 2021 waren es im letzten Quartal des Jahres 2022 nur noch 307 Millionen Euro. Ein Rückgang um rund 35 Prozent. Das wiederum führte aber dazu, dass der Quartalsgewinn um fast 86 Prozent auf 125 Millionen Euro in die Höhe schnellte.
Im Gesamtjahr 2022 legte der Umsatz von Telefónica um 5,9 Prozent auf 8,22 Milliarden Euro zu. Erstmals in der Unternehmensgeschichte lag er jenseits der 8-Milliarden-Euro-Marke. Während im Mobilfunk 6,5 Prozent mehr umgesetzt wurden (7,39 Milliarden Euro), ging der Umsatz im Festnetz um 1,0 Prozent zurück (806 Millionen Euro). Investitionen ins eigene Netz reduzierten sich im vergangenen Jahr um knapp 6 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro, der Gewinn notierte um fast zehn Prozent besser bei 232 Millionen Euro.
Zum Teil liegt es auch daran, dass bei Telefónica mehrere Verträge von einer Person, als einzelne Kunden geführt werden.
z.B. habe ich bei Mobilcom eine Kundennummer, eine Rechnung und vier Verträge.
Bei Telefónica hatte ich vier Kundennummern und vier Rechnungen.
Und so hat Telefónica letztes Jahr, in meiner Person vier Kunden verloren, obwohl es sich tatsächlich nur um einen Kunden handelt.
Naja im Text geht es mal um aktive SIM-Karten und dann wieder um aktive Prepaid-Kunden. So gesehen weiß man nicht worauf sich die Zahlen des Autors genau beziehen. Wenn Mama, Papa, 2 Kinder alle über einen Elternteil als Partner-Karten oder sonstige Rabatte bei mehreren SIMs laufen, gibt’s einen Kunden, aber 4 Nutzer mit 4 aktiven Karten.
Mich hat o2 Ende 2022 mit irgendwelcher Werbung angeschrieben und ich hab erstmal zwei ungenutzte Prepaid-Karten gekündigt, die irgendwann nach Mindestvertragslaufzeit und Kündigung auf Prepaid umgestellt wurden. Mein einzig noch vorhandener Vertrag läuft im o2-Netz, aber nicht bei o2. Zack, ein Kunde und zwei (inaktive!) SIMs weg.