Die beste Leistung liefern Solarzellen, wenn das Sonnenlicht in einem Winkel von rund 90 Grad auf die Module trifft. Über das Jahr hinweg ändert sich der Stand der Sonne jedoch, sodass der ideale Lichteinfall nicht immer gegen ist. Im Sommer steht die Sonne hoch, im Winter hingegen deutlich niedriger. Dazu nehmen die Sonnenstunden pro Tag ab. Diese beiden Faktoren dämpfen den Ertrag der PV-Anlage im Winter, sodass Besitzer versucht sein könnten, ihre Geräte im Winter vom Netz zu nehmen. Schließlich verbraucht der Wechselrichter zwischen PV-Anlage und Hausnetz stetig eine geringe Menge an Strom. Doch lässt sich tatsächlich Strom sparen, wenn man die PV-Anlage im Winter ausschaltet? In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall. Wer seine PV-Anlage im Winter vom Netz nimmt, verschenkt damit bares Geld.
Auch mit der Wintersonne lässt sich Strom generieren
Obwohl das Sonnenlicht im Winter nachlässt, können die PV-Module daraus noch immer Strom erzeugen, der deine Geräte versorgt. Wie hoch der genaue Ertrag dabei ausfällt, hängt stark von der Größe deiner Anlage, dem Winterwetter und Verschattungen auf den Solarzellen ab. Bei einer Sache kannst du dir jedoch sicher sein: Die Menge an Strom, die deine PV-Anlage im Winter erzeugt, ist deutlich höher als der Strom, den der Wechselrichter im Betrieb zieht. Gerade bei modernen Anlagen ist die Verwertung von diffusem, indirektem Licht um ein Vielfaches verbessert worden. Besonders hoch fallen die Erträge dabei bei bifazialen PV-Modulen aus, die auch über Licht, das ihre Rückseite trifft, noch Strom erzeugen können. Je moderner deine Anlage also ausfällt, desto mehr Strom kann sie in Wintermonaten noch immer bereitstellen.
Der Teil der Sonnenstrahlung, die unseren Erdboden erreicht, ist dabei für den Ertrag ein entscheidender Faktor. Diese sogenannte Globalstrahlung setzt sich aus indirekter und direkter Strahlung zusammen. Die Direktstrahlung trifft dabei ungehindert auf unsere Erdoberfläche. Die Diffusstrahlung hingegen ist jene, die nach Streuung und Reflexion den Boden erreicht. Sie kann durch Wolken, Feuchtigkeit oder Verschmutzungen hervorgerufen werden. Innerhalb von Deutschland teilt sich die Sonneneinstrahlung ungefähr zur Hälfte in direkte und indirekte Sonnenstrahlung auf. Sie liegt im Jahresmittel bei 125 Watt pro Quadratmeter. Die Umwandlung der diffusen Lichtanteile in Strom erwies sich vor allem bei älteren PV-Anlagen als schwierig. Moderne Anlagen können dieses Licht hingegen gut verwerten, sodass auch ohne direkte Sonneneinstrahlung im Winter noch immer ein ordentlicher Stromertrag gewonnen werden kann.
Winterhalbjahr liefert bis zu 27 Prozent Anteil am Jahresertrag
Im Durchschnitt liefert eine PV-Anlage in den Monaten Oktober bis März rund 23 Prozent ihrer Gesamtleistung. Auf die Monate Dezember bis Februar sinkt die Quote dabei zwar auf rund 7 Prozent, dennoch summiert sich dieser Ertrag über das Winterhalbjahr auf eine stolze Summe. Pro Kilowattpeak Stunde an Leistung liefert eine PV-Anlage im Winter rund 74 Kilowattstunden Strom. Verteilt auf die 92 dunkelsten Tage des Jahres, sind das noch immer rund 0,8 Kilowattstunden pro Tag. Das entspricht etwa dem Drittel des Stromverbrauches einer einzelnen Person in einem Vier-Personen-Haushalt. Für das gesamte Winterhalbjahr liegt der Ertrag sogar bei 285 Kilowattstunden pro Kilowattpeak Leistung der Anlage. Die Erträge im Winterhalbjahr schwanken daher zwischen 23 und 27 Prozent Anteil am gesamten Jahresertrag.
Würdest du deine PV-Anlage also in den dunkleren Jahreszeiten vom Strom trennen, verschenkst du damit rund ein Viertel an deiner jährlichen Stromproduktion. Damit du möglichst viel Strom im Winter erzeugen kannst, solltest du deine PV-Anlage frei von Schnee und Eis halten. Gerade dichter Schneefall neigt dazu, sich auf den schräg ausgerichteten Modulen abzusetzen und so den Zugang zum Sonnenlicht zu blockieren. Schmilzt der Schnee auf den Modulen, bevor du ihn entfernen konntest, läufst du Gefahr, dass sich Eis auf deiner PV-Anlage bildet, das du schwieriger entfernen kannst. Vor allem bei PV-Anlagen auf dem Dach ist die Reinigung der PV-Module häufig eine Herausforderung.
Meinen Solarwechselrichter lasse ich durchlaufen, nicht jedoch den Batteriewechselrichter. Den schalte ich aus, wenn die Sonne nur so eben ausreicht, um den Eigenverbrauch zu decken. Nebenbei spart das auch noch etwa 35 Watt, die der Wechselrichter verbratet während er darauf wartet, dass die Sonne rauskommt.
Und wenn ich ihn von Hand eingeschaltet habe und nach einem sonnigen Wintertag ein paar Stunden Selbstversorgung aus der Batterie möglich sind, nehme ich danach den Batteriewechselrichter wieder komplett vom Netz, denn auch wenn die Batterieentladung beendet worden ist, verbraucht er weiterhin 10 Watt pro Stunde.