Mercedes kontert: Dieser Akku soll 300 km in 5 Minuten laden

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Die Autoindustrie ist auf der Suche nach dem heiligen Akku-Gral. Denn die Reichweite von E-Autos und die Ladegeschwindigkeit sind zwei der größten Hemmschuhe bei der Wahl für oder gegen ein elektrisch angetriebenes Auto. Jetzt wirft Mercedes seinen Hut in den Ring der Innovatoren am Batteriemarkt.
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mercedes-eqs-580-4matic-front-schwarzBildquelle: Mercedes

30 Minuten für eine Aufladung von 20 auf 80 Prozent des Akkus gilt bei E-Autos mittlerweile als Standard. Doch das genügt Kunden und Herstellern noch lange nicht. Denn auch wenn sich bei den Ladeleistungen schon einiges getan hat, können E-Autos bei Reichweite und Geschwindigkeit des „Auftankens“ noch lange nicht mit Benzinern oder Dieseln mithalten. Doch die Entwicklung geht voran und die Hoffnungen liegen vor allem bei Feststoffakkus, die die Probleme lösen sollen. Und genau einen solchen hat sich der Mercedes-Partner ProLogium zertifizieren lassen.

Mercedes und ProLogium mit beeindruckenden Zahlen

Der TÜV Rheinland hat in Taiwan den Akku von ProLogium zertifiziert, und damit sind die Zahlen der Entwicklung deutlich geworden. Diese können sich sehen lassen. Denn die Energiedichte des Akkus wird vom Hersteller mit 359.2 Wh/kg angegeben. Im Endeffekt sagt der Wert, wie viel Energie pro Gewichtseinheit gespeichert werden kann. Damit liegt der Hersteller weit oberhalb der aktuellen Energiedichte von herkömmlichen Akkus. Diese gibt ProLogium mit unter 200 Wh/kg bei LFP-Akkus und zwischen 200 und 300 Wh/kg bei NMC-Batterien an.

Doch was heißt das für dich als zukünftiger E-Auto-Kunde? Mit einer erhöhten Energiedichte kann ein elektrisch angetriebenes Auto bei gleichem Gewicht weiter fahren oder bei gleicher Reichweite viel leichter werden. Beides Anwendungsfälle, die vom Stadtverkehr bis hin zur Langstrecke Vorteile bieten.

Ladeleistung für E-Autos beschleunigt

Für letzteres ist eine hohe Ladegeschwindigkeit entscheidend. Denn ganz ohne „Tankstopp“ wird es auch in Zukunft nicht ablaufen. Und hier präsentiert sich der neue Akku vom Mercedes-Partner ebenfalls innovativ. Denn die Ladezeit soll um gut 80 Prozent sinken. ProLogium gibt hier eine Ladegeschwindigkeit von 300 km Reichweite in 5 Minuten an. Das würde die aktuelle Akkutechnik bei Weitem übertreffen.

Mit genauen Lade-Leistungswerten hält sich der Hersteller aber zurück. Und auch, in welchem Bereich der schon eingekippten Energie diese Ladegeschwindigkeit erreicht wird. Denn je voller ein Akku ist, umso schwieriger ist es, ihn zu laden. Das könnte noch ein Hemmschuh werden. Denn wenn nur das erste Drittel der Füllung so schnell geladen wird und danach die Ladeleistung signifikant abfällt, kann sich ein Ladestopp am Ende doch wieder ziehen wie Kaugummi.

Mercedes und ProLogium nicht allein

Dass Mercedes und ProLogium nicht allein sind bei der Entwicklung von Feststoff-Akkus, ist schon lange klar. Parallel zu diesem Gespann entwickeln unter anderem Toyota und Catl an solchen Akku-Technologien. Und auch Samsung ist drauf und dran, Durchbrüche bei neuen Akkus zu erzielen. Entwickelt sich die Technologie hier so rasant wie beispielsweise bei Smartphones, könnten uns bald noch viel größere Energiedichten und Ladegeschwindigkeiten ins Haus stehen. Zum Vergleich: Moderne Smartphones laden mittlerweile mit dreistelligen Leistungswerten. Noch vor wenigen Jahren waren Nutzer froh, wenn das Handy mit 25 Watt geladen hat.

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