Eurowings kontert Ryanair aus: Dickes Flug-Plus angekündigt

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Der eine geht, der andere übernimmt. Eurowings hat angekündigt, an einem der größten Flughäfen Deutschlands das eigene Flugprogramm deutlich auszubauen. Vorausgegangen war der angekündigte Rückzug eines der größten Wettbewerber.
Sonnige Zeiten für Eurowings am Flughafen Düsseldorf
Eurowings zeigt sich cool: Mehr Flüge ab Düsseldorf angekündigt.Bildquelle: Eurowings
Der Schock für den Flughafen Düsseldorf war groß, als vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass sich Ryanair in Form seiner Tochtergesellschaft Lauda komplett vom größten Flughafen Nordrhein-Westfalens zurückziehen wird. Schon Ende September wird die Lauda Basis in Düsseldorf geschlossen. Rund 200 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Grund: Ein Streit über die Gebühren vor Ort. Ryanair will sie drücken, der Flughafen sieht sich dazu nicht in der Lage. Und als dann noch der Dienstleister für die Flugzeugabfertigung am Flughafen Düsseldorf eine Gebührenerhöhung ankündigte, zog Ryanair endgültig die rote Karte. „Alles viel zu teuer“, so der Tenor. Doch jetzt gibt es für den Flughafen DUS auch gute Nachrichten – von Eurowings.

Eurowings springt ein

Denn die Lufthansa-Tochter hat sich entschlossen, die meisten der von Ryanair und Lauda bedienten Strecken kurzerhand zu übernehmen. Nach eigenen Angaben ersetzt Eurowings kurzfristig 95 Prozent der ab dem 24. September ausfallenden Strecken. Konkret hat sich Eurowings entschieden, das Flugangebot ab Düsseldorf nach Mallorca, Ibiza, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, Malaga, Alicante und Faro kurzfristig aufzustocken. Mehr Verbindungen gibt es auch zu den griechischen Zielen Heraklion, Rhodos, Korfu und Kos. Insgesamt bietet Eurowings künftig ab Düsseldorf nach eigenen Angaben Verbindungen zu mehr als 80 Direktzielen an. Eurowings-Chef Jens Bischof sagt mit Blick auf den Rückzug von Ryanair von nun schon zwei deutschen Flughäfen: „Stuttgart und Düsseldorf sind erst der Anfang – bei genauerer Betrachtung ist das Ultra Low Cost Geschäftsmodell in ganz Deutschland auf dem Rückzug.“ Und auch einen Seitenhieb auf die jüngste Marketing-Aktion von Ryanair kann er sich nicht verkneifen: „Unsere Kunden suchen in Krisenzeiten nicht nach 5-Euro-Tickets, sondern mehr denn je nach einer Airline, der sie vertrauen können.“

Gestrichene Flüge nicht nur bei Ryanair und Lauda

Eine durchaus interessante Aussage. Denn Bischof scheint schon vergessen zu haben, dass auch seine Airline in den vergangenen Wochen alles andere als zuverlässig operierte. Unzählige Flüge hatte Eurowings zuletzt streichen müssen. Und das nicht immer aus für die Kunden nachvollziehbaren Gründen. Passagiere in ganz Europa mussten sich in Folge dessen um Ersatzflüge bemühen. Teilweise auch bei anderen Fluggesellschaften. Denn nicht alle Kundeninteressen konnte Eurowings zuletzt bedienen. Außer Acht lässt der CEO der Lufthansa-Tochter dabei zudem, dass es auch Fluggesellschaften wie Wizz Air gibt, die in Deutschland sehr wohl expandieren und das Billigflugkonzept hierzulande vor allem an kleineren Regionalflughäfen wie Dortmund, Bremen oder Karlsruhe/Baden-Baden durchaus erfolgreich betreiben. Auch Easyjet ist in Deutschland weiter aktiv – wenn auch weniger intensiv als noch in der Vergangenheit.

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