Auf die Plätze, fertig, 5G! Der Chip-Hersteller Mediatek bringt sich in Stellung, um 5G-Chips für den Massenmarkt zu produzieren. Dafür wurde nicht nur ein neuer CPU für Smartphones angekündigt, sondern auch ein noch ganz anderer Schritt.
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Um 5G auf einem Smartphone anbieten zu können, muss der Prozessor entsprechend ausgestattet sein. MediaTeks Wettbewerber Qualcomm bietet einen solchen Chip zum Beispiel mit dem aktuellen Top-Modell Snapdragon 855 Plus an. Und MediaTek selbst hat nun die Dimensity-Serie angekündigt, die ihrerseits kompatibel mit 5G-Netzen ist.
Dimensity 1000 – Für mehr Mobilfunk auf deinem Smartphone
Das erste SoC-Modell trägt den Namen Dimensity 1000. Bei einer Fertigung im 7-Nm-Verfahren ist hier ein modernes 5G-Modem integriert. Dank Two-Carrier-Aggregation ist in der Spitze und unter optimalen Bedingungen nach Angaben des Herstellers ein SoC-Durchsatz von bis zu 4,7 Gbit/s im Down- und maximal 2,5 Gbit/s im Upstream möglich. Natürlich ist der Prozessor abwärtskompatibel bis zu GSM-Verbindungen.
Aufgebaut ist die CPU mit vier ARM-Kernen (Cortex A77), die mit bis zu 2,6 GHz takten. Parallel dazu sind vier weitere Kerne (Cortex A55) mit maximal 2 GHz Taktfrequenz verbaut. Sie erledigen die Basis-Aufgaben in einem Smartphone. Als Grafikchip ist ein ARM Mali-G77 integriert. Und natürlich ist auch wieder ein KI-Prozessor an Bord. Deutlich leistungsfähiger als noch beim Vorgängermodell, verspricht MediaTek. Und natürlich hebt MediaTek hervor, dass der neue Prozessor stromsparender arbeitet als vergleichbare Hardware. Wie das in der Praxis tatsächlich aussieht, muss sich noch zeigen.
„Unsere 5G-Technologie kann mit jedem in der Branche mithalten.“
Joe Chen, President MediaTek
Dual-SIM für 5G-Netze
Praktisch: MediaTek kündigt an, dass der neue Dimensity 1000 auch Dual-SIM-Verbindungen in 5G-Netzen unterstützt. Wenn es Smartphone-Hersteller also wünschen, können sie ihre Handys mit dem neuen 5G-Prozessor von MediaTek ausstatten und dann die Möglichkeit schaffen, dass zwei eingelegte SIM-Karten parallel im 5G-Netz eingebucht sind. Zum Beispiel eine private SIM und eine dienstliche. Oder eine deutsche und eine zweite für den Urlaub im entsprechenden Zielland. Das neue Technologie-Standards wie Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.1 + unterstützt werden, ist fast schon selbstverständlich.
Foto-Fans können sich darauf freuen, dass der neue 5G-Prozessor auch fit ist, um Kameras mit bis zu 80 Megapixeln Auflösung zu unterstützen. Zudem arbeitet der Prozessor auch mit verschiedenen Optionen für Kamera-Setups mit mehreren Objektiven zusammen. Zudem dürfen Smartphones, die mit dem neuen MediaTek-Prozessor ausgestattet sind, über ein Full-HD-Plus-Display mit bis zu 120 Hertz verfügen. Bei 2K-Displays (1.536 x 2.048 Pixel) sind bis zu 90 Hertz möglich.
Erste Smartphones mit dem MediaTek Dimensity 1000 sollen im ersten Quartal 2020 zu haben sein. Das lässt darauf schließen, dass auf dem Ende Februar kommenden Jahres startenden Mobile World Congress (MWC) erste Smartphones mit dem neuen SoC zu sehen sein werden.
5G-Modems für Notebooks
In einer weiteren Ankündigung ließ MediaTek wissen, in Zukunft gemeinsame Sache mit Intel machen zu wollen. Das Ziel: 5G-Modems auf Notebooks und anderen Computern etablieren. Wenn du dir in Zukunft ein Notebook kaufst, musst du es abhängig von der Ausstattung also nicht mehr mit einem WLAN-Netz oder einem Smartphone verbinden, um im Internet zu surfen.