Lufthansa streicht seinen Flugplan weiter zusammen. Nur noch ein Bruchteil der geplanten Flüge wird durchgeführt, immer mehr Flugzeuge stehen am Boden. Ein Zeichen setzt jetzt auch die Führungsriege der Lufthansa Group: Der Vorstand verzichtet in der Corona-Krise auf 20 Prozent seines Grundgehalts.
Teilen
Schon lange kann man bei Lufthansa nicht mehr von einem normalen Betrieb sprechen. Die führende deutsche Fluggesellschaft fliegt schon seit Ende Februar wegen der Corona-Krise in einer Art Notbetrieb. Jetzt verschärft sich die Lage noch einmal deutlich. Es wurde ein sogenannter Rückkehrerflugplan aktiviert, der in erster Linie nur noch Menschen befördern soll, die zurück in ihre Heimat fliegen möchten. Vor allem in München ist das zu spüren.
Lufthansa: (Fast) nichts geht mehr
Denn am größten deutschen Luftfahrt-Drehkreuz Frankfurt stellt Lufthansa den Langstreckenbetrieb komplett ein. Ab sofort finden nur noch ab Frankfurt ausgewählte Verbindungen im Interkontinentalverkehr statt. Auch das Kurzstreckenprogramm von Lufthansa wird nochmals deutlich reduziert und in München nur noch von Lufthansa CityLine geflogen. Ab Frankfurt, München und Zürich (hier mit Swiss) fliegt die Lufthansa Group nur noch einige europäische Metropolen an. Bis zum 19. April sieht der Rückkehrerflugplan nur noch rund fünf Prozent des ursprünglich geplanten Programms vor.
In anderen Zahlen ausgedrückt: Rund 700 der insgesamt 763 Flugzeuge der Lufthansa Group stehen aktuell am Boden, weil sie nicht mehr benötigt werden. Die Maschinen sind nicht nur an den Drehkreuzen geparkt, sondern auch an anderen Airports. Zum Beispiel am neuen Hauptstadt-Flughafen BER vor den Toren Berlins. Bei Twitter sind beeindruckende Videos von an den Flughäfen aufgereihten Maschinen zu finden. Bilder, die man in der Form noch nie gesehen hat.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Dieser externe Inhalt von Twitter ergänzt den Artikel. Du hast die Wahl, ob du diesen Inhalt laden möchtest.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass externer Inhalt geladen wird. Personenbezogene Daten werden womöglich an Drittplattformen übermittelt. Nähere Informationen enthält die Datenschutzerklärung.
Viele Sonderflüge
Dass mitten in der Corona-Krise zum Beispiel am Flughafen Frankfurt noch immer viele Maschinen starten und landen liegt auch daran, dass die Bundesregierung und verschiedene Reiseveranstalter Lufthansa mit der Durchführung von Sonderflügen beauftragt haben. Sie sollen im Ausland gestrandete Deutsche zurück in die Heimat holen. Möglich ist das übrigens nur dank der Hilfsbereitschaft und Solidarität bei Crews und Bodenmitarbeitern, die sich oft freiwillig und spontan zu einem Einsatz zur Verfügung stellen, heißt es in einer Mitteilung von Lufthansa.
Airlines der Lufthansa Group führen in diesen Tagen rund 140 Sonderflüge an, um mehr als 20.000 Passagiere zum Beispiel nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz zu fliegen. Zahlreiche weitere Sonderflüge folgen in den nächsten Tagen.
Lufthansa Cargo fliegt unterdessen weiterhin das reguläre Programm. Nur nach Festland-China finden keine Verbindungen statt. Die gesamte Frachter-Flotte (sieben Boeing 777F, sechs MD11F sowie vier 777F von Aerologic) sind in der Luft, um die Frachtströme in Deutschland und Europa nicht abreißen zu lassen. Geprüft wird auch, Passagierflugzeuge als reine Frachtflugzeuge einzusetzen, um die Frachtkapazität weiter zu erhöhen.
Einzelne Airlines fliegen gar nicht mehr
Wie inside digital bereits berichtete, ruht bei ersten Fluggesellschaften der Flugverkehr, von einzelnen Sonderflügen abgesehen, sogar komplett. Zum Beispiel bei den Lufthansa-Töchtern Austrian Airlines und Air Dolomiti. Brussels Airlines führt ab dem 21. März und voraussichtlich bis zum 19. April keine regulären Verbindungen mehr durch.
Und sogar Europas größter Billigflieger, Ryanair, kündigte am Mittwoch an, nur noch 20 Prozent der geplanten Flüge durchführen zu wollen. Ab dem 24. März sollen – wenn überhaupt – nur noch einzelne Flugzeuge zum Beispiel zwischen Irland und Großbritannien fliegen.