In Googles Play Store weist die App „Lidl Plus“ gegenwärtig mehr als 100 Millionen Downloads auf. Und auch die Bewertungen sind mit 4,0 von 5 Sternen vergleichsweise hoch. Zwar nicht so hoch wie bei der „Penny Angebote & Coupons“-App mit ihren 4,4 Sternen, dies lässt sich jedoch auch auf die deutlich geringeren Download-Zahlen (über 5 Millionen) zurückführen. Unterm Strich scheinen die Nutzer im Allgemeinen recht zufrieden zu sein und die Anwendungen sich einer hohen Beliebtheit zu erfreuen. Doch genau diese führten jüngst zu Klagen seitens der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Zwei Anträge auf Unterlassung
Wie Gabriele Bernhardt, Leiterin der Stabsstelle Recht bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, gegenüber der Lebensmittel Zeitung offenbarte, hätte der Verband zwei Anträge auf Unterlassung gegen Lidl und Penny eingereicht. Demnach sollen die beiden Lebensmittel-Discounter Preise für App-Nutzer so beworben haben, dass nicht ersichtlich ist, welche Gesamt- oder Grundpreise für den regulären Einkauf gelten.
Wenn in der Filiale, auf Plakaten, am Regal oder im Handzettel mit Preisen geworben werde, müsse nach der Preisangabenverordnung immer der Gesamtpreis angegeben werden, der für den normalen Supermarktkunden gilt, ohne Nutzung einer App, so Bernhardt. Stadtessen sahen sich Käufer ohne App mit einer nicht transparenten Preispolitik konfrontiert. Deswegen betrachten die Verbraucherschützer das Vorgehen als einen Verstoß gegen die Preisangabenverordnung. Und klagen nun vor den Landgerichten Heilbronn und in Köln.
Auch weitere Discounter betroffen?
Die Initiative scheint in diesem Fall von Verbrauchern ausgegangen zu sein. Diese sollen sich gehäuft über die mangelnde Preistransparenz in der Werbung mit App-Preisen bei den Verbraucherschützern beschwert haben. Dabei scheint sich das Problem nicht nur auf Aldi und Lidl zu beschränken. So prüft die Verbraucherzentrale derzeit juristische Schritte gegen Rewe und Netto.
Die Discounter hüllen sich derweil in Schweigen. Auf unsere Anfrage kommentierte ein Sprecher von Penny lediglich, das Unternehmen würde sich grundsätzlich nicht öffentlich zu juristischen Vorgängen äußern. Und auch eine Lidl-Sprecherin äußerte sich ähnlich. Ergänzend unterstrich sie jedoch, dass die Preisangaben in den Filialen nicht Gegenstand des Verfahrens seien.
Man sieht bei Lidl rotes Schild, wo App-Preis groß im Vordergrund und normales Preis ganz klein da drunter oder drüber steht.
Verbrauchertäuschung und Irreführung ist das.
Sehr viele Menschen legen die Ware in Einkaufswagen und merken nicht mal sogar beim zahlen an der Kasse, dass die über den Tisch gezogen werden.
Bei 20-30-40 Kleinartikeln pro Einkauf fallen zusätzliche 3-4€ nicht auf, dafür klingelt die Lidl-Kasse noch so lauter.
So eine Klage schon lange überfällig. Gut und richtig so.