Ladesäulen in Deutschland: So schlecht ist die Verfügbarkeit

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Ein E-Auto an einer öffentlichen Ladesäule aufzuladen, kann frustrierend sein. Dann nämlich, wenn der Ladevorgang nicht funktioniert wie geplant. Und genau das kommt offenbar häufiger vor. Etwa jeder zehnte Ladevorgang klappt nach Erkenntnissen des E-Mobilitätsunternehmens Elvah nicht wie gewünscht.
Hyundai Kona Elektro an einer Ladesäule von Ionity.
Laden an der Ladesäule: Das klappt in Deutschland oft nicht wie gewünscht.Bildquelle: IONITY

Wer schon einmal das Vergnügen hatte, mit einem Elektroauto zu fahren, wird auf den damit verbundenen Fahrspaß aufgrund der enormen Dynamik bei einer Beschleunigung so schnell nicht mehr verzichten wollen. Auch die Laufruhe eines E-Autos sorgt vielerorts für strahlende Gesichter. Eine Sache aber ist und bleibt ein Problem: die vielerorts noch mangelhaft ausgebaute Ladeinfrastruktur. Zwar sollen in den kommenden Jahren viele weitere Schnellladepunkte entstehen, doch selbst wenn eine sogenannte DC– oder HPC-Ladesäule theoretisch nutzbar wäre, steht sie in der Realität oft trotzdem nicht zur Verfügung. Das hat eine Analyse des E-Mobilitätsunternehmens Elvah ergeben.

Elvah-Score: So gut sind Ladesäulen in Deutschland wirklich

Elvah ist einst mit einer Lade-Flatrate für Elektroautos in Deutschland gestartet. Auch heute bietet das Unternehmen noch spezielle Ladetarife an. Aufgrund des kräftig gestiegenen Strompreises aber nicht mehr als Flatrate, sondern in Form von Volumentarifen. Davon unabhängig ist über die Elvah App einsehbar, wie gut eine Ladesäule tatsächlich funktioniert. Denn mittels künstlicher Intelligenz ermittelt die App die Qualität der Ladelandschaft in Echtzeit. Daraus ergibt sich auf einer Skala von 0 bis 10 ein sogenannter Elva-Score von aktuell europaweit rund 250.000 nutzbaren Ladepunkten. Ein Wert von 10 deutet auf eine fehlerfrei funktionierende Säule hin.

Jetzt hat Elvah die über die eigene App nutzbaren Ladepunkte über einen Zeitraum von drei Monaten ganz genau auf die Probe gestellt. Das Ergebnis: Im Hinblick auf die Zuverlässigkeit hat die Ladeinfrastruktur (nicht nur) in Deutschland noch gehörigen Nachholbedarf. Elvah-Gründer Sören Ziems sagt: „Viele Ladepunkte funktionieren nicht fehlerfrei und einige Regionen haben zu wenig Ladesäulen, um dem geplanten Anstieg an E-Autos gerecht zu werden.“

Knapp zehn Prozent der Ladesäulen dauerhaft nicht störungsfrei

Konkret will Elvah ermittelt haben, dass etwa acht bis zehn Prozent der deutschen Ladepunkte nicht richtig funktionieren. Und zwar dauerhaft. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern belegt Deutschland damit laut über den Elvah-Score ermittelten Daten auf dem sechsten Platz. Am zuverlässigsten sind die Ladesäulen demnach in den Niederlanden, in der Schweiz und in Luxemburg. Im Durchschnitt erreichen deutsche Ladepunkte einen Zuverlässigkeits-Wert von 6,3. In den Niederlanden wird ein Wert von 7,3 erreicht, in der Schweiz und in Luxemburg 7,2.

Ein weiteres Problem: Belegte Ladepunkte. Wer schon einmal auf der Langstrecke an der Autobahn oder an einem Autohof vor einem belegten Ladepunkt stand, wird das Gefühl der Frustration kennen, das aufkommt, wenn man als E-Auto-Fahrer nicht sofort wie gewünscht einen Aufladevorgang starten kann. Und dieses Gefühl trifft nach Erkenntnissen von Elvah besonders häufig in Hamburg auf.

Bei den am stärksten frequentierten Ladesäulen erreicht die Hansestadt hinsichtlich der Popularität einen Durchschnittswert von 5,5. Ein hoher Wert deutet auf der Popularitätsskala von Elvah auf besonders stark frequentierte und deswegen häufig ausgelastete und somit nicht verfügbare Ladepunkte hin. Zum Vergleich: Säulen in München kommen auf einen Wert von 4,7, Ladesäulen in Berlin erreichen sogar nur einen Wert von 3,8.

Tipp: E-Auto besser in Randbezirken laden

Die Popularität innerhalb der Großstädte variiert jeweils stark. Während die Innenstadtbereiche mit Auslastungen über 7 wenige freie Ladeplätze bieten, finden Elektroautofahrer in Randbezirken meist unproblematisch eine Lademöglichkeit. Tipp von Elvah: Den neuen Verfügbarkeitsalarm nutzen, der jetzt neuer Bestandteil der App-Funktionen ist. Sobald der persönlich favorisierte Ladepunkt wieder frei ist, erhalten Nutzer eine Push-Meldung aufs Handy. Eine Garantie, dass die Ladesäule beim Antreffen an diesem Ladepunkt aber auch tatsächlich noch frei ist, gibt es natürlich nicht.

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