Ende von Verbrennungsmotoren hat dramatische Folgen: Jobkiller E-Mobilität

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Du bist auf Jobsuche und spielst mit dem Gedanken, dich der Automobilindustrie zuzuwenden? Nicht die schlechteste Idee. Denn traditionell gehört dieser Wirtschaftszweig zu den größten, die Deutschland zu bieten hat. Doch es ziehen dunkle Wolken auf. Denn die E-Mobilität bedroht Jobs. Tausende. Das „Handelsblatt“ nennt jetzt neue, erschreckende Zahlen.
Der V8-Motor des neuen BMW 8er Coupé.
Bildquelle: BMW
Bis zum Jahr 2030 seien in Deutschland bis zu 410.000 Jobs in Gefahr. Nicht nur bei Autobauern selbst, sondern auch bei Zulieferern. Grund: Die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf die Elektromobilität.

E-Motoren sind weniger komplex

Allein in der Produktion des Antriebsstrangs, also bei Motoren und Getrieben, könnten bis zu 88.000 Stellen wegfallen. Diese Werte basieren auf einem Bericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM), der dem „Handelsblatt“ vorliegt. Eine offizielle Vorstellung soll am Montag erfolgen, ehe am Mittwoch seitens der Bundesregierung ein Autogipfel geplant ist. Größtes Problem aus Sicht von Arbeitnehmern: Während ein Verbrennungsmotor (Benzin, Diesel) aus Mindestens 1.200 Teilen besteht, sind es bei einem Elektromotor nur noch rund 200. Viele Schritte beim Zusammenbau fallen dadurch weg. Und das bedeutet im Umkehrschluss, dass weniger Personal für den Zusammenbau benötigt wird und Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Für den früheren SAP-Chef Henning Kagermann steht fest, dass man bei der deutschen Regierung umdenken muss, um Jobs im Automobilsektor und dessen Umfeld zu erhalten. „Damit Deutschland als automobiler Produktionsstandort stark bleiben und für Beschäftigung sorgen kann, müssen wichtige Wertschöpfungsnetzwerke für die Antriebstechnik der Zukunft wie Batterien, Leistungselektronik, Brennstoffzellen möglichst vollständig in Deutschland und seinem europäischen Umfeld erhalten beziehungsweise aufgebaut werden.“
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VDA warnt: „Unrealistisches Extremszenario“

Grundlage für die Berechnungen von NPN ist, dass 2030 zehn Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sind. Und dass der Bestand bis 2035 auf 16,7 Millionen steigt. Beim Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt man unterdessen vor Panikmache. VDA-Chef Kurt-Christian Scheel sagte dem „Handelsblatt“: „Die Annahme, dass in den kommenden Jahren bis zu 410.000 Stellen wegfallen könnten, geht von einem unrealistischen Extremszenario aus.“ Unklar bleibt derweil, wie schnell die Wende hin zur E-Mobilität im Automobilsektor tatsächlich kommt. Zwar setzen immer mehr Automobilhersteller zunehmend auf Autos mit Plug-in-Hybrid oder reinem Elektromotor. Die Nachfrage in Deutschland ist aber noch überschaubar. Nicht einmal jeder zehnte im Jahr 2019 neu zugelassene Wagen war mit einem alternativen Antrieb ausgestattet.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Lilienthaler

    Im Handwerk fehlen soviele Fachkräfte, dass wir das frei werdende Personal problemlos unqualifiziertes könnten. Man muss es nur wollen.

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  2. Nutzerbild Mike Rich

    Disruptiver Wandel. Auch die Pferdehalter, Kutschenwarte und Pferdemistverwerter hatten große Zweifel vor der Einführung des Kfz.
    Lief alles prima.

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  3. Nutzerbild Vince

    Dass so wenige Elektroautos verkauft werden, liegt nicht so sehr an der niedrigen Nachfrage, sondern an der mangelnden Verfügbarkeit. Viele Modelle haben Lieferzeiten von über einem Jahr. Grund sind vor allem fehlende Kapazitäten in der Akku-Produktion.

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