Einst als Marke in den USA gegründet, ist Jeep heutzutage ein Teil des französischen Stellantis-Konzerns, zu dem unter anderem auch Opel und Peugeot gehören. Bekannt ist der Hersteller vorwiegend für Geländewagen. Bisher fuhren die Autos primär mit Verbrennungsmotoren, doch die Transformation zur E-Mobilität macht auch vor der Offroad-Marke nicht halt. Der Jeep Wagoneer S soll demnächst den SUV-Markt aufmischen, für Fans kompakterer Offroader mit reinem Elektroantrieb steht der Jeep Avenger zur Verfügung. Kehrseite der Medaille: etablierten Modellen droht in Europa jetzt das Aus.
Jeep bereitet Abschied des Grand Cherokee aus Europa vor
Das britische Fachmagazin Autocar berichtet, dass Jeep den Abschied des wuchtigen Grand Cherokee in Europa beschlossen hat. An seine Stelle soll der voraussichtlich ab Ende 2025 erhältliche und ähnlich große Jeep Wagoneer S rücken. Und möglicherweise wird auch der Jeep Wrangler schon bald nicht mehr angeboten. Ihn könnte der Jeep Recon EV ersetzen, der ebenfalls über einen geländetauglichen 4×4-Antrieb verfügt. Ohne Grund kommt das bevorstehende Aus aber nicht: Wie alle Pkw-Marken muss auch Jeep mit neuen Elektroautos seinen Teil dazu leisten, die CO₂-Ziele der EU zu erreichen.
Eric Laforge erklärte auf dem Brüsseler Autosalon, der Jeep Recon solle als starke Alternative zum Wrangler am Markt positioniert werden. Der Wrangler bleibe zwar der König der Berge, doch auch der Recon könne im Gelände viel leisten. Man kann also zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht von einem beschlossenen Abschied des Wrangler sprechen, Jeep bringt aber in jedem Fall schon einmal eine elektrifizierte Alternative in Stellung, die auf die EU-Flottenziele einzahlt.
Verbrenner sollen teilweise erhalten bleiben
Ausschließlich auf die E-Mobilität wird man bei dem Hersteller kurzfristig aber (noch) nicht umsteigen. Das neue Modell des in Europa entwickelten und gebauten Jeep Compass soll es nämlich auch als Hybrid-Version zu kaufen geben. Gleiches gilt dem Vernehmen nach für einen neuen Jeep Renegade oder ein vergleichbares elektrisches Modell, das aber nicht vor 2026 kommen dürfte. Auch hier arbeitet der Hersteller nach Angaben von Europa-Chef Laforge an einer Multi-Energy-Strategie.
Außer Frage steht bereits, dass Jeep künftig mehr als Marke für sichere und stabile Allradmodelle wahrgenommen werden möchte. Weniger als reiner Geländewagen-Produzent. Deswegen wird sich der Fokus auch etwas stärker auf kleinere Fahrzeuge verschieben. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 11.972 neue Jeep-Modelle zugelassen. Gegenüber 2023 bedeutete das einen Rückgang um fast 22 Prozent. Die häufigsten Zulassungen verzeichnete der Avenger (4.776), davon 762 Fahrzeuge mit reinem E-Antrieb.