Wer sich für eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach interessiert, stellt sich unweigerlich auch Fragen darüber, wie sicher die Anlagen ausfallen. Insbesondere, wenn Hausbrände mit Stromspeichern oder PV-Anlagen für Aufsehen in den Medien sorgen. Eine Untersuchung des Netherlands Institute for Public Safety (NIPV), des Royal Netherlands Standardization Institute (NEN) und der Netherlands Organisation for Applied Scientific Research (TNO) untersuchte nun das Brandrisiko bei PV-Anlagen. Mit einem überaus erfreulichen Ergebnis für alle PV-Besitzer.
PV-Anlagen sind selten für Hausbrände direkt verantwortlich
Das NIPV, NEN sowie TNO untersuchten 10.000 Brände in Gebäuden, die sich in den Niederlanden zwischen 2022 und 2023 ereigneten. 152 davon betrafen Gebäude mit PV-Anlagen. 70 dieser Fälle untersuchten die Brandteams im Detail, um die Ursachen für den Brand zu bestimmen. In lediglich 31 Fällen war die PV-Anlage selbst dabei verantwortlich für das Feuer, 29 Brände hatten externe Ursachen, während die Brandursache in 11 Fällen nicht geklärt werden konnte. Noch aufschlussreicher ist die genauere Betrachtung der Brandursachen bei den 31 Bränden, die durch PV-Anlagen ausgelöst wurden.
Wie die Untersuchungen belegten, waren allein 27 der 31 Brände auf Installationsfehler oder fehlerhafte Komponenten zurückzuführen. Das größte Risiko für Brände bei PV-Anlagen scheint somit bereits bei der Installation der Anlagen bestimmt zu werden. 28 der 31 brennenden PV-Anlagen traten auf konventionellen Dachsystemen auf. Bei lediglich drei Fällen waren gebäudeintegrierte PV-Systeme (BIPV) verantwortlich. Mit lediglich 152 von 10.000 Gebäudebränden ist der Gesamtanteil von Bränden mit PV-Anlagen verschwindend gering. Bei lediglich 31 Fällen, die tatsächlich durch die PV-Anlagen ausgelöst worden sind, sind somit lediglich 0,31 Prozent aller Gebäude-Brände im untersuchten Zeitraum durch PV-Anlagen ausgelöst worden.
Diese Vorkehrungen sollen Brandrisiko senken
PV-Anlagen sind somit keine häufige Ursache für Bränden in Gebäuden. Besorgniserregend sind dabei vor allem die hohe Anzahl an Fällen, die auf Installationsfehler sowie fehlerhafte Komponenten zurückzuführen sind. Mit 27 von 31 Bränden betrifft dies rund 87 Prozent aller durch PV-Anlagen ausgelösten Brände. Besitzer von PV-Anlagen können jedoch einige Sicherheitsvorkehrungen ergreifen, um einen Brand an der Solaranlage zu verhindern. Dazu hebt die Studie gleich mehrere Maßnahmen hervor.
Zum einen die Beauftragung von zertifizierten Fachkräften, die die PV-Anlage installieren. Regelmäßige Schulungen und standardisierte Prüfungen können die Qualitätssicherung dabei verbessern. Die größte Wirkung würden dabei zusätzliche strenge Kontrollen von Installationen liefern. Dazu sollte man PV-Anlagen in regelmäßigen Abständen warten. Gerade bei älteren Systemen lassen sich abgenutzte Bauteile so rechtzeitig identifizieren. PV-Besitzer sollte man über die Notwendigkeit von regelmäßigen Wartungen sowie qualitativ hochwertigen Installationen umfangreich informieren.