Phishing-Angriffe gehören seit Jahren zum Alltag. In der Regel werden diese jedoch mittels E-Mail verbreitet. Diesmal erregt dagegen eine Phishing-SMS viel Aufmerksamkeit. Mindestens zwölf Hauptzollämter warnten seit Mittwoch vor einer entsprechenden Betrugsmasche. Die Vorgehensweise ist dabei recht simpel.
Phishing-Betrug per Zoll-SMS
In einem ersten Schritt erhält das potenzielle Opfer eine SMS, welche Cyberkriminelle im Namen der DHL oder der Deutschen Post verschicken. Darin heißt es, ein Paket hätte nicht zugestellt werden können oder sei beim Zollzentrum gesperrt worden. Der Grund: Ausstehende Zollgebühren in Höhe von 1,79 respektive 2,99 Euro – je nach Phishing-SMS. Für weiterführende Informationen oder zum Begleichen der ausstehenden Beträge solle man eine hinterlegte Verlinkung ansteuern. Doch genau davon raten die Zollämter ab. Denn hinter solchen Verlinkungen verbergen sich in der Regel gefälschte Webseiten, deren einziger Zweck es ist, Internetnutzern persönliche Informationen wie Log-in- oder Banking-Daten zu entlocken. In diesem konkreten Fall könnte es die Betrüger zudem auf eine Einmalzahlung abgesehen haben. Denn so gering der Betrag auch sein mag, fallen genug Bürger auf die Masche herein, kann sich der Aufwand finanziell durchaus lohnen.
Das Hauptzollamt Magdeburg unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass der Zoll niemals zur Zahlung von Einfuhrabgaben über Prepaid-Zahlungsdienstleister auffordern oder Links versenden würde. Zudem würden Steuerbescheide und Zahlungsaufforderungen aufgrund der gesetzlichen Formvorschriften nicht per SMS zugestellt. Angesichts dessen raten die Zollämter, entsprechende Nachrichten bei Erhalt umgehend zu löschen. Insbesondere, wenn man keine Sendung aus dem Ausland erwartet. Alternativ könne man bei Unsicherheiten auch Kontakt mit den zuständigen Zollbehörden aufnehmen.
Woher haben die Kriminellen meine Telefonnummer?
Abseits der zuvor erwähnten Zoll-Benachrichtigungen werden auch weitere Betrugsmaschen des Öfteren per SMS zugestellt. Die Telefonnummern stammen dabei in den meisten Fällen aus diversen Datenlecks, früheren Phishing-Angriffen oder aber schlicht aus einem der zahlreichen Online-Verzeichnisse. Wenn du wissen möchtest, ob auch deine Telefonnummer in einem Verzeichnis auftaucht, kannst du diese unter Zuhilfenahme spezieller Google-Befehle in nur wenigen Sekunden im Internet ausfindig machen. Paradoxerweise haben sowohl das Zollamt als auch die Deutsche Post nicht zwangsläufig Kenntnis von deiner Telefonnummer. Ihnen liegt in erster Linie die Lieferadresse und somit dein Name und deine Postanschrift vor.