Ford sendet Schockwellen: E-Autos haben ein Problem

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Erst seit wenigen Wochen rollen im Kölner Fordwerk die neuen E-Autos Explorer und Capri vom Band. Allerdings weit weniger erfolgreich als vom Hersteller erhofft. Deswegen zieht der jetzt die Reißleine – mit Konsequenzen für Mitarbeiter vor Ort.
Logo von Ford an einem Autohaus.
Weil sich E-Autos weit weniger gut verkaufen als erhofft, zieht Ford in Deutschland die Reißleine.Bildquelle: Vitaliy Karimov / ShutterStock.com

Rund einen Monat vor Weihnachten sind es alles andere als schöne Nachrichten, denen sich die Mitarbeiter von Ford im Werk im Norden von Köln stellen müssen. Ab kommender Woche schickt sie der US-amerikanische Hersteller in Kurzarbeit. Wie der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet, soll die Arbeit für insgesamt drei Wochen ruhen. Bis zu den Weihnachtsferien sei geplant, im Wechsel jeweils eine Woche zu produzieren und eine Woche zu pausieren. Der Grund: Die Nachfrage nach E-Autos sei zu gering. Sie fiel bisher deutlich niedriger aus als erwartet.

E-Autos von Ford verkaufen sich schlechter als erwartet

Eine Sprecherin des Herstellers sagte, man habe bei der Bundesagentur für Arbeit Kurzarbeit beantragt. Und zwar „aufgrund der sich rasant verschlechternden Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge“. Auch im ersten Quartal 2025 soll es im Kölner Werk noch Tage ohne Produktion geben. Bisher laufen die Verkäufe der in der Rheinmetropole produzierten E-Autos Ford Explorer Electric (Test) und Ford Capri Electric nur mäßig an. Der Explorer wurde im Oktober laut aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes immerhin 518 Mal neu zugelassen, der Capri nur 45 Mal. Er läuft anders als der Explorer aber nicht schon seit Juni in Köln vom Band, sondern erst seit September.

Ford Capri Electric (vorn) und Ford Explorer Electric.
Ford Capri Electric (vorn) und Ford Explorer Electric sind noch kein Verkaufserfolg.

Ford steht damit in Deutschland vor ähnlichen Herausforderungen wie Volkswagen (VW). Verbraucher zögern aktuell mit dem Kauf von E-Autos, weil unklar ist, wie es mit der Verkehrswende in Deutschland und Europa weitergeht. Immer wieder wird beispielsweise in Deutschland über eine neue E-Auto-Förderung spekuliert. Und solange das so ist, halten sich E-Auto-Interessenten natürlich mit einem Kauf zurück. Hinzu kommt: E-Autos sind in der Regel vergleichsweise teuer. Der Ford Explorer startet mit der Basisvariante bei regulär 42.500 Euro, der Ford Capri bei 44.950 Euro.

Konsequenzen auch im deutschen Management

Bei Ford in Köln sieht man sich zu dem jetzt erfolgten Schritt gezwungen. „Wir produzieren mehr, als wir verkaufen können“, heißt es in einem internen Schreiben, das dem „Kölner Stadtanzeiger“ vorliegt. Deswegen soll die Produktion ab 2025 von derzeit 630 auf 480 Fahrzeuge pro Tag sinken. Und auch im Top-Management gibt es Veränderungen: Der geschäftsführende Direktor für Ford Deutschland, Österreich und Schweiz und für Marketing, Christian Weingärtner, und René Wolf, Chef des Bereichs Fertigung, haben ihre Ämter niedergelegt. Sie führen ihre Tätigkeitsfelder fort, nur ohne Titel eines Geschäftsführers. Einen Deutschlandchef soll es bei Ford künftig nicht mehr geben.

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