Firma stellt neue Solarmodule vor: Viermal nützlicher als der Standard?

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PV-Module sind keineswegs am Ende ihrer Weiterentwicklung angelangt. Doch während die meisten versuchen, schlichtweg die Effizienz der einzelnen Modelle zu steigern, gehen einige Unternehmen einen anderen Weg. Dadurch können die geschaffenen Module gleich zwei Energieprobleme auf einmal lösen.
PVT-Module
Firma stellt neue Solarmodule vor - Viermal nützlicher als der StandardBildquelle: Maciej Bledowski/Shutterstock

Klassische Solarmodule verwenden nur einen Teil der Energie, die durch das Sonnenlicht auf sie fällt. PVT-Module hingegen bedienen sich rund viermal so viel der Sonnenleistung. Dabei steigt jedoch nicht die Stromerzeugung auf das Vierfache an. Vielmehr liefern die Module zugleich Strom als auch Wärme, was mit mehreren positiven Nebeneffekten verknüpft ist. Zum einen werden die PV-Module durch die Technologie gekühlt, indem Wärme von ihnen abgeleitet wird. Dadurch können sie mehr Strom erzeugen als Modelle, die sich im Sonnenlicht konstant erwärmen. Zugleich kann die gewonnene Wärme zum Heizen verwendet werden. Besonders attraktiv ist die Verbindung mit einer Wärmepumpe. Der bayerische Hersteller TWL Technologie GmbH hat dafür einen eigenen Hybridkollektor namens Prisma PVT RBX entwickelt.

PVT-Module verbreiten sich zunehmend in Deutschland

TWL ist ein Spezialist für Solarthermie und Wärmespeicher aus Oberpfalz, der bereits seit 2022 über seine Produktreihe Prisma PVT verfügt. Das neueste Modell, das speziell für die Verwendung mit Solewärmepumpen konzipiert wurde, soll schon im Herbst 2025 verfügbar sein. An der Entwicklung war der Automobilzulieferer Mubea beteiligt. Die neuen PVT-Kollektoren bestehen aus monokristallinen Topcon-Zellen, die eine Nennleistung von 450 Watt sowie einen Wirkungsgrad von 22,5 Prozent erreichen. Statt auf Folienmodule zu setzen, verwendet der Hersteller eine Doppelverglasung, wodurch die Module weniger anfällig für Degradation sind. Sie erleiden somit einen geringeren Verlust ihrer Modulleistung, die durch Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Temperaturschwankungen verursacht wird.

Neben der Doppelverglasung besitzen die Kollektoren zwei weitere Besonderheiten, die sie von der Konkurrenz abheben. Das eine ist eine integrierte hydraulische Schnellkupplung, die dafür sorgt, dass sich das gesamte System sogar ohne Werkzeug aufbauen und lösen lässt. Die jedoch größere Besonderheit dürfte der Wärmetauscher darstellen. Mubea hat ihn eigens mit einer KI-Simulation entwickelt, sodass man ihn für einen gleichmäßigen Wärmeabtrag optimieren konnte. Bei der Gestaltung konnte Mubea auf seine Erfahrungen im Bereich der Fertigung von Kühlplatten zurückgreifen, die bei der Elektromobilität bereits zum Einsatz kommen. Dabei kann der Wärmetauscher nicht nur die Abwärme des PVT-Kollektors einsammeln und an die Solewärmepumpe weiterleiten. Auch der Umgebungsluft kann die thermische Energie entzogen werden.

Effiziente Modulart ist in Deutschland bislang nicht flächendeckend angekommen

PVT-Module können dank der gleichzeitigen Gewinnung von Wärme und Strom rund viermal so viel Sonnenenergie verwenden wie reine Solarmodule. Allerdings ist die Modulart in Deutschland bisher nicht so weitverbreitet, dass man allerorts passende Monteure finden kann. Wenn du dich für PVT-Kollektoren interessierst, solltest du daher frühzeitig bei möglichen Anbietern anfragen. Einige ermöglichen dir auch, dich per Mail zu benachrichtigen, sollten sie ihr Einsatzgebiet bis zu deinem Wohnort ausweiten. Da PVT-Kollektoren jedoch deutlich effizienter sind als reine Solarmodule, könnte sich die Technologie im Konkurrenzkampf weiter durchsetzen. In den kommenden Jahren könnten daher immer mehr Firmen die Installation passender Solarmodule anbieten.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Das Problem liegt dabei, dass bereits verbaute Module aus den letzten 20-30Jahren nicht einfach so ausgetauscht werden können, da die Wirtschaftlichkeit der Anlagen an bestimmte Nutzungsdauer gekoppelt ist und die erzeugte Wärme einfach nicht gebraucht wird bzw. die nötige Infrastruktur für Wärmeverteilung fällt.
    Theoretisch, bei Neubau von einer Solaranlage auf einem Haus kann man auch die Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit von solchen Modulen/Anlagen prüfen, wenn die nur marginal mehr kosten und damit später Energie im Haus sparen lässt, warum auch nicht.

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