Das Fahren mit einem Elektroauto gilt als zukunftsweisend. Problematisch ist in diesem Zusammenhang auch eher weniger die Anzahl an verfügbaren E-Auto-Modellen, sondern vielmehr die eher überschaubare Ladeinfrastruktur. Vor allem Schnellladesäulen gibt es in vielen Städten auf noch ziemlich überschaubarem Niveau. Der Energieversorger EnBW und die Baumarkt-Kette Bauhaus wollen jetzt vielerorts für Besserung sorgen. Sie haben vereinbart, dass auf den Parkplätzen von zahlreichen Bauhaus-Filialen hochmoderne Schnellladestationen errichtet werden sollen.
Bauhaus Baumärkte bekommen HPC-Schnellladesäulen von EnBW
Bis 2023 will EnBW an bundesweit 106 von aktuell rund 150 Standorten von Bauhaus moderne Schnellladeinfrastruktur errichten. Alle Standorte erhalten Schnelllader der aktuell höchsten verfügbaren Leistungsstufe, sogenannte High Power Charger (HPC) mit einer Ladeleistung von bis zu 300 Kilowatt. Die entsprechende Ladetechnik am E-Auto vorausgesetzt, lässt sich an den Ladepunkten in 20 Minuten neue Energie per Ökostrom für weitere 400 Kilometer Reichweite nachladen, heißt es in einer Mitteilung der beiden Unternehmen.
Welche Standorte im Detail von der neuen Ladeinfrastruktur von EnBW profitieren, ist noch geheim. Fest steht aber, dass es sich um 106 stark frequentierte Fachzentren im gesamten Bundesgebiet handeln soll. Oftmals sind sie nach Angaben von EnBW und Bauhaus verkehrsgünstig an einer Autobahn oder einer Schnellstraße gelegen. Steffen Walter, bei Bauhaus unter anderem für die Zukunftsplanung verantwortlich, sagt: „Zugang zur öffentlichen Schnellladeinfrastruktur direkt am eigenen Kundenparktplatz – mit Blick auf die wachsende Zahl an Elektrofahrzeugen ist das ein klarer Standortvorteil, der in Zukunft immer wichtiger wird.“
EnBW-Manager Timo Sillober ergänzt: „Bei Einzelhandelsbetrieben stehen die E-Autos ohnehin auf dem Parkplatz, während die Kunden im Geschäft einkaufen. Wenn man sowieso hier ist, kann man dabei auch einfach und schnell sein Fahrzeug laden.“ Bis 2025 will EnBW an rund 2.500 Standorten moderne Schnellladestationen anbieten. Dafür investiert das Energieunternehmen nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro. Erst vor wenigen Wochen hatte EnBW angekündigt, am Kamener Kreuz (A1/A2) einen sogenannten HyberHub mit bis zu 52 Schnellladepunkten errichten zu wollen.
Deutschlandnetz bringt 1.000 weitere Schnellladepunkte
EnBW ist aber nicht der einzige Anbieter, der in Deutschland neue Stromtankstellen errichtet, die schnelles Aufladen von Elektroautos versprechen. In den kommenden Monaten sollen für das sogenannte Deutschlandnetz bundesweit etwa 1.000 weitere Schnellladepunkte entstehen – mit Preisobergrenze. Um für ausreichend Wettbewerb zu sorgen, weil im Rahmen von zwei Ausschreibungen verschiedene Anbieter an unterschiedlichen Standorten zum Zug kommen.