Experte fordert: Solaranlagenbesitzer sollen Strafe zahlen

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Die Einspeisevergütung für Solaranlagen bringt Netzbetreiber in eine schwierige Lage. Durch den zunehmenden Solarstrom werden die Netze häufiger an ihre Belastungsgrenzen getrieben. Ein Professor fordert eine radikale Lösung für das Solaranlagen-Dilemma.
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Besser als Solarthermie und Strafzahlung - Dieses Gerät spart dir kräftig KostenBildquelle: Foto von Ibrahim Boran auf Unsplash

Die Energiewende stellt Deutschland vor immer mehr Herausforderungen. Durch die hohe Menge an Solarstrom im Netz steigt die Anzahl an Stunden, in denen die Strompreise negativ ausfallen. Was für Stromanbieter und Netzbetreiber schon schwierig ist, trifft die Förderung für PV-Anlagen besonders hart. Die Einspeisevergütung ist für Anlagenbesitzer auf 20 Jahre durch die Regierung garantiert worden. Sie muss also gezahlt werde und sorgt auf dem EEG-Konto in Phasen negativer Strompreise für ein besonders großes Minus. In den kommenden Jahren soll dieses Defizit weiter ansteigen, weshalb die Regierung bereits eine Umstrukturierung der Einspeisevergütung ausarbeitet. Jetzt werden noch radikalere Lösungsansätze laut.

Experte fordert Strafzahlungen für Solaranlagenbesitzer

Für die Zurverfügungstellung des eigenen Stroms noch zu zahlen, klingt nach einem miesen Geschäft – und das wäre es in der Tat für PV-Anlagen-Besitzer. Anstatt für den eingespeisten Strom Geld zu erhalten, könnten schon bald Zahlungen für jede einspeiste Kilowattstunde fällig werden. Allein im nächsten Jahr rechnet man damit, dass über 20 Milliarden Euro nur für die Aufrechterhaltung bisheriger Verpflichtungen aus der Einspeisevergütung nötig sind. Zuletzt musste der Bund bereits mit 11 Milliarden Euro einspringen, um die Netzbetreiber zu entlasten. Das Geld fehlt dadurch jedoch an anderen Stellen im Bundeshaushalt.

Energieökonom Christof Bauer von der TU Darmstadt prognostiziert noch höhere Kosten in den kommenden Jahren. Seiner Einschätzung nach könnten wir durch die Solarförderung in heutiger Form bereits 2026 bei 30 Milliarden Euro an Kosten landen. Summen, die unmöglich aus anderen Haushaltsbereichen abgezweigt werden können, um die Einspeisevergütung in alter Form aufrechtzuerhalten. Als Lösungsansatz für das Dilemma schlägt der Energieökonom eine Vertragsstrafe für das Einspeisen von Strom in die Netze vor – zumindest beizeiten negativer Strompreise. Der bisherige Ansatz der Bundesregierung sieht lediglich vor, für diese Phasen keine Einspeisevergütung mehr zu zahlen. Tatsächlich entstünden aber dennoch reale Kosten für jede eingespeiste Kilowattstunde (kWh), die durch einen Mechanismus aufgefangen werden müssen.

Abrechnung soll direkt über Smart Meter erfolgen

Zusätzlich spricht sich der Experte dafür aus, alle neuen Solaranlagen direkt mit Smart Metern an das Netz zu koppeln. Dadurch könnte die Belastung bei negativen Strompreisen direkt erfolgen. Somit wäre der Anreiz für Haushalte größer, die Einspeisung in diesen Phasen zu vermeiden. Doch gerade Smart Meter sind in Deutschland bisher ein rares Gut. Während Länder wie Schweden, Norwegen oder Italien bereits mehr als 90 Prozent davon verbaut haben, sind es hierzulande gerade 5 Prozent. Erst 2025 soll sich das ändern. Ob es tatsächlich zu Strafzahlungen für PV-Anlagen-Besitzer kommt, kann heute noch nicht vorhergesagt werden. Dennoch sollten Interessenten schnell sein, wenn sie von der alten Förderung profitieren möchten. Schon ab dem 1. Januar 2025 reduzieren sich die Gelder – und damit die Rentabilität – von PV-Anlagen deutlich.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ich schlage vor, diese sogenannten Experten und Politiker, die für diese Lage verantwortlich sind, sollen sofort und bis zum Lebensende eine Strafe bezahlen.
    Die ersten für falsche Ratschläge und die zweite für dumme Beschlüsse und Gesetze.
    Aber auf gar keinem Fall die Solaranlagenbesitzer.
    Man soll die Verursacher der Schlamassel bestrafen und nicht die fleißigen und mutigen Bürger.

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  2. Nutzerbild Roland Grosser

    Ich schließe mich meinem Vorredner an, dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.
    Habeck und Co. sind für diesen ganzen Irrsinn zur Verantwortung zu ziehen und strafbar zu machen. Jedes Kleinkind kann 1 und 1 zusammenrechnen nur diese Klimafutzis nicht.

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