E-Autos: Volkswagen setzt alles auf eine Karte

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Bei Volkswagen setzt man trotz vielerorts mäßiger Nachfrage voll auf die Karte Elektroauto. Nicht nur mit Rabatten, sondern auch mit neuen Kleinwagen, die zwischen 20.000 und 30.000 Euro kosten sollen.
Volkswagen-Logo an der Front des VW ID.7 Tourer.
Volkswagen will in Zukunft deutlich mehr E-Autos verkaufen.Bildquelle: Volkswagen

Die Strategie von Volkswagen scheint eindeutig: E-Autos oder nichts. Das unterstreicht nicht nur die Vorstellung des Elektro-Kombis VW ID.7 Tourer und von gleich drei neuen GTX-Modellen, die insbesondere Fans von sportlichem Fahren ansprechen sollen. Konzernweit sollen im laufenden Jahr mehr als 30 neue Elektroautos das Licht der Welt erblicken. Nicht nur, um die Nachfrage anzukurbeln, sondern auch, um Strafen der EU hinsichtlich der CO₂-Flottengrenzwerte zu vermeiden.

Volkswagen kämpft mit schwacher Nachfrage bei E-Autos

Neue Elektroautos sollen aber auch dafür sorgen, dass Kunden von Volkswagen und den zum Konzern gehörenden Schwestermarken wie Audi, Skoda und Cupra eine größere Auswahl bekommen. Denn beim eigentlich als Kassenschlager eingeplanten VW ID.3 (Test) lässt die Nachfrage entgegen den eigenen Erwartungen stark zu Wünschen übrig. So sehr, dass jüngst der Produktionsstart im Stammwerk in Wolfsburg abgeblasen wurde. Auch der Vermarktungsstart der Hoffnungsträger-Limousine VW ID.7 ist eher mäßig angelaufen. Etwas häufiger verkaufen sich VW ID.4 und VW ID.5, auf die aktuell aber hohe Rabatte gewährt werden (müssen).

Für neuen Schwung könnte ein Elektroauto sorgen, das „nur“ 25.000 Euro kostet. Es ist kurzfristig aber bei keiner zum VW-Konzern gehörenden Marke zu erwarten. Der Volkswagen ID.2 wird wohl erst im kommenden Jahr oder gar erst im Jahr 2026 erscheinen. Skoda möchte in jedem Fall etwas schneller sein. Der Skoda Epiq in kompakter SUV-Optik soll schon im kommenden Jahr erscheinen.

20.000-Euro-Stromer kommt 2027

Erst für das Jahr 2027 plant Volkswagen mit einem E-Auto für rund 20.000 Euro. Ob es in der finalen Fassung noch den aktuellen Arbeitstitel ID.1 tragen wird, ist offen. Die Entwicklung hat nach Aussagen von Markenchef Thomas Schäfer aber bereits begonnen. Er sagte jüngst: „Wir sind schon mittendrin, wissen, wie das Auto aussehen muss.“ Wo es gebaut wird, ist ebenfalls noch nicht final entschieden. Deutschland dürfte aufgrund hoher Lohnkosten eher zweite, dritte oder gar vierte Wahl sein.

Aber nicht nur die reinen Verkaufszahlen stellen VW vor Herausforderungen. Auch finanziell ist das Hochfahren der E-Offensive für den Konzern nicht ohne. Konzernchef Oliver Blume bezeichnete es jüngst bei der Vorlage des Geschäftsberichts für das Jahr 2023 als „finanziell anspruchsvoll“, das laufende Kalenderjahr zu meistern. Es habe ein Langstreckenrennen der Transformation begonnen.

Alle Marken müssen höhere Gewinnmargen liefern

Ohne Kompromisse möchte man bei allen Marken mit Einsparungen die Effizienz steigern. Zweistellige Margen sollen insbesondere bei Premium-Marken her. Audi soll es auf eine Gewinnmarge von 13 Prozent bringen, während bei Volkswagen zunächst 6,5 Prozent reichen. Bis 2027 sollen aber auch bei VW mindestens 10 Prozent her. Ambitionierte Pläne.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Alf

    Wird Zeit das die deutsche Autoindustrie endlich in die pushen kommt.
    Die Ewiggestrigkeit wird sich weltweit nicht durchsetzen.

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