E-Auto laden: Ist das Stromnetz zu schlecht?

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Auf Deutschlands Straßen sieht man immer mehr Elektroautos. Dieses E-Autos müssen aufgeladen werden. Jedoch kann das Stromnetz laut der Tankstellenkette Aral nicht mithalten. Aufgrund dessen schlagen zuständige Manager nun Alarm. Doch was ist der Grund für das Fiasko?
E-Auto laden: Ist das Stromnetz zu schlecht?
E-Auto laden: Ist das Stromnetz zu schlecht?Bildquelle: Sophie Jonas / Unsplash

Ein E-Auto muss aufgeladen werden. Dies ist zu Hause, am Arbeitsplatz, an öffentlichen Ladestationen und an Tankstellen möglich, sofern letztere schon entsprechend umgerüstet wurden. Angaben der Bochumer Tankstellenkette Aral zufolge gehören inzwischen bereits über 2.300 Ladesäulen an etwa 300 Standorten zum Netzwerk von Aral Pulse. Doch ein schnelles Laden der Fahrzeuge ist nicht immer möglich. Achim Bothe aus dem Vorstand von Aral warnt: „Teilweise können örtliche Netzbetreiber die Leistung, die wir für unsere ultraschnellen Ladesäulen benötigen, nicht bereitstellen.“

E-Auto laden: Ist das Netz „katastrophal“?

Nicht jede Ladesäule kann ein E-Auto „ultraschnell“ aufladen. Hierfür muss sie mindestens eine Ladeleistung von 150 Kilowatt (kw) oder sogar bis zu 350 kw bereitstellen. Einem Bericht der Zeitung taz zufolge gehe an so mancher Ladesäule innerhalb einer Stunde der gesamte monatliche Stromverbrauch eines Haushalts durch. An Tankstellen oder Ladeparks gibt es öfter aber mehr als nur eine Ladesäule. Mit regionalen Folgen. Eine Vielzahl von ihnen sorgt für eine Überlastung der Leitungen. Aral-Manager Bothe betont: „Die Infrastruktur gibt oftmals noch nicht das her, was wir brauchen.“ Auch der Präsident des Bundesverbands eMobilität, Kurt Sigl, bezeichnete das deutsche Stromnetz jüngst als „katastrophal“. 

Laut Sigl wurde bereits vor rund 15 Jahren auf einen notwendigen Ausbau der Verteilernetze hingewiesen. Jedoch habe die Politik damals nicht mit den hohen Ladeleistungen gerechnet, die heute vielerorts Standard sind. Deswegen sind Zwischenlösungen notwendig. Falls ein Fahrzeug mit einer hohen Ladeleistung aufgeladen werden muss, setzen einige Betreiber auf sogenannte Pufferbatterien. Eine Pufferbatterie arbeitet gewissermaßen wie eine Ersatzquelle. Diese sei jedoch teuer und nehme viel Platz ein, mahnt Sigl. Deswegen sei es wichtig, „endlich die nötigen Netze und eine langfristige Planungssicherheit zu schaffen.“

E-Auto laden: Lange Wartezeiten beim Bauen

Und es gibt noch ein weiteres Problem. Um eine Ladesäule für das Aufladen von E-Autos ans Stromnetz zu binden, benötigt man einen Transformator. Diese Trafos sind aber gar nicht so leicht zu bekommen. Für Aral-Manager Bothe aber nicht einmal das Kernproblem. Viel schlimmer sind bürokratische Hürden. Vom Antrag bis zur Genehmigung zum Bauen einer Schnellladesäule vergehe häufig mehr als ein ganzes Jahr. Wenn die Wende zur E-Mobilität gelingen soll, muss hier auch in den Behörden ein Umdenken stattfinden.

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