Durchblick bei PV-Angeboten: So bist du gerüstet

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Deutschlandweit gibt es bereits mehr als drei Millionen PV-Anlagen. Der Markt ist heiß umkämpft, der Preisdruck groß. Dadurch entsteht eine schwierige Ausgangslage für Kunden, die sich nur schwer einen Überblick verschaffen können. Mit diesen Hinweisen kannst du Angebote besser beurteilen.
Durchblick bei PV-Angeboten - So bist du gerüstet
Durchblick bei PV-Angeboten - So bist du gerüstetBildquelle: Foto von Manny Becerra auf Unsplash

PV-Anlagen erfreuen sich auch weiterhin großer Beliebtheit in Deutschland. Sie gelten als hervorragendes Mittel, um Stromkosten einzusparen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Damit du jedoch von einem möglichst großen Eigenverbrauch bei deiner PV-Anlage profitierst, gibt es „wichtige Rahmenbedingungen vorab zu prüfen“, wie Sören Demandt, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW erklärt. Schon vor dem eigentlichen Kauf deiner PV-Anlage solltest du daher einen genauen Blick in die Angebote werfen. Mit diesen Hilfestellungen behältst du den Durchblick bei deinen PV-Angeboten.

Durchblick bei PV-Angeboten: Darauf solltest du achten

Einige Überlegungen solltest du bereits vor der eigentlichen Erstellung deiner Angebote in Angriff nehmen. Eine gute Möglichkeit ist etwa mit einem Fachbetrieb oder durch eine unabhängige Beratung wie bei der Verbraucherzentrale die baulichen Voraussetzungen für deine PV-Anlage prüfen zu lassen. In den meisten Bundesländern sind keine Baugenehmigungen für kleinere PV-Anlagen und deren Installation notwendig. Dennoch ist es ratsam, sich bereits im Vorfeld bei der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung nach lokalen Vorschriften zu erkundigen. Sind diese Rahmenbedingungen geklärt, solltest du darüber nachdenken, welche Anforderungen deine PV-Anlage überhaupt erfüllen soll. Orientierungsfragen können dabei sein:

  • Wie groß soll die Anlage werden?
  • Wie viel Strom soll sie erzeugen?
  • Welche Zusatzkomponenten wie Batteriespeicher oder Wallboxen sind gewünscht?

Entscheidend ist dabei, dass du nicht nur deinen jetzigen Stromverbrauch berücksichtigst, sondern auch zukünftige Veränderungen. Planst du etwa langfristig in ein E-Auto oder eine Wärmepumpe zu investieren? Dann sollte die Größe deiner Anlage auch diesen erhöhten Bedarf bereits berücksichtigen. Wer von einem regionalen Förderprogramm profitieren möchte, sollte zusätzlich bedenken: Die Fördermittel müssen sowohl beantragt als auch bewilligt sein, bevor der Installationsbetrieb den Auftrag erhalten hat.

Das solltest du bei der Wahl deines PV-Partners beachten

Der Installationsbetrieb sollte sowohl die notwendige Erfahrung als auch Kompetenz besitzen, um PV-Anlagen angemessen zu installieren. Idealerweise findet sich ein PV-Installateur in deiner Nähe und kann bereits Referenzen für Anlagen vorweisen, die er dort gebaut hat. Vor Angebotserstellung sollte es definitiv einen Termin vor Ort geben, um die Gebäudeverhältnisse zu klären. Sobald dir ein Angebot vorliegt, kannst du es mit der Checkliste der Verbraucherzentrale NRW auf die konkreten Bestandteile abgleichen. Wichtig ist dabei, dass du unter den aufgelisteten Kosten sämtliche nötigen Bauteile sowie Arbeiten für Montage und Netzanschluss findest. Alle Komponenten sollten genau beschrieben und leicht zuzuordnen sein.

Die Gesamtleistung aller verbauten Solarmodule in Kilowattpeak (kWp) sollte im Angebot aufgelistet sein. Ebenso solltest du genaue Daten zum verbauten Wechselrichter vorliegen haben. Hier unterscheidet man zwischen mehreren Formen von Wechselrichtern. Zum einen den sogenannten String-Wechselrichter an denen mehrere, üblicherweise alle, PV-Module direkt angeschlossen werden. Des Weiteren gibt es sogenannte Modul/Microwechselrichter, die man mit einem PV-Modul betreibt. Solche Modul/Microwechselrichter sind im Verhältnis teurer in der Anschaffung, bieten jedoch einen entscheidenden Vorteil. Bei teilweiser Verschattung oder verschiedener Ausrichtung der Module kannst du mit ihnen höhere Erträge erzielen.

Gehört ein Batteriespeicher zu deiner PV-Anlage, solltest du auch dessen nutzbare Speicherkapazität sowie die jeweiligen Kosten im Angebot klar identifizieren können. Sämtliche Arbeitskosten sollten klar ausgewiesen sein. Dazu zählst du etwa die komplette Installation, für die Solarteure notwendiger Arbeitsschutz wie Fangnetze oder Gerüste sowie die Inbetriebnahme und Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister. Mit der Checkliste der Verbraucherzentrale kannst du PV-Angebote einfach und genau überprüfen. Du kannst sie dir auf dieser Webseite herunterladen und zur Prüfung ausdrucken.

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