Balkonkraftwerke sind die idealen Energielieferanten für jedermann. Sie ermöglichen bereits zu einem günstigen Einstiegspreis, eigen erzeugten Strom selbst zu nutzen. Die Produktpalette ist in den vergangenen Monaten stetig gewachsen, sodass der Überblick über den Markt erschwert wird. Insbesondere viele günstige und chinesische Anbieter drängen mit einer Flut an Solarmodulen auf den Markt. Qualität unter der Quantität zu finden, kann eine Herausforderung sein. Stiftung Warentest hat gleich acht Modelle begutachtet. Dabei schnitt die Hälfte aller Steckersolargeräte mit ausreichend oder schlechter ab.
Balkonkraftwerke mit großen Unterschieden
Sämtliche untersuchten Balkonkraftwerke bestanden aus jeweils zwei Solarmodulen und einem passenden Wechselrichter, der 600 Watt lieferte. Das Ergebnis der Balkonkraftwerk-Testreihe fiel bei Stiftung Warentest ernüchternd aus. Von acht getesteten Steckersolargeräten erhielt nur eines das Qualitätsurteil gut, drei wurden mit befriedigend beurteilt. Eines musste sich mit der Benotung ausreichend zufriedengeben, während gleich drei mit der Testnote mangelhaft durchfielen. Den größten Fokus legten die Tester dabei auf die Stromerzeugung und die Stabilität der Geräte sowie deren Handhabung. Die Sicherheit und elektromagnetische Verträglichkeit der Mini-PV-Anlage floss nur zu geringen Teilen in die Testnote ein. Doch allein in diesem Kriterium bewerteten die Tester je drei Modelle mit ausreichend und drei weitere mit mangelhaft.
So schnitten die Balkonkraftwerke im Test von Stiftung Warentest ab:
- EPP Solar Balkonkraftwerk 830W (2,2) – Testsieger bei Stiftung Warentest
- Absaar Balkonkraftwerk 600W/800W Premium (2,6)
- Strom Ganz Einfach Balkonkraftwerk Komplettset 810W (3,3)
- Mysolarplant Balkon 810W (3,4)
- Anker Solix Balkonkraftwerk 820W (4,0)
- Maxxisun 810Wp Black Line (5,0)
- PV und SO 840W Balkonkraftwerk mit HM-800 (5,0)
- Yuma Balcony (820) Pro (5,0)
Günstiges Modell überzeugte im Test
Der Testsieger, das EPP Solar Balkonkraftwerk 830W, ist zugleich das günstigste der getesteten Balkonkraftwerke. Leider handelt es sich bei dem Steckersolargerät um ein Auslaufmodell, der Hersteller bietet jedoch weitere Modelle an. Zurzeit sind die EPP Solar Balkonkraftwerke schon ab 399 Euro erhältlich. Das Testsieger-Set setzte sich aus je zwei YH Sunpro Power SP415-108M10 415W sowie einem Deye SUN-M80G3-EU-Q0 800W zusammen, der auf 800 Watt freigeschaltet werden kann. Zum Zeitpunkt des Tests galt jedoch noch die 600-Watt-Grenze. Zwar fiel die Stromerzeugung des Modells etwas schlechter aus, dafür bewies es jedoch eine hohe Stabilität und Sicherheit. Sämtliche Geräte, die eine bessere Stromerzeugung im Test boten, fielen durch Probleme der elektromagnetischen Verträglichkeit oder der Stabilität auf.
Darunter auch ein Steckersolargerät mit einem hohen Ergebnis in Stromerzeugung und Stabilität, das Yuma Balcony (820) Pro, das denselben Wechselrichter wie andere Balkonkraftwerke im Test verwendete, den Hoymiles HM-800. Die Bundesnetzagentur hat das Gerät zur Überprüfung vom Markt genommen. Drei Modelle fielen aufgrund ihrer mangelnden Stabilität im Test durch. Während einer Schnee- und Sturmsimulation von Stiftung Warentest brach bei ihnen das Glas. Darunter zählten das PV und SO 840W Balkonkraftwerk, das Anker Solix Balkonkraftwerk 820W sowie das Maxxisun 810WP Black Line. Immerhin gelang zwei weiteren Modellen ein befriedigendes Testergebnis, beide waren mit demselben Wechselrichter, AP Systems EZ1-M, aber zugleich von weiteren elektromagnetischen Unverträglichkeiten betroffen. Dass nur eines von acht getesteten Balkonkraftwerken tatsächlich im Test überzeugen konnte, ist ein trauriges Ergebnis für diese Stichprobenkontrolle. Insbesondere, wenn man die große Produktvielfalt und Beliebtheit der steckerfertigen Mini-PV-Anlagen bedenkt.
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