DHL & Co. in der Bredouille? Neuer Konkurrent hat weitreichende Pläne

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Im kommenden Jahr wird die Liste der Paketdienste in Deutschland um einen neuen Eintrag erweitert. Dabei handelt es sich um das schwedische Unternehmen Instabox. Und dieses will mit zwei Besonderheiten überzeugen.
DHL, Hermes, DPD, UPS
Instabox: Neuer Paketdienst startet in DeutschlandBildquelle: Instabox

Das 2015 gegründete, schwedische Start-up Instabox möchte 2022 in den deutschen Markt expandieren. Der erzählte Gründer und CEO Alexis Priftis im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. DHL, Hermes, DPD und Co. dürfte von der neuen Konkurrenz dabei nicht allzu begeistert sein, denn Instabox setzt insbesondere auf eine schnelle und bequeme Lieferung: „Wir versuchen, den Paketempfang für die Verbraucher problemlos und unkompliziert zu machen. Wir versuchen schnell zu sein, wir wollen auch in Deutschland am gleichen Tag zustellen“, so Priftis. Derzeit bietet Instabox eine Same-Day-Lieferung für 89 Prozent seiner Kooperationspartner an. Darüber hinaus plant das Unternehmen bis Ende 2022 1.000 Paketschließfächer in Deutschland zu errichten, an denen Kunden ihre Bestellungen abholen können.

Umwelt wird bei Instabox großgeschrieben

Das schwedische Start-up setzte sich grüne Lieferungen zum Ziel. In einem ersten Schritt bezahlte Instabox eigenen Angaben zufolge CO₂-Kompensation für jedes Paket, das das Unternehmen zustellte. 2020 stieg Instabox zudem größtenteils auf fossilfreie Kraftstoffe für die Zustellfahrzeuge um, um den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre zu reduzieren. Auf diese Weise soll das Start-up dessen Brennstoffemissionen um bis zu 90 Prozent reduziert haben. In Deutschland wird der Service laut Priftis sogar komplett fossilfrei sein.

Instabox in Deutschland

Der schwedische Paketdienst ist abseits von Schweden bereits in Dänemark, Norwegen und den Niederlanden aktiv. Hierzulande werden Pakete zunächst in Hamburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen geliefert – beispielsweise von dem Kooperationspartner H&M. Zu diesem Zweck möchte Instabox Logistikzentren in Düsseldorf und Berlin aufbauen und bereits 2022 zwischen 500 und 1.000 Mitarbeiter einstellen.

Die Expansionspläne dürften teilweise auch mit Covid-19 zusammenhängen. Denn seit Pandemiebeginn sind die Verkaufszahlen im Online-Handel drastisch gestiegen – und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erfolgte im Zeitraum zwischen Mai und September 2021 eine Umsatzsteigerung in Höhe von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die wichtigsten Gründe hierfür sind laut einer Bitkom-Umfrage und speziell mit Fokus auf Weihnachtsgeschenke: eine direkte Lieferung nach Hause (84 Prozent), kein Gedränge im Laden (78 Prozent) und die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten (77 Prozent). Eine Verringerung der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus landet als Begründung mit 71 Prozent interessanterweise erst auf dem vierten Platz.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Bin DHL Kunde

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  2. Nutzerbild Postmann

    Herzlich willkommen. Alles ist besser als DHL und deren Zusteller, die vorzugsweise in die Filiale abliefern, wenn sich nicht gerade ein Nachbar im Erdgeschoss zum Hilfszusteller rekrutieren lässt. Ein krasser Fall von grassierender Höhenangst.

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  3. Nutzerbild Carlos

    Die Kombination Hermes und Lidl ist wohl die schlimmste, die ich je hatte, Lidl hat es dabei geschafft, in ihrem System Hermes als DPD auszugeben.
    Eigentlich sind alle Paketdienste fehlerbehaftet, am wenigsten bei mir immer noch DHL und UPS, der Rest tut sich sich noch schwerer und Hermes ist für immer letztplatziert, egal was noch kommen mag. Also bin ich gespannt ob sich dieses neue Unternehmen vom Service wirklich absetzt.

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