Deutschlandticket: Entscheidung über neuen Preis!

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Es war einst als das 49-Euro-Ticket bekannt geworden: das Deutschlandticket. Doch beim Preis von 49 Euro – so viel ist sicher – wird es nicht bleiben. Schon 2025 droht ein neuer Preis. Heute wird sich entscheiden, ob sich das Deutschlandticket künftig noch rechnet.
Deutschlandticket
Das Deutschlandticket Bildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Schon bei der Einführung des Deutschlandtickets war es klar: Der Monatspreis von 49 Euro für Fahrten mit Bus, Regionalexpress und Straßenbahn in ganz Deutschland wird nicht auf Dauer geben. Doch aufgrund der extremen Erwartungen der Verbraucher nach dem 9-Euro-Ticket musste ein Preis gefunden werden, der gleichermaßen attraktiv wie nicht vollkommen überzogen war. Die Differenz zur Finanzierungslücke soll zum Staat kommen. Doch genau dem geht jetzt das Geld aus. Das Deutschlandticket wird teurer werden. Heute treffen sich die Verkehrsminister der Bundesländer in einer Sonderkonferenz. Sie beraten über den künftigen Preis, der nicht nach Prinzipien der Marktwirtschaft entsteht, sondern politisch motiviert ist.

Deutschlandticket künftig zwischen 60 und 70 Euro?

Schon vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass das bayerische Verkehrsministerium berechnet hatte, dass eine Finanzierungssicherheit für das Deutschlandticket nur bei einem Preis von mindestens 64 Euro monatlich möglich ist. Das wäre eine Erhöhung um 30 Prozent. Auch andere Bundesländer erwarten offenbar Preise zwischen 60 und 70 Euro. Die Welt am Sonntag hatte bei den Ländern recherchiert, dass neun Länder entweder für eine Preiserhöhung plädieren oder diese angesichts der gegenwärtigen Finanzierungsstruktur für unvermeidbar halten. Kein Land lehnt eine Heraufsetzung der Abo-Kosten ab. Bundesländer wie Hamburg und Thüringen, Hessen und das Saarland wollen sich vorab nicht zur Preisfrage äußern. Immerhin hat das Springer-Blatt in Erfahrung gebracht, dass die von Bayern geforderten 64 Euro als unrealistisch gelten. Wahrscheinlicher ist ein Betrag zwischen 54 und 59 Euro. Ab wann dieser Preis gilt, ist unklar.

Es ist ein Dilemma, denn die Kundschaft des Deutschlandtickets gilt als sehr preissensitiv. Damit ist zu erwarten, dass viele Verbraucher das Deutschlandticket wieder kündigen werden, wenn sich der Preis erhöht. Je stärker der Preis steigt, desto mehr Kündigungen gibt es. Die entsprechenden fehlenden Gelder würden dann wieder für weitere Finanzierungslücken sorgen. Gleichzeitig gilt der aktuelle Preis aber als nicht kostendeckend und muss erhöht werden. Der Branchenverband VDV geht aktuell von einer Deckungslücke von einer Milliarde Euro für 2025 aus. Sie ergibt sich aus Einnahmenverlusten von vier Milliarden Euro durch das Ticket und der Förderung von Ländern und Bund von drei Milliarden. Diese Förderzusage gibt es für 2026 noch gar nicht. Und ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Schleswig-Holstein ergänzt: Sprecher des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums: „Wenn es keine Preiserhöhung oder eine nicht ausreichende Preiserhöhung gibt, müsste das Deutschlandticket eingestellt werden, da sich niemand bereit erklärt hat, mehr Geld als bisher vereinbart in die Tarifsubventionierung zu stecken.“

Einzelfahrscheine und Monatskarten werden teurer

Doch auch der Wechsel zu lokalen Monatskarten oder Einzelfahrscheinen wird teurer werden. Viele Verkehrsverbünde werden zum 1. Januar die Preise erhöhen. In Berlin prüft man zudem die Abschaffung des 29-Euro-Tickets, mit dem das Fahren in Berlin als Jahresabo möglich ist. Und auch der Deutschlandtarif wird zum Fahrplanwechsel im Dezember teurer. Die Preisanpassung von 7,9 Prozent betrifft rund ein Fünftel aller Nahverkehrskunden in Deutschland. Die Anpassung betrifft alle Fahrgäste, die nicht in eigenen Verkehrsverbünden oder Landestarifen unterwegs sind.

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