Die Idee des Deutschlandtickets bei der Einführung am 1. Mai 2023 war auch, das Ticket-Wesen in Deutschland digitaler zu machen. Vorbei sein sollten die Zeiten der Papiertickets beim Busfahrer oder in der Tram. Klare Vorgabe des Bundesverkehrsministeriums: Das Deutschlandticket sollte ein digitales Ticket sein. Das heißt, erlaubt sein sollten nur ein Ticket in einer Smartphone-App oder eine Chipkarte.
Deutschlandticket muss jetzt digital sein
Nicht alle Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde schafften den Übergang von der analogen zur digitalen Welt rechtzeitig. Und so erlaubte man übergangsweise, dass auch ein Papierticket gültig ist. Dieses musste allerdings einen QR-Code beinhaltet, um die bundesweite Kontrolle zu ermöglichen. Mit diesem Übergang ist nun Schluss. Jene Verkehrsunternehmen, die bis zum Schluss auf das Ticket in Papierform setzten, müssen nun eine digitale Lösung im Vertrieb haben.
Das betrifft auch die Deutsche Bahn. Hier hatten die Vielfahrer mit der Bahncard 100 kein digitales Ticket. Bei der Bahncard 100 handelt es sich – was man angesichts des hohen Preises kaum glauben mag – um eine reine Plastikkarte. Zwar verfügt sie über einen Magnetstreifen, der aber nie zur Kontrolle ausgelesen wird. Grundsätzlich erfolgt in der Praxis nur eine Sichtkontrolle. Das galt bislang auch für das Deutschlandticket. Insbesondere bei Busfahrern im ländlichen Raum sorgte das immer wieder für Diskussionen, wenn der Deutschlandticket-Logo noch nicht auf den älteren Karten aufgedruckt war.
Nun ist auch hier das digitale Ticket Standard. Die Bahncard 100 darf ab 1. Januar nicht mehr als Fahrkarte in Bus und Straßenbahn genutzt werden. Bei Bahncards, die seit Mitte Dezember ausgeben werden, ist auch das City-Ticket nicht mehr enthalten. Alle Bahncard 100-Kunden sollten inzwischen von der Deutschen Bahn eine E-Mail bekommen haben, wie sie das Ticket im DB Navigator hinterlegen können. Es gibt keine Alternative zum DB Navigator.
Eine andere Änderung, die Nutzern des Deutschlandtickets drohte, wurde derweil zurückgenommen. Der Landkreis Stendal akzeptiert das Ticket weiterhin in seinen Bussen – zumindest bis Ende April 2024. Geplante Änderungen bezüglich der gleitenden Gültigkeit oder der Mitnahme von Kindern wurden indes bisher verschleppt.