Lufthansa und das Coronavirus: Die Folgen
Weitere Maßnahme: Alle geplanten Stations- und Flugbegleiter-Lehrgänge ab April 2020 sollen nicht wie geplant stattfinden. Die Teilnehmer der bereits laufenden Lehrgänge werden vorerst nicht in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen. Langfristig sei eine Anstellung der Teilnehmer zwar geplant, festlegen, wann will man sich bei der Airline aufgrund der unklaren Corona-Auswirkungen aber derzeit nicht. Ganz im Gegenteil: Zunächst teilte Lufthansa mit, in den kommenden Wochen das Angebot auf Kurz- und Mittelstreckenflügen um bis zu 25 Prozent auszudünnen, sollte dies notwendig sein. Demnach könnte jede vierte Verbindung auf der Kurz- und Mittelstrecke ausfallen. Abhängig sei dies von der weiteren Entwicklung bei der Verbreitung des Coronavirus in den kommenden Wochen, heißt es in einer Konzernmitteilung. Doch mit diesen kommunizierten 25 Prozent kommt man offenbar nicht aus. Zuletzt teilte die Airline nach einem Beschluss des Vorstands mit, in den kommenden Wochen bis zu 50 Prozent aller Flüge ausfallen lassen zu wollen. In einer Börsen-Mitteilung nennt die Fluggesellschaft drastische Buchungsrückgänge als Grund für diese Maßnahme. Wie heftig die Flugstreichungen tatsächlich ausfallen, hänge „von der weiteren Entwicklung der Nachfrage“ ab. Dies sei notwendig, um die finanziellen Folgen das schon zu zu beobachtenden Nachfrageeinbruchs zu verringern.Immer mehr Flugzeuge bleiben am Boden
Auswirkungen hat das Coronavirus aber auch auf die Langstreckenverbindungen der Lufthansa Group. Dazu gehören unter anderem auch die österreichische Austrian Airlines und Swiss aus der Schweiz. Die Zahl der rechnerisch nicht eingesetzten Langstreckenjets der Gruppe ist inzwischen auf 25 gestiegen. Aktuell prüft Lufthansa nach eigenen Angaben zusätzlich, inwieweit die gesamte A380-Flotte (14 Flugzeuge) in Frankfurt und München temporär außer Dienst gestellt werden kann.

Lufthansa streicht viele weitere Flüge – auch bei Eurowings
Lufthansa teilte mit, deutlich länger als bisher nicht nach Festland-China zu fliegen. Bis zum 24. April werden alle Flüge der Lufthansa Group zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich mit dem chinesischen Festland ausgesetzt. Auch die Verbindung in den Iran, nach Teheran, bleibt bis zum 30. April gestrichen. Ebenfalls neu auf der Streichliste: Flüge nach Tel Aviv und Eilat in Israel. Wegen erweiterter Einreiseverbote der israelischen Behörden, die ab dem 6. März unter anderem auch für Reisende aus Deutschland, Schweiz und Österreich gelten, seien mit einem erheblichen Nachfragerückgang für Flüge nach Israel verbunden. Deswegen fliegen Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines ab dem 8. März und mindestens bis zum 28. März nicht in die beiden Städte. Man sehe sich zu der Stornierung der Flüge aus operativen und wirtschaftlichen Gründen gezwungen, da viele Passagiere nicht mehr zur Einreise berechtigt seien. Zudem reduzieren Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss zusätzliche Frequenzen in ihrem Streckennetz. Unter anderem nach Hongkong und Seoul (Südkorea). Die Flüge zwischen München und Hongkong werden zwischen dem 6. März und dem 24. April ausgesetzt. Betroffene Fluggäste werden in dieser Zeit nach Möglichkeit über Frankfurt und Zürich umgebucht. Auf den Routen von Frankfurt und München nach Soul streicht Lufthansa einige Frequenzen ersatzlos.Lufthansa reagiert auf Coronavirus-Ausbruch in Italien
Und auch Verbindungen nach Italien, wo das Coronavirus vor allem im Norden stark ausgebrochen ist, fallen den aktuellen Flugstreichungen zum Opfer. Aufgrund einer veränderten Nachfrage reduziert Lufthansa die Frequenzen auf diversen Routen. Zum Beispiel nach Mailand, Venedig, Rom, Turin, Verona, Bologna, Ancona und Pisa. Zudem werden die Frequenzen auf innerdeutschen Verbindungen von Frankfurt nach Berlin, München, Hamburg und Paderborn sowie von München nach Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Bremen und Hannover verringert.Empfohlener redaktioneller Inhalt
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Als weitere Maßnahme kündigte Lufthansa an, in verschiedenen Bereichen des Konzerns die Möglichkeit von Kurzarbeit zu prüfen. Eine endgültige Entscheidung in diesem Punkt ist aber noch nicht gefallen. Wie stark sich das Coronavirus auf die Bilanz der Lufthansa auswirkt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar. Spätestens am 19. März dürfte es hierzu aber einen Ausblick geben. Dann findet die Jahrespressekonferenz der Fluggesellschaft statt.