Ciao, Photoshop! So nutzt du die Google-KI zur Bildbearbeitung

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Gut möglich, dass Google mit seiner neuen Bild-KI schon bald Programmen wie Photoshop den Rang abläuft. Google Gemini 2.0 kann jetzt nämlich im Google AI Studio Bilder generieren und auch bearbeiten. Wir verraten dir, wie du die Funktion unbegrenzt und kostenlos nutzt.
Collage von vielen KI-generierten Selfies, die Casi mit zig verschiedenen Outfits zeigen.
Bildbearbeitung mit Google Gemini 2.0 FlashBildquelle: Carsten Drees / inside digital

Klar, KI-Tools zur Bildgenerierung gibt es viele. Doch oft sind sie teuer oder stark limitiert. Google geht mit Gemini 2.0 Flash einen anderen Weg: Im AI Studio kannst du die experimentelle Version gratis und nahezu unbegrenzt nutzen – mit bis zu 1.000 Bearbeitungen pro Tag.

Google AI Studio: Das musst du tun, um Bilder erstellen und bearbeiten zu können

Falls du das Google AI Studio noch nicht kennst: Es ist ein webbasiertes Tool, mit dem du mit Googles großen Sprachmodellen (LLMs) wie Gemini arbeiten kannst. Stell es dir wie eine Experimentierwerkstatt vor, in der du verschiedene Funktionen testen kannst. Klickst du links auf „Create Prompt“, öffnet sich eine übersichtliche Oberfläche, in der du deinen Prompt eingeben kannst – alles ziemlich intuitiv.

Das Studio bietet noch viele weitere Möglichkeiten, aber heute geht es nur um die Bildbearbeitung. Wichtig dabei: Du musst die richtige Gemini-Version nutzen – und zwar direkt im AI Studio. Über die normale Gemini-Seite funktioniert das nicht. Es ist also ein wenig knifflig, wenn man es nicht direkt weiß, aber keine Sorge: Ich zeige dir jetzt Schritt für Schritt, wie es geht.

Screenshot zeigt das Interface des Google AI Studios
Oben rechts kannst du Google Gemini 2.0 Flash Experimental auswählen.
  1. Ruf im Browser auf deinem Rechner (mobil funktioniert’s noch nicht) das Googla AI Studio auf.
  2. Wähle jetzt auf der rechten Seite das richtige Modell Gemini 2.0 Flash Experimental aus.
  3. Direkt darunter musst du jetzt bei Output Format darauf achten, dass Images and text ausgewählt wird, sonst kannst du keine Bilder bearbeiten.
  4. Unten in der Eingabezeile kannst du nun einen Prompt für ein Bild formulieren.
  5. Alternativ klickst du in der Eingabezeile rechts auf das Plus-Symbol und kannst dann eigene Bilder hochladen.
  6. Ab hier ist dann nur noch deine Kreativität gefragt, um ein vorhandenes Bild zu bearbeiten. Probiere es einfach aus. Du kannst Posen von Personen verändern, sie anders anziehen, den Bildern andere Hintergründe verpassen und vieles mehr.

So wird die Bildbearbeitung im Google AI Studio zur Photoshop-Konkurrenz!

Sobald du im Google AI Studio auf der leeren Prompt-Seite bist, siehst du in der Mitte drei Beispieloptionen zur Bildbearbeitung: „Image Editing“, „Visual Story“ und „Birthday Card“. Diese demonstrieren anschaulich, was das Tool kann. Unter „Image Editing“ kannst du – wenig überraschend – Bilder bearbeiten. Das Beispiel zeigt Croissants, die per Prompt mit einer Schicht Schokolade versehen werden.

Auch die anderen Funktionen sind beeindruckend. Mit „Visual Story“ kannst du dir eine Geschichte ausdenken lassen, die automatisch mit passenden, konsistenten Bildern unterlegt wird – das niedliche Schaf aus dem Beispiel bleibt in allen Bildern gleich. Und bei der „Birthday Card“ zeigt Google, dass dieses Tool sogar Canva Konkurrenz machen könnte.

Die spannendste Entwicklung ist aber die Bildbearbeitung, die Programme wie Photoshop herausfordern könnte. Ich bin kein Photoshop-Profi, aber im Bild einer Person eine Lederjacke überzuziehen, braucht dort Zeit und Können. Hier reicht ein knapper Prompt: Ich habe mein graues Shirt in verschiedene knallige Farben geändert, mir Hüte aufgesetzt, einen Astronautenanzug ausprobiert – sogar als Pirat habe ich mich verkleidet.

Besonders stark: In vielen Fällen bleibt die Vorlage konsistent. Nicht immer klappt es perfekt, aber das Tool ist noch experimentell – kleine Fehler verzeiht man da leicht. Trotzdem zeigt sich schon jetzt, wie leistungsfähig die Funktion ist. Ich habe zum Beispiel mein Wohnzimmer umgestaltet: erst maritime Bilder an den Wänden, dann eine Ledercouch – alles nur durch kurze Prompts, mit erstaunlich guten Ergebnissen, seht selbst:

Wohnzimmer-Bild mit Couch und fünf Bildern an der Wand
Das ist das Originalfoto von meinem Wohnzimmer, welches ich virtuell umgestalten möchte.
Wohnzimmer-Bild mit Couch und fünf Bildern an der Wand
Zunächst lasse ich die Bilder durch welche mit maritimen Motiven ersetzen.
Wohnzimmer-Bild mit Couch und fünf Bildern an der Wand
Schließlich ersetze ich meine Couch noch durch ein schönes Leder-Sofa

Was bedeutet das für dich? Vielleicht ist die wichtigere Frage, was es für Programme wie Photoshop oder Canva bedeutet. Dinge, für die du sonst viel Zeit, Geld und Mühe investieren müsstest, sind hier im Handumdrehen erledigt. Egal, ob du Partyeinladungen gestaltest, Rezepte für deinen Blog illustrierst oder verschiedene Motive für einen Online-Shop erstellst – mit Gemini 2.0 Flash geht das alles überraschend schnell.

Screenshot einer illustrierten, durch KI erstellten Story.
Google denkt sich für mich eine illustrierte Geschichte aus vom dicken Typen, der sich in eine KI verliebt.

Besonders spannend ist das im professionellen Bereich: Du kannst Kleidung virtuell in unzähligen Variationen testen oder deine Wohnung in Sekundenschnelle neu einrichten und dekorieren. Die Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt.

Allerdings merkt man immer wieder, dass es sich noch um eine experimentelle Version handelt. Manche Elemente tauchen unerwartet in späteren Bildern wieder auf, und manchmal bleibt ein Motiv nicht ganz konsistent. Doch mit etwas Ausprobieren lassen sich bereits jetzt beeindruckende Ergebnisse erzielen.

Bildquellen

  • Hier kannst du Google Gemini 2.0 Flash Experimental auswählen.: Carsten Drees / inside digital
  • Das ist das Originalfoto von meinem Wohnzimmer, welches ich virtuell umgestalten möchte.: Carsten Drees / inside digital
  • Zunächst lasse ich die Bilder durch welche mit maritimen Motiven ersetzen.: Carsten Drees / inside digital
  • Schließlich ersetze ich meine Couch noch durch ein schönes Leder-Sofa: Carsten Drees / inside digital
  • Google denkt sich für mich eine illustrierte Geschichte aus vom dicken Typen, der sich in eine KI verliebt.: Carsten Drees / inside digital
  • ki-oma-von-telefonica: O2
  • Bildbearbeitung mit Google Gemini 2.0 Flash: Carsten Drees / inside digital

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