„Blutbad“: Autoboss schlägt bei E-Autos Alarm

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Immer mehr Hersteller reagieren mit drastischen Nachlässen auf einen drohenden Absatzeinbruch auf dem Markt für Elektroautos. Genau das dürfe aber nicht die Regel werden, mahnt jetzt einer der mächtigsten Bosse der Automobilbranche.
E-Auto von Tesla steht im Sonnenlicht vor einem Geldsack.
Sind Preissenkungen für E-Autos das beste Mittel eine Absatzflaute zu bekämpfen? Der Stellantis-Boss zweifelt.Bildquelle: Bing IC

Der Stellantis-Chef Carlos Tavares, der Marken wie Opel, Peugeot und Jeep führt, hält nichts davon, den Markt mit massiven Rabatten zu fluten. Zu schnelle Preissenkungen auf dem Markt für E-Autos könnten zu einem „Blutbad“ in der Branche führen, ist der einflussreiche Manager überzeugt. Damit reagiert Tavares unter anderem auf die Ankündigung von Ford, die Produktion des Pick-up-Trucks F-150 Lightning aufgrund schwächerer Verkaufszahlen zu drosseln. Ein Beschluss mit Signalwirkung. Denn der F-150 ist das meistverkaufte Pick-up-Modell in den USA.

Stellantis-Boss warnt Wettbewerber vor Blutbad

In einem Gespräch mit der „Financial Times“ mahnte Tavares in Richtung der Wettbewerber jetzt nicht in Panik zu verfallen und stattdessen besonnen zu reagieren. „Ich kenne ein Unternehmen, das die Preise brutal gesenkt hat und dessen Rentabilität brutal eingebrochen ist.“ Damit spielt der Stellantis-Chef auf Tesla an. Der Pionier unter den Herstellern von E-Autos sorgte in der vergangenen Woche mit massiven Preissenkungen, insbesondere für das beliebte Model Y, für Aufsehen. Es ist nicht das erste Mal, dass Tesla die Preise zulasten der eigenen Profitabilität anpasst. Wenn man so vorgehe, springe man aber in ein blutrot gefärbtes Meer, so Tavares. „Und wenn man das tut, wird es in Zukunft sehr schwierig.“

Und der Stellantis-Chef wird noch deutlicher: „Wenn man die Preise senkt und dabei die Rentabilität der Kosten außer Acht lässt, kommt es zu einem Wettlauf nach unten und das wird in einem Blutbad enden.“ Deswegen soll es bei den Stellantis-Marken gegenwärtig auch keine deutlichen Korrekturen bei den Preisen für Elektroautos geben. Und das, obwohl auch nach Tavares‘ Empfinden primär die hohen Preise für vollständig elektrifizierte Pkw eine Ursache für den Rückgang bei der Nachfrage sind.

Nicht nur Tesla hat die Preise gesenkt

In Deutschland ist es aber nicht nur Tesla, das mit spürbaren Preissenkungen die E-Mobilität weiter antreiben möchte. Auch Volkswagen hat die Preise für seine ID-Modelle teilweise um mehr als 7.000 Euro reduziert. Eines der preiswertesten E-Autos, der Dacia Spring, wird momentan sogar mit 10.000 Euro Rabatt angeboten. Und auch Renault hatte jüngst eine deutliche Preissenkung für den Megane E-Tech Electric beschlossen. Vorausgegangen war die Einstellung der staatlichen Subventionen in Form des sogenannten Umweltbonus.

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