Um die eigenen Elektrogeräte vor Überspannungsschäden zu schützen, ist schon lange bekannt, dass entsprechende Hardware bei starken Gewittern aus der Steckdose gezogen werden sollte. Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Steckerleisten mit einem Überspannungsschutz, der auch vor Blitzeinschlägen schützen soll. Was ist jedoch mit unserer PV-Anlage, die auf einer exponierten Position auf unserem Dach liegt? Es hält sich das Gerücht, dass ein Blitzeinschlag durch PV-Anlagen wahrscheinlicher werde. Dabei sind die Anlagen keinesfalls ein Magnet für Blitze. Zumindest, wenn einige Vorgaben beachtet werden.
Platzierung der PV-Anlage für Blitzeinschlag entscheidend
Wie die Experten des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) erläutern, zieht eine PV-Anlage Blitze nicht verstärkt an. Außer, sie ragen besonders weit über das Gebäude oder das Dach hinaus. In diesem Fall kann es passieren, dass die PV-Anlage zu einem Angriffspunkt für Blitze wird – trotz eines Blitzableiters auf dem Dach, der diese Rolle eigentlich übernehmen soll. Schon bei der Platzierung der PV-Anlage auf deinem Dach solltest du darauf achten, dass sie möglichst ausreichend Abstand zur Dachkante und dem Blitzableiter auf deinem Dach besitzt. Denn obwohl Blitzeinschläge mit deiner PV-Anlage nicht wahrscheinlicher werden, heißt das keineswegs, dass Gewitter kein Risiko darstellen.
3 mögliche Gefahren bei Blitzeinschlägen für deine Solaranlage
Schlägt ein Blitz in die Paneele oder in unmittelbarer Nähe der PV-Anlage ein, kann es trotzdem zu einer Überspannung kommen. Es ist somit möglich, dass deine Anlage beschädigt wird, auch wenn sie gar nicht das Ziel des Blitzeinschlags darstellte. Insgesamt unterscheidet der VDE daher zwischen drei Arten und Folgeschäden bei Blitzeinschlägen. Zum einen den Direkteinschlag, bei dem der Blitz die Anlage selbst trifft. Durch die hohen Blitzströme, die in die Module fahren, zerstört der Einschlag die PV-Anlage. Ein Brand an deiner PV-Anlage ist dabei nicht ausgeschlossen. Ähnliches gilt für die indirekten Einschläge, bei denen der Blitz eine elektrische Versorgungsleitung trifft, die Überspannungsschäden an der PV-Anlage auslösen kann.
Weitaus weniger bekannt ist jedoch das Risiko von entfernten Einschlägen. Selbst wenn der Blitz in einer Entfernung von 500 Metern einschlägt, kann dabei ein hohes, magnetisches Feld erzeugt werden. In elektrischen Installationsschleifen kann das selbst bei größerer Distanz zu einer Überspannung führen und somit zu Überspannungsschäden an deiner Anlage. Bei dieser Entfernung ist es im Vergleich zum Direkteinschlag und indirektem Einschlägen unwahrscheinlicher, dass deine Anlage Schaden nimmt. Durch den hohen Sachwert deiner PV-Anlage und zugehöriger Geräte wie Stromspeicher lohnt es sich, in eine passende PV-Versicherung zu investieren. Diese decken je nach Police auch mögliche Folgeschäden bei Blitzeinschlägen ab.