Besseres Telekom-Netz: Mit diesem Trick profitiert jeder

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Die Telekom zündet in ihrem Netz den Datenturbo: Nach eigenen Angaben erreicht man über Nacht 16 Millionen Kunden mit 5G. Aber noch viel wichtiger: Auch das LTE-Netz ist deutlich besser geworden. Wir zeigen dir, was dahintersteckt und wie auch du es sofort nutzen kannst.
Ein Mobilfunk-Sendemast vor blauem Himmel
Bildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside handy
„Wir sind keine Ankündigungs-Weltmeister, sondern wir sind Execution-Weltmeister“, sagte der Telekom-Technik-Chef Walter Goldenits in dieser Woche bei der Vorstellung der Netzmaßnahmen. Über Nacht hatte die Telekom 12.000 Antennen umgerüstet. Statt UMTS, das schon vor einigen Wochen auf ein Minimum reduziert worden war, senden sie nun gleichzeitig LTE und das neue 5G. Davon profitiert jeder, der das LTE-Netz der Telekom nutzt. Bei 5G allerdings musst du dich in der Regel noch etwas gedulden.

Bis zu 800 MBit/s LTE

Stand jetzt sind es 20 Prozent der Bevölkerung, die die Telekom erreicht, bis in vier Wochen sollen es 50 Prozent der Bevölkerung sein. Dann kannst du in den Gebieten, die die Telekom umgerüstet hat, mit bis zu 225 Mbit/s in ländlichen Regionen und 600 bis 800 Mbit/s in Städten surfen. Möglich macht das ein neuer Frequenzbereich für LTE. Auf den Frequenzen, die die Telekom bisher für UMTS genutzt hatte, sendet jetzt nur noch ein Rumpf-Netz. Gerade einmal 21 Mbit/s pro Antenne sind hier noch verfügbar. Dafür aber hat sich im ländlichen Bereich die Geschwindigkeit von LTE von 75 Mbit/s auf jetzt bis zu 225 Mbit/s erhöht. Denn dort, wo bisher nur das Band 20 aktiv war und LTE mit einem Spektrum von 10 MHz auf Frequenzen um 800 MHz gesendet hat, sendet die Telekom nun mit weiteren 15 MHz Spektrum auf Frequenzen um 2,1 GHz.

Besseres Telekom-Netz: So funktioniert der Umbau

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Auf diesen freien 15 MHz Spektrum sendet nun das bessere Telekom-Netz. Dabei kommt ein Trick zum Einsatz, der es der Telekom ermöglicht, nicht nur 5G zu senden, sondern auch LTE. Das Ganze nennt sich DSS-Verfahren. Das bedeutet, wenn du schon ein 5G-Handy und einen 5G-Tarif der Telekom hast, kannst du schon 5G nutzen. Bist du nur LTE-Nutzer im Telekom-Netz, so kann dein Handy auf weitere 150 Mbit/s LTE-Kapazität zurückgreifen. Das macht das Handy automatisch, du musst es nicht beeinflussen. Das Netz weist für jede Antenne einzeln die benötigten Kapazitäten im LTE oder 5G-Netz zu. Möglich wird der Schritt nur, weil die Telekom eine Vereinbarung mit dem Mitbewerber Telefónica getroffen hat. Denn ein Großteil der Frequenzen, die die Telekom jetzt nutzt, gehören bis Ende des Jahres eigentlich noch zum O2-Netz.  Durch die vorzeitige Nutzung hat die Telekom nun aber statt 10 MHz die doppelte Frequenzausstattung und kann mit 5 MHz UMTS weiterlaufen lassen und mit weiteren 15 MHz LTE und 5G senden.

Diese Frequenzen kann die Telekom nutzen

Künftig wird es noch auf deutlich mehr Frequenzen LTE und 5G geben. Wie die Telekom ankündigte, plant sie, auf den Frequenzen zwischen 700 bis 900 MHz GSM, LTE und 5G anzubieten. Hier hat sie insgesamt 35 MHz Spektrum für eine Versorgung in der Fläche zur Verfügung. Mit 50 MHz Spektrum im Bereich von 1500 bis 1800 MHz sowie 40 MHz Spektrum im Bereich von 2,1 und 2,6 Ghz gibt es weitere Kapazitäten für LTE und 5G, die auf Sendemasten in Dörfer, Kleinstädten und Städten das Netz unterstützen. In Großstädten und Hotspots sollen zusätzlich die 5G-Frequenzen um 3,6 Ghz zum Einsatz kommen.

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