Aus nach 50 Jahren: VW schmeißt Kassenschlager raus

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Für Volkswagen geht es in den kommenden Monaten und Jahren darum, einen umfangreichen Wandel zu vollziehen. Das hat zur Folge, dass im Stammwerk in Wolfsburg eine Ära endet. Der Golf wird dort bald nicht mehr gebaut. Doch es kündigt sich bereits Ersatz in der gleichen Fahrzeugklasse an.
Volkswagen-Logo mit Regentropfen.
Trübe Aussichten bei Volkswagen: Ein Kundenliebling fliegt raus – wird aber ersetzt.Bildquelle: Microsoft Copilot

Das Jahr 2024 lief für Volkswagen eher mäßig. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen legte zwar um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, trotzdem muss der Autobauer tausende Stellen streichen und in Zukunft vielleicht sogar einzelne Werke schließen. Angestrebt wird unter anderem, bis 2030 etwa 35.000 Jobs wegfallen zu lassen. Auch im Stammwerk in Wolfsburg stehen massive Änderungen an. Dort, wo das Herz der Marke VW schlägt, laufen in der größten zusammenhängenden Autofabrik der Welt aktuell noch der Golf, der Golf Variant, der Touran und der Tiguan vom Band. In den kommenden zehn Jahren soll der Standort zu einem Mehr-Plattformen-Werk umgebaut werden. Und das hat Konsequenzen.

Volkswagen verlagert Golf-Produktion nach Mexiko

Wie die Automobilwoche berichtet, soll in Wolfsburg im Jahr 2027 nämlich eine Ära enden. Nach über 50 Jahren wird dann vor Ort dem Vernehmen nach die Produktion des VW Golf beendet. Künftig ist vorgesehen, den Kompaktwagen für den Weltmarkt nur noch in Mexiko zu produzieren. Ein Schachzug, den Volkswagen im Jahr 1997 auch schon beim VW Käfer vollzogen hatte, ehe es 2010 zur endgültigen Einstellung des Modells kam. Fans des Golf sollten sich entsprechend darauf vorbereiten, dass es vielleicht keine neue Generation des Autos mit Verbrennungsmotor mehr geben wird.

Eine Zukunft hat der Golf aber trotzdem. Und zwar als E-Auto. Denn ab 2029, so berichtet die Automobilwoche weiter, soll in Wolfsburg ein Elektro-Golf in die Produktion gehen. Die Produktionszahlen aus den Jahren 2015 und 2016, als 800.000 Einheiten vom Band liefen, kann VW bei seinem allseits beliebten Kassenschlager aber wohl nie mehr erreichen. Bei dem neuen Elektro-Golf dürften eher rund 400.000 Einheiten pro Jahr realistisch erscheinen.

Der VW ID.3 kommt mit dem Cupra Born nach Wolfsburg

Parallel dazu ist vorgesehen, in Wolfsburg künftig auch den VW ID.3 (Test) und den Cupra Born (Test) zu bauen. Das soll die Montagelinien weiter auslasten und die Jobs der rund 70.000 Mitarbeiter im Hauptwerk sichern. Den ID.4 (Test) und den ID.7 (Test) baut VW in seinem Werk in Emden, in Zwickau läuft nach dem Abzug von ID.3 und Cupra Born nur noch der Audi Q4 e-tron (Test) vom Band. Abzuwarten bleibt, ob das für einen wirtschaftlichen Betrieb in Zukunft ausreicht.

Hinter dem Werk in Hannover, wo der bisher eher mäßig nachgefragte VW ID.Buzz produziert wird, steht kein Fragezeichen. In dem Werk werden auch viele andere Nutzfahrzeuge des Konzerns produziert. Schlecht ist es jedoch um die Produktionsstätte in Osnabrück bestellt. Hier wird neben Porsche Cayman und Porsche Boxter nur noch das VW T-Roc Cabriolet gebaut, was einen profitablen Betrieb praktisch unmöglich macht. Dass dieses Werk mittelfristig verkauft wird, gilt als sicher.

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