Die Zeiten des ungebremsten Wachstums scheinen für Apple erst einmal Geschichte zu sein. Zwar konnte der erfolgsverwöhnte Tech-Konzen aus den USA seine Service-Umsätze zum Beispiel aus Abonnements und App-Verkäufen im zweiten Quartal des laufenden Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres von 19,6 auf 21,2 Milliarden US-Dollar steigern. Gleichzeitig ging der Umsatz mit Produktverkäufen aber von 63,36 auf 60,58 Milliarden Dollar zurück. In Summe sorgte das für einen Umsatzrückgang von 82,96 auf 81,80 Milliarden Dollar. Es war das dritte Quartal in Folge, das Apple mit rückläufigem Umsatz abschließen musste.
Apple: Der iPhone-Umsatz geht zurück
Getrieben waren die generierten Umsätze ein weiteres Mal durch starke iPhone-Verkäufe. Allein das Smartphone von Apple steuerte 39,67 Milliarden Dollar zum Quartalsumsatz bei. Damit sorgten iPhone-Verkäufe fast für die Hälfte des gesamten Konzernumsatzes.
Aber: Der iPhone-Umsatz bröckelt. Er ging im Jahresvergleich um 1 Milliarde Dollar zurück. Details dazu, wie viele iPhones in Stückzahlen verkauft werden, nennt Apple schon länger nicht mehr. Die Marktforscher von Omdia gehen von 43,2 Millionen verkaufen iPhones im zweiten Quartal aus – knapp 12 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch bei Mac- und iPad-Verkäufen waren die Umsätze bei Apple im Vergleich zum Vorjahresquartal rückläufig. Nur bei Wearables, Heimprodukten und Zubehör legte der Umsatz leicht zu.
Unter dem Strich ist es Apple gelungen, den Konzerngewinn leicht nach oben zu schrauben: von 19,44 auf 19,88 Milliarden Dollar. Und das, obwohl die Kosten für Forschung und Entwicklung von 6,80 auf 7,44 Milliarden Dollar stiegen. Unter anderem forscht Apple derzeit an neuen KI-Produkten, hält sich zu Details aber bedeckt. Konzernchef Tim Cook deutete im Rahmen der Präsentation der neuen Geschäftszahlen aber an, dass Künstliche Intelligenz für Apple von „kritischer Bedeutung“ sei.
KI-Produkte noch in der Entwicklung
Ob es von Apple demnächst einen ChatGPT-Konkurrenten geben werde, ließ Cook offen. „Wir kündigen Dinge erst an, wenn sie auf den Markt kommen. Das werden wir bei KI ebenso machen.“ Als Erfolg verbuchte Apple auch sein neues Sparkonto, das in Kooperation mit der Großbank Goldman Sachs eine Verzinsung von 4,15 Prozent im Jahr bietet. Jüngst wuchsen die Spareinlagen der Apple-Card-Nutzer auf eine Summe von mehr als 10 Milliarden Dollar an.
Enttäuscht nahmen Anleger von Apple die Prognose des Tech-Giganten zur Kenntnis und schickten den Aktienkurs im nachbörslichen Handel um mehr als 2 Prozent auf Talfahrt. Der Umsatz im dritten Quartal soll auf ähnlichem Niveau verharren, wie im jüngst abgeschlossenen Quartal. Zwar sei mit einem Absatzwachstum bei iPhones zu rechnen – voraussichtlich Mitte September steht die Vorstellung einer neuen iPhone-Generation an – und auch Services dürften mehr Geld in die Apple-Kassen spülen. Bei iPad- und Mac-Verkäufen müsse man aber mit deutlich fallenden Umsätzen rechnen.