Angriff auf Bankkunden: 4 Kreditinstitute betroffen

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Kunden mehrerer Banken müssen derzeit sehr aufmerksam sein. Es drohen Überweisungen, die sie niemals veranlasst haben. Und damit verbunden hohe Kosten. Die Verbraucherzentrale verrät, worauf es zu achten gilt.
Phishing
Bankkunden werden angegriffenBildquelle: Eduardo Soares / Unsplash

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails befinden sich im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Vier Banken im Visier

In der laufenden Woche fokussierten sich Cyberkriminelle erneut auf die Kunden verschiedener Banken. So stehen aktuell gleich vier Kreditinstitute unter digitalem Beschuss: Sparkasse, Targobank, Advanzia Bank und N26.

Sparkasse

Kunden der Sparkasse werden aktuell mit einer neuen Regelung konfrontiert, in der es um eine Bestätigungspflicht geht. Demnach sollen Bankkunden angeblich in einem 90-tägigen Rhythmus ihre Daten auf Richtigkeit überprüfen. Andernfalls würde das Konto deaktiviert werden, heißt es in einer E-Mail. Nur wurde diese nicht von der Sparkasse verschickt, sondern von Cyberkriminellen.

Diese möchten die Empfänger dazu verleiten, auf einen in der E-Mail hinterlegten Button zu klicken und anschließend auf einer gefälschten Sparkassen-Website ihre Anmelde- und Banking-Informationen preiszugeben. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Zumal sich das Schreiben lediglich an „Kunden“ richtet. Von einer direkten Kundenanrede fehlt dagegen jede Spur.

Targobank

Auch Kunden der Targobank sehen sich mit einem ähnlichen Problem konfrontiert. Inhaltlich liegt der Fokus hier allerdings auf einer Bestätigung der easyTAN-Datenbank. Und zwar innerhalb der kommenden 24 Stunden. Zeitdruck gehört seit jeher zum Arsenal von Kriminellen. Auf diese Weise können sie potenzielle Opfer zu unüberlegten Handlungen verleiten. In diesem Fall erneut zu einem Klick auf einen hinterlegten Button. Tut man dies nicht, würde nach Ablauf der Frist laut den Tätern eine vorübergehende Sperrung der Karte sowie des Kontos einsetzen. Auch hier fehlt eine direkte Kundenanrede.

N26

„Sie müssen sich neu identifizieren!“ So lautet die Headline einer Phishing-Mail, die gegenwärtig im Namen von N26 verbreitet wird. Und viel mehr gibt das eigentliche Schreiben inhaltlich auch nicht her. Empfänger sollen das „Kundenpanel“ besuchen und den Anweisungen folgen. Abermals über einen hinterlegten Button mit dem Linktext „Direkt identifizieren“.

Advanzia Bank

Zu guter Letzt müssen Kunden der Advanzia Bank zurzeit auf eine E-Mail achten, in der von einer sofortigen Aktualisierung des Kontos die Rede ist. Weitere Informationen bleiben die Täter schuldig. Erwähnt wird lediglich erneut, dass die Aktualisierung innerhalb der kommenden 24 Stunden durchgeführt werden müsse. Andernfalls würde das Konto aus sicherheitsrelevanten Gründen vorübergehend deaktiviert werden. Auch hier empfiehlt es sich, die Nachricht in den Spam-Ordner zu schieben.

Phishing 2025 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2025 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • ADAC
  • Bundeszentrale für Steuern
  • Comdirect
  • ING
  • Netflix
  • Techniker Krankenkasse
  • Telekom

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man benötigt weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail etwa im Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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