Auslieferung mit aktuellem Android
Das BSI will, dass sich Verbraucher beim Kauf eines Smartphones darauf verlassen können, dass es grundsätzlich sicher ist. Und das nicht nur zwei oder drei Jahre nach dem erstmaligen Verkauf des Modells, sondern eben fünf Jahre. Die Patches sollen die Hersteller nicht nur fünf Jahre lang garantieren, sie sollen auch noch binnen eines Monats nach der Veröffentlichung durch Google für die Handys zur Verfügung stehen. In der Praxis sieht das heute ganz anders aus – zumindest, wenn es keine gravierenden Sicherheitslücken sind, die geschlossen werden müssen. Dann nämlich werden Modelle erst nach mehreren Patches mit einem sogenannten kumulierten Patch versehen. Du wartest also im Zweifel auf ein Sicherheits-Update bis zu einem halben Jahr. Zu den Forderungen gehört auch, dass Smartphones immer mit dem neuesten verfügbaren Betriebssystem ausgeliefert werden. Dabei geht es nicht um das Betriebssystem, das aktuell für das spezifische Handy verfügbar ist, sondern generell um die aktuellste Variante. So werden beispielsweise noch immer viele Handys mit Android 9 verkauft, obwohl Android 10 schon seit fast einem halben Jahr zur Verfügung steht.Flaggschiff-Smartphones könnten mit Android-Updates länger genutzt werden
Zumindest bei Smartphones, die im High-End-Segment heute 1.000 Euro und mehr kosten, wäre eine solche Update-Garantie für Verbraucher wünschenswert. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um Sicherheits-Patches oder Android-Updates handelt. Denn wer sich heute beispielsweise für das neue Galaxy S20 Ultra entscheidet, legt je nach Ausstattung fast 1.500 Euro auf den Tisch. Für die allermeisten Kunden dürften die Features und Leistungen des Handys nach heutigem Kenntnisstand auch in zwei oder drei Jahren noch mehr als ausreichend sein. Gibt es aber keine Updates mehr, sieht das schnell anders aus. Wie sensibel das Thema ist, hat auch die Verwirrung um das Huawei Mate 10 Pro gezeigt. Das gerade einmal zweieinhalb Jahre alte Handy war bei Huawei von der Update-Liste gerutscht und sollte – vermeintlich – keine Sicherheitsupdates mehr bekommen. Ein Fehler in der Liste, wie Huawei Kunden gegenüber mitteilte. Das Mate 10 Pro bekommt weiterhin Sicherheitsupdates. Der Aufschrei bei den Nutzern war allerdings zuvor enorm.Eine Update-Garantie für fünf Jahre nach dem Erscheinen eines Handymodells wäre ein kleiner Meilenstein für Android-Nutzer. Bisher können nur iPhone-Nutzer davon ausgehen, dass ihr Handymodell so lange weiterhin von Apple gepflegt wird. Inbesondere bei günstigen Android-Smartphones ist viel früher Schluss. Allerdings schützt eine solche Update-Garantie nicht davor, dass mehrere Jahre alte Restposten auf dem Wühltisch landen und dann - trotz Neuware - keine fünf Jahre lang mit Updates versorgt werden. Der Schritt zu einer solchen Update-Pflicht wäre aber auf jeden Fall der richtige.
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte stellt sich allerdings die Frage, warum nur fünf Jahre?
Gerade leistungsfähige Phones ab SD660 haben doch für die kommenden Jahre
ausreichend Leistung.
Es fehlt nur noch der AUstauschbare Akku…
Wenn es dem BSI um die Sicherheit von Smartphones geht, warum sollten die Sicherheitspatches nur für die hochpreisigen Geräte ausgeliefert werden? Das ist doch ein Widerspruch in sich.
Ich stehe gerade auch vor der Frage, was hier zu tun ist. Für das aktuelle Smartphone wird es ab dem Sommer keine Patches mehr geben. Da zwingt mich nun der Hersteller zum Neukauf, obwohl das alte Smartphone noch fehlerfrei arbeitet. Nach jetzt drei Betriebsjahren.
Und es gibt einen weiteren Wermutstropfen beim Neukauf: Kleine Displays gibt es kaum noch. Standard sind mittlerweile 6,5 Zoll. Oder ich muß bei Apple einsteigen. Da schmeckt mir dann der Preis aber überhaupt nicht.
Und Google begibt sich wie Microsoft auf den Weg, immer aufgeblasenere Betriebssysteme auszuliefern, die längst nicht jeder Nutzer ausschöpft. Würde man wie Linux ein Baukastensystem anbieten, so müßte das nicht so aufgeblasen sein. Folglich wäre die Nutzungsdauer auch länger.