Amazon: Polizei warnt Kunden vor Betrug – Worum geht’s?

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Amazon-Käufer stehen derzeit wieder im Fokus von Kriminellen. Wer nicht aufpasst, kann viel Geld verlieren – und nicht nur das. Doch worauf gilt es zu achten? Und wie sollten Betroffene bestenfalls vorgehen?
Amazon Betrug
Polizei warnt Amazon-Kunden vor BetrugBildquelle: Amazon

Amazon gehört sowohl weltweit als auch hierzulande zweifelsohne zu den beliebtesten Online-Versandhändlern. Und das spiegelt sich auch in den Kundenzahlen des US-amerikanischen Unternehmens wider. Allein die Android-App des Anbieters verzeichnet mittlerweile über 500 Millionen Downloads. Eine riesige Grundgesamtheit also, und daher auch ein gigantischer Pool an potenziellen Opfern. Diese müssen aktuell auf der Hut sein, sonst drohen nach Angaben des Landeskriminalamts Niedersachsen (LKA) schwerwiegende finanzielle Konsequenzen.

Amazon: 850 Euro vom Konto abgebucht

Das LKA Niedersachsen warnt aktuell vor Anrufen durch Amazon-Mitarbeiter. Denn bei diesen soll es sich ausnahmslos nicht um den Amazon-Kundenservice, sondern um Cyberkriminelle handeln. Stichwort: Vishing. Wer das Gespräch dennoch annimmt, muss mit finanziellen Schäden oder Identitätsdiebstahl rechnen. Doch alles der Reihe nach.

In einem ersten Schritt erhalten Verbraucher willkürlich Anrufe von einem Wählcomputer. Da die Zahl der Amazon-Kunden wie bereits erwähnt ziemlich hoch ist, gilt dies auch für die Chancen der Betrüger, zufällig auf einen Amazon-Kunden zu stoßen. Die Rufnummern stammen derweil aus diversen (Darknet-)Datenbanken oder früheren Phishing-Angriffen. Geht der Angerufene ran, wird zunächst eine vorgefertigte Sprachaufnahme mit einer Aussage wie „Hier ist Amazon. In den nächsten 24 Stunden werden von Ihrem Konto 850 Euro gebucht. Für weitere Informationen drücken Sie die Taste 1“ abgespielt. Die Storys können variieren. Wer der Forderung nachkommt, wird in der Regel zu einem der Betrüger durchgestellt. Dieser versucht dann, sein Opfer mittels geschickter Gesprächsführung zu manipulieren.

Die Ziele, die Cyberkriminelle mit ihrer Amazon-Masche verfolgen, können verschieden sein. Mal haben sie es auf die Installation einer Fernwartungssoftware abgesehen. Mal darauf, die Angerufenen auf eine gefälschte Website zu verführen und ihnen ihre Zahlungsinformationen zu entlocken. Auch könnten die Täter den Kauf von Guthabenkarten sowie die Übermittlung der dazugehörigen Codes im Sinne haben. Während in einigen Fällen die Herausgabe von Personalausweis-Bildern zwecks Identitätsdiebstahls im Vordergrund steht.

Worauf gilt es zu achten?

Die Enttarnung der Betrüger gestaltet sich im vorliegenden Fall als überaus simpel. Denn wie das LKA Niedersachsen betont, tätigt Amazon grundsätzlich keine Anrufe bei Kunden. Wer ohne vorherige Absprache von Amazon angerufen wird, kann folglich von einem Betrug ausgehen. Insbesondere, wenn zunächst eine aufgezeichnete oder maschinell erstellte Nachricht abgespielt wird. Es empfiehlt sich, solche Telefonate umgehend zu beenden und auf keinen Fall den Aufforderungen der Anrufer nachzukommen.

Ist es dafür bereits zu spät, sollten Betroffene zunächst ihre Zugangsdaten ändern und den Kundenservice des Online-Versandhändlers informieren. Auch empfiehlt es sich, auf der folgenden Amazon-Webseite die Liste der mit dem Konto verbundenen Geräte zu überprüfen und unbekannte Geräte abzumelden. Besteht darüber hinaus die Gefahr, dass die Gauner neben den Amazon-Anmeldedaten auch Bankinginformationen in Erfahrung gebracht haben, sollte auch die Bank umgehend in Kenntnis gesetzt werden. Und zu guter Letzt: Wer präventiv eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichtet, kann einen Großteil des potenziellen Ärgers im Vorhinein ausschließen. Doch gänzlich unüberwindbar ist auch diese Sicherheitsmaßnahme nicht.

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