Betrügereien finden sich im digitalen Raum zuhauf. Diese sind oftmals plump und lassen sich von geübten Internetnutzern leicht durchschauen. Doch gegen eine Masche kann man sich beinahe nicht schützen. Ebenjene soll derzeit gehäuft Opfer fordern, wie eine Recherche des NDR offenbart.
Neue Form der gefürchteten Dreiecksmasche
Ursprünglich lief die sogenannte Dreiecksmasche (auch Dreiecks-Trick genannt) wie folgt ab: Betrüger suchten sich ein Inserat von einem Verkäufer (A) auf etwa Kleinanzeigen und imitierten dieses. Meldete sich ein Käufer (B), wurde zeitgleich eine Kaufvereinbarung mit A getroffen und dessen Zahlungsdaten an B weitergeleitet. Dieser bezahlte die Ware, erhielt sie jedoch nicht. Denn selbstverständlich gaben die Täter A ihre eigene Versandadresse. Eine ausführlichere Beschreibung der ursprünglichen Dreiecksmasche findet sich in unserem Betrugs-Ratgeber. Doch nun ist eine andere, deutlich perfidere Variante im Umlauf.
Bereits Anfang 2023 warnte das Landeskriminalamt (LKA) vor einer gefährlicheren neuen Variante des Dreieck-Tricks. Doch effektive Gegenmaßnahmen konnten bisher noch nicht ergriffen werden. Und so berichtete der NDR jüngst von mehreren entsprechenden – auf Amazon sowie eBay. Der neue Ablauf sieht dabei so aus: Cyberkriminelle gründen Fake-Firmen oder kapern Amazon- und eBay-Konten seriöser Verkäufer. Anschließend bieten sie Waren zum Schnäppchenpreis an. Sobald nichtsahnende Käufer diese erwerben und ihre Daten übermitteln, geben die Täter einen entsprechenden Auftrag bei weiteren Händlern auf. Allerdings auf Rechnung oder mit falscher Kontonummer.
Sie selbst erhalten die Zahlung des Käufers und tauchen ab – ohne Hektik wohlgemerkt. Denn da der Käufer seine Bestellung tatsächlich erhält, kann es mehrere Wochen dauern, bis der Betrug auffliegt. Solange, bis die Geschäfte diesen Mahnungen, Inkassobriefe oder gar Anzeigen zustellen. Postalisch, wohlgemerkt. Denn die ersten, digitalen Aufforderungen verlaufen üblicherweise im Sande, so das LKA. Denn die bei der Bestellung verwendeten E-Mail-Adressen gehören den Betrügern.
Wie kann man sich schützen?
Abseits eines offiziellen Verfahrens und einer damit verbundenen schlechteren Schufa-Wertung ist das Perfide an der Betrugsmasche, dass es nicht viele Möglichkeiten gibt, dieser frühzeitig zu erkennen. Schließlich genießen Online-Shops wie Amazon und eBay eine hohe Reputation und die Ware wird ebenfalls zugestellt. Das LKA empfiehlt, bei Preisen, die zu günstig sind, um wahr zu sein, lieber auf Nummer sicher zu gehen. Auch sollten Käufer in solchen Fällen auf die Produkt- und Shop-Bewertungen achten; sowie auf den Absender der Ware.
Bleibt noch der rechtliche Aspekt. Laut LKA ist unklar, inwiefern geschädigte Shops rechtlich gegen die Warenempfänger vorgehen können. Laut NDR-Recherche würden sich diese in der Regel jedoch kulant zeigen und die Forderungen fallen lassen.
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