Amazon-Nutzer in Gefahr: Gehackte Konten & 500-Euro-Käufe

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Man stelle sich einen gewöhnlichen, regnerischen Tag vor. Ein unerwarteter Anruf durchbricht die wohlbekannte Tristesse. Am anderen Ende melden sich Amazon-Mitarbeiter – dein Konto sei gehackt worden. Genau diese Situation scheint aktuell vermehrt aufzukommen. Dahinter steckt jedoch eine Falle.
Amazon Klag
Behörden verklagen AmazonBildquelle: Daria Nipot / shutterstock.com

Ein absoluter Großteil der deutschen Online-Shopper kauft bei Amazon ein. Kein Wunder, denn das Angebot ist groß, der Versand schnell sowie kostenlos – zumindest oftmals – und bei Problemen zeigt sich das US-amerikanische Unternehmen äußerst kulant. Genau deswegen ist jedoch Vorsicht geboten. Denn auch Cyberkriminellen ist die Popularität des Versandhändlers bestens bekannt. Und so müssen sich Nutzer derzeit vor einer perfiden Masche in Acht nehmen. Einer, vor der angebliche Amazon-Mitarbeiter per Telefon warnen. Dabei ist das Telefonat selbst eine Falle.

Anruf von Amazon: Wer ist am anderen Ende der Leitung?

Kriminelle stützen ihre Betrugsmaschen im Internet oftmals auf Warnungen vor ihren Kollegen. Und das ist auch diesmal der Fall. Wie das österreichische Datenschutz-Portal Watchlist Internet berichtet, erhalten Nutzer aktuell Anrufe von Betrügern, die sich als Amazon-Mitarbeiter ausgeben. Diese berichten von ungewöhnlichen Bestellungen im Wert von über 500 Euro, die angeblich von dem Amazon-Konto des Gesprächspartners getätigt wurde. Doch es bestünde kein Grund zur Sorge: Amazon hätte diese sicherheitshalber auf „hold“ gesetzt. Daher könne der Nutzer diese im Amazon-Konto auch nicht vorfinden – so die Cyberkriminellen. Die naheliegende Vermutung: Dritte haben das Konto gehackt.

Haben die Betrüger ihr Opfer überzeugt, starten diese eine Offensive. So sollen sie die Verbraucher dazu auffordern, eine Fernwartungssoftware herunterzuladen und zu installieren. Diese gewährt den Betrügern Zugriff auf das Endgerät des Opfers. Ferner scheinen letztere dazu verleitet zu werden, sich einerseits im Amazon-Konto einzuloggen und andererseits das Gleiche mit dem Bankkonto zu tun. Auf diese Weise greifen die Kriminellen nicht nur die Zugangsdaten ab, sondern sie sollen auch erfundene Behauptungen aufstellen, damit ihre Gegenüber Zahlungen freigeben. Zu guter Letzt werden anscheinend sogar Ausweiskopien oder Fotos von Kreditkarten erbeten – vermutlich, um sich zu verifizieren. Stadtessen können Dritte solche Informationen nutzen, um Bankkonten zu leeren oder Identitätsdiebstahl zu begehen.

So schützt du dich

Grundsätzlich solltest du dir im Klaren darüber sein, dass Kundenservice-Mitarbeiter – seien es Angestellte von Amazon oder etwa der Sparkasse – Zugang zu deinen Daten und bei Bedarf auch zu deinem Konto haben. Daher werden sie dich niemals nach deinen Kreditkartendaten oder deinen Passwörtern fragen. Möglich ist, dass beispielsweise dein Geburtsdatum oder deine Kundennummer zum Zwecke der Verifizierung erfragt werden. Doch mehr als das ist in der Regel nicht erforderlich.

Ist zudem von einer Fernwartungssoftware oder ominösen Verlinkungen, die man anklicken soll, die Rede, dann sollte man generell stutzig werden und das Telefonat beenden. Denn es existiert eine überaus simple Lösung für diese Problematik. Alles, was du im Zweifelsfall tun musst, ist, eigenständig die Telefonnummer des Kundendienstes herauszusuchen und dich bei den echten Mitarbeitern ob des Sachverhalts zu erkundigen.

Ich bin bereits hereingefallen, was soll ich tun?

Hast du deine Zugangsdaten und sonstige Informationen preisgegeben, musst du unmittelbar handeln und sämtliche betroffenen Passwörter austauschen. Zudem solltest du dein Kreditinstitut kontaktieren, dein Konto blocken oder deine Kreditkarte sperren lassen und versuchen, die Geldbeträge zurückzuholen. Weitere Handlungsempfehlungen erhältst du von den Mitarbeitern der Bank.

Wurde derweil Software auf dem Rechner heruntergeladen, reicht eine einfache Deinstallation jener nicht mehr aus. Denn diese könnte unter Umständen eigenständig weitere Malware installiert haben. Das macht eine Neutaufsetzung des Rechners insbesondere für technisch weniger versierte Anwender unumgänglich.

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