Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails befinden sich im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.
DKB, Comdirect und Commerzbank
In der laufenden Woche fokussierten sich Cyberkriminelle erneut auf Bankkunden. Derzeit müssen sich die Kunden der DKB, der Comdirect und der Commerzbank in Acht nehmen. Und auch Spotify-Nutzer müssen mit Phishing-Mails rechnen.
DKB
Kunden der DKB finden derzeit knappe Phishing-Mails mit einem prominent platzierten „Jetzt reaktivieren“-Button in ihren digitalen Postfächern. Wer darauf klickt, landet auf einer gefälschten DKB-Seite. Sämtliche hier eingetragenen Daten werden an Cyberkriminelle übermittelt und können fortan dazu genutzt werden, um Geld vom Konto abzuzweigen und Identitätsdiebstahl zu begehen. Daher empfehlen die Verbraucherschützer, solche E-Mails unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.
Und wie bekommen die Cyberkriminellen Nutzer dazu, auf den Button zu klicken? In der Benachrichtigung heißt es zunächst, dass die DKB-App-Anmeldung bald ablaufe. Dadurch würde das Online-Banking vorübergehend deaktiviert. Besagte Anmeldung soll sich allerdings über den „Jetzt reaktivieren“-Button erneuern lassen.
Comdirect
Auch Kunden der Comdirect müssen gegenwärtig auf eine ähnliche Betrugsmasche achten. So heißt es in einer Phishing-Mail, die Comdirect habe wichtige Sicherheitsupdates eingeführt, um den Schutz des Kontos zu erhöhen. Die Änderungen würden unter anderem das photoTAN-Verfahren betreffen. Anschließend folgt die Aufforderung, sich über einen hinterlegten Button einzuloggen und die eigenen Daten zu bestätigen.
Commerzbank
Das photoTAN-Verfahren spielt auch in einer weiteren Phishing-Mail eine Rolle. Diese wird im Namen der Commerzbank verbreitet und fordert die Empfänger dazu auf, ihre photoTAN-Informationen innerhalb der kommenden 24 Stunden zu aktualisieren. Wie? Abermals über einen hinterlegten Button. Potenzielle Opfer werden ferner sogar darüber informiert, dass sie den Vorgang mittels ihrer photoTAN oder der mobileTAN bestätigen werden müssen. Glücklicherweise lässt sich der Betrug in diesem Fall unkompliziert mittels des Buchstaben-Tricks durchschauen.
Spotify
Abschließend meldet die Verbraucherzentrale betrügerische Spotify-Mails. Warum Spotify? Weil die Kriminellen mit „fehlgeschlagenen Zahlungen“ argumentieren und die Empfänger auf diesem Wege auffordern können, ihre Zahlungsinformationen zu aktualisieren. Im Fokus stehen also erneut die Bankdaten. Das Spotify-Konto selbst spielt indes eine eher untergeordnete Rolle.
Phishing 2025 – bisherige Fälle
Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2025 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:
- ADAC
- Advanzia Bank
- Bundeszentrale für Steuern
- Comdirect
- ING
- N26
- Netflix
- Sparkasse
- Targobank
- Techniker Krankenkasse
- Telekom
Was ist Phishing eigentlich?
Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man benötigt weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.
Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail etwa im Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.
Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:
- eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
- WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
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So erkennst du Phishing-Mails
Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.
Eine weitere gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:
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E-Mails mit Buttons sind IMMER Fake, wieso weiß das nach all den Jahren immer noch nicht jeder?