Seit Dezember vergangenen Jahres betreibt 1&1 sein eigenes Handynetz. Doch während die etablierten Netze von Telekom, Vodafone und O2 jeweils mehrere zehntausend Sendemasten zählen und selbst damit noch Funklöcher aufweisen, zählt 1&1 bis heute nur einige Hundert Antennen. Um nicht ein Netz zu betreiben, in denen die Kunden faktisch nur auf Netzsuche wären, hat 1&1 eine Vereinbarung für ein National Roaming. Dort, wo man kein eigenes Netz aufgebaut hat, wechselt dein Handy automatisch in das Partnernetz. Das war bislang O2. Doch damit ist nun Schluss.
1&1: 12 Millionen Kunden wechseln das Netz
Wie 1&1 und Vodafone bekannt gegeben haben, werden Neukunden von 1&1 und damit auch der Discounter der Drillisch-Gruppe ab kommenden Donnerstag das National Roaming im Netz von Vodafone nutzen und nicht mehr im O2-Netz geschaltet.
1&1 zählt in Summe nach eigenen Angaben mehr als 12 Millionen Kunden. Dazu gehören auch diverse bekannte Discounter-Marken der Drillisch oder der United Internet. Einige Beispiele: GMX, sim.de, winSIM, handyvertrag.de, PremiumSIM,simplytel, smartmobil, maXXim, discoTEL oder yourfone. Bis Dezember schaltete 1&1 diese Kunden im Netz von O2. Seitdem werden die Kunden dieser Marken aber im Netz von 1&1 geschaltet. Dadurch ändert sich das Vermittlungsnetz und auch einige Funktionen. Diese Kunden nutzen seit Dezember im nicht selbst versorgten Bereich weiterhin O2. Das wird sich am Donnerstag für Neukunden ändern, nach und nach auch für die seit Dezember aktivierten oder umgestellten Kunden.
Des Weiteren werden jene Kunden, die noch nicht im Netz von 1&1 geschaltet sind, allmählich bis Ende 2025 umgestellt. „Die Umstellung auf das 1&1 5G-Netz wird über Konfigurationsanpassungen „over the air“ (OTA) vorhandener SIM-Karten durchgeführt“, heißt es von 1&1 dazu. In der Regel sei kein Austausch der SIM-Karte erforderlich. „Die Umstellung des Roaming-Partners erfolgt für Kunden und Kundinnen ebenfalls unmerklich in den 1&1 Rechenzentren, parallel dazu gibt es „over the air“ Änderungen der SIM Karten-Einstellungen.“ Wann die jeweiligen Umstellungen erfolgen werden, dazu gibt es aktuell keine Informationen. Nur eins ist klar: Ende 2025 endet aktuell der Vertrag zwischen 1&1 und O2, dann sollten die letzten Kunden im 1&1-Netz mit Vodafone-Roaming sein.
Was ändert sich mit der Umstellung auf Vodafone?
Wenn du künftig Vodafone statt O2 im National Roaming nutzt, wirst du an vielen Stellen Unterschiede bei der Netzversorgung merken. So ist denkbar, dass du künftig an Orten LTE oder gar 5G empfängst, wo es bisher kein vernünftiges Netz gab. Aber auch umgekehrt ist das Ganze denkbar. Denn es gibt sehr wohl Orte, die gut nur O2, aber nur schlecht nur Vodafone versorgt sind. Auch beim Datendurchsatz wirst du Unterschiede merken. Das Surfen kann künftig je nach Standort schneller oder langsamer sein – je nach Frequenzausstattung und Auslastung der Antennen von Vodafone.
Vodafone selbst sagt, man habe das Netz auf die zwölf Millionen neuen Nutzer vorbereitet. Dadurch, dass die Umschaltung aller Kunden auch mindestens ein Jahr dauern wird, hat man auch Möglichkeiten, nachzusteuern. Zwar ist binnen eines Jahres erfahrungsgemäß kein neuer Sendemast gebaut, doch zusätzliche Frequenzen sollten sich aktivieren lassen, sollte ein Standort überlastet sein.
Ich finde 1&1 viel zu teuer für einen Service Provider, da ändert auch das Vodafone Netzt nichts dran, vor allem wo das nicht wirklich besser ist als das Netz von Telefonica.